Snooker:O'Sullivan schafft seltenes Maximum Break

Ronnie O'Sullivan, Jan Verhaas0

Ronnie O'Sullivan: Auch auf einem Bein erfolgreich

(Foto: Tim Goode/AP)
  • Ronnie O'Sullivan gelingt bei den UK Championships ein seltenes Maximum Break im Snooker.
  • Es ist bereits das 13. in seiner Karriere, er spielte es mit gebrochenem Sprunggelenk.
  • An seinem 40. Geburtstag spielt er sich ins Halbfinale.

O'Sullivan glänzt trotz Wehwehchen

Der gebrochene Knöchel im linken Fuß störte längst nicht mehr. Ronnie O'Sullivan war tief im Tunnel. "Ich war aufgekratzt, das Adrenalin war in Wallung", sagte der am heutigen Freitag 39 Jahre alt gewordene englische Snooker-Spieler nach dem 13. Maximum Break seiner Karriere am Donnerstag. Da rückte auch sein schmerzhafter Jogging-Unfall in den Hintergrund.

In weniger als zehn Minuten hatte "The Rocket" den kompletten Tisch mit der maximalen Punktzahl von 147 Punkten abgeräumt, die Best-of-eleven-Serie gegen den bedauernswerten Matthew Selt gewann er mit 6:0.

Nach Sieg gegen McGill steht er im Halbfinale

Im Viertelfinale der UK Championships hatte O'Sullivan beim 6:4 gegen den Schotten Anthony McGill zwar deutlich mehr Mühe, konnte sich an seinem 40. Geburtstag aber über den Einzug in die Vorschlussrunde freuen.

Zuvor aber gab es im Barbican Centre im nordenglischen York großes Snooker zu bestaunen. Am Nebentisch legten der Schotte Stephen Maguire und David Morris aus Irland sogar eine Pause ein, um das 109. Maximum Break der Geschichte nicht zu verpassen.

Wie es zu dem Maxi kam

Die letzte rote Kugel versenkte der fünfmalige Weltmeister, die schillernde Figur der Snooker-Szene, in der unteren linken Tasche. Danach lochte er die farbigen Kugeln mit kühler Präzision - und geriet doch kurz ins Straucheln. "Die Blaue ging so gerade eben rein, da habe ich gezittert wie Espenlaub", gab er hinterher zu. Der Sieg im letzten Spiel gegen Selt war gleichzeitig das 767. Century Break (mindestens 100 Punkte am Stück) in O'Sullivans Karriere. Acht fehlen noch bis zum Rekord des Schotten Stephen Hendry (775). "Ich habe die 1000 im Blick, deshalb schaue ich nicht auf Hendrys Rekord", sagte O'Sullivan großspurig: "Ich weiß, dass ich eines Tages überholt werde, da kann ich gleich die 1000 vollmachen. Die kann dann jemand anderes jagen."

Was O'Sullivan davon hat

O'Sullivans erstes Maximum Break seit März 2014 könnte sich auch finanziell lohnen. Sollte niemandem das gleiche Kunststück in York gelingen, kassiert er 4000 Pfund (rund 5100 Euro) für das höchste Break und 40.000 Pfund (50.850 Euro) für den angehäuften Jackpot für ein Maximum (Roll-over). "Die Motivation dafür ist nicht mehr so hoch wie früher, aber ich hatte im Hinterkopf, dass der Roll-over weiter ansteigt", sagte O'Sullivan, der seinen fünften Titel nach 1993, 1997, 2001 und 2007 anpeilt: "Erst ab 40.000 Pfund liefere ich das Maximum, Kumpel."

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