Slalom-Weltcup:Felix Neureuther gewinnt Slalom in Kitzbühel

Neureuther of Germany celebrates his victory in the men's slalom race during the FIS Alpine Skiing World Cup in Kitzbuehel

Felix, der Glückliche: Neureuther gewinnt den Slalom von Kitzbühel.

(Foto: REUTERS)

In Kitzbühel fühlt sich Felix Neureuther wohl: Der deutsche Skirennläufer gewinnt seinen zweiten Slalom am Ganslernhang. Er profitiert im zweiten Durchgang von einem Einfädler des Weltmeisters Marcel Hirscher. Auch Fritz Dopfer schafft es in die Top Ten.

Felix Neureuther genoss seinen zweiten Kitzbühel-Triumph mit geschlossenen Augen. Kurz vor der Siegerehrung atmete der Partenkirchener tief ein und ließ sich beim prestigeträchtigen Slalom im Flutlicht feiern. Nach dem Patzer seines ärgsten Torlauf-Konkurrenten Marcel Hirscher, der als Führender des ersten Laufs auf Rang 23 zurückfiel, durfte Neureuther den achten Weltcup-Sieg und seinen insgesamt 25. Podestplatz feiern.

"Kitzbühel zu gewinnen ist immer was Besonderes. Das ist der größte Klassiker, den man überhaupt gewinnen kann", schwärmte Neureuther. Noch ein Weltcup-Sieg fehlt ihm auf den besten deutschen Alpin-Herren, Markus Wasmeier. "Das war eines der schwersten Rennen, das ich jemals gefahren bin", betonte Neureuther zwei Wochen vor den Olympischen Spielen. "Im zweiten Durchgang war ich so knapp dran, dass ich ausscheide. Es war verrückt, so viele Schläge. Aber ich habe es geschafft", sagte der 29-Jährige und bedauerte nur den Ausfall des Dauer-Rivalen. "Schade, dass der Marcel raus ist."

Bis auf 30 Punkte rückte Neureuther, der vier Jahre nach seinem ersten Weltcup-Erfolg überhaupt wieder in Kitzbühel gewann, an den Österreicher im Disziplin-Weltcup heran. Nachdem Neureuther im überaus anspruchsvollen ersten Lauf "gut runtergestolpert" war, setzte er im ebenfalls "brutal" schweren zweiten Durchgang vergleichsweise auf Sicherheit und rettete 0,57 Sekunden auf den Norweger Henrik Kristoffersen ins Ziel. Den dritten Platz belegte Patrick Thaler aus Italien.

Mit Rang vier im ersten Lauf stellte Fritz Dopfer erneut aufsteigende Form unter Beweis, fiel jedoch im Finale durch einige Patzer noch auf Platz zehn zurück.

Maria Höfl-Riesch siegt in Cortina d'Ampezzo

Den Grundstein für den vierten Podestplatz im Olympia-Winter legte Neureuther bereits im ersten Durchgang. Im Schneetreiben war der 29-Jährige der einzige Slalomfahrer, der Weltmeister Hirscher aus Österreich folgen konnte. "Die Sicht ist brutal, die Kurssetzung ist extrem und die Piste schlecht. Das alles macht es für mich zum sicher mit Abstand schwierigsten Slalom in Kitzbühel, den ich jemals hier gefahren bin", sagte Neureuther, der sich am Ende auch über 70.000 Euro freuen durfte.

Olympia kann für ihn also kommen - Erwartungshaltung hin oder her. "Je mehr Druck, umso besser ist es eigentlich, umso emotionaler wird es - und solche Herausforderungen sucht eigentlich jeder Sportler", betonte Neureuther. Zum dritten Mal startet er bei Winterspielen - nie waren seine Medaillenchancen so gut wie diesmal. Neureuthers Niveau bleibt hoch, bei Dopfer war der Auftritt zum Auftakt der diesjährigen Hahnenkammrennen ein weiterer Schritt in die richtige Richtung. Der erste Lauf zeige, dass er auf dem "richtigen Weg" sei, erklärte der Garmischer.

Schon als Siebter beim Torlauf von Wengen am vergangenen Wochenende hatte die Formkurve nach oben gezeigt. "Der Fritz ist im Training auch sehr stark gefahren", lobte Neureuther den Teamgefährten. Für Philipp Schmid (Platz 39) und Stefan Luitz (ausgeschieden) war der Wettkampf nach dem ersten Durchgang vorbei.

"Ich bin einfach nur happy"

Viel besser lief es derweil für die Ski-Rennläuferin Maria Höfl-Riesch. Sie fährt immer mehr in die Rolle der Top-Favoritin für die Olympia-Abfahrt in Sotschi. Die 29 Jahre alte Partenkirchnerin feierte am Freitag im italienischen Cortina d'Ampezzo beim sechsten Weltcup-Rennen der Saison in der Königsdisziplin ihren dritten Sieg. Insgesamt war es der 27. Erfolg für Höfl-Riesch im Weltcup, der elfte in einer Abfahrt. Höfl-Riesch setzte sich auf der wegen Schneefalls in der Nacht leicht verkürzten Piste "Olympia delle Tofane" mit einem Vorsprung von 0,31 Sekunden auf Tina Weirather aus Liechtenstein durch. Platz drei ging an die Österreicherin Nicole Schmidhofer (0,75 Sekunden zurück). Viktoria Rebensburg aus Kreuth schied nach einem Torfehler aus.

Für Höfl-Riesch, die ihre Führung im Abfahrts- und Gesamtweltcup ausbaute, war es nach 2008 (Super-G) und 2011 (Abfahrt) der dritte Sieg im Olympia-Ort von 1956. "Ich bin einfach nur happy", sagte sie im ZDF: "Es ist schwierig, wenn man immer ans Limit gehen muss wegen der starken Konkurrenz. Ich habe mitbekommen, dass das Rennen sehr eng war. Da muss man alles riskieren. Das habe ich versucht, und es ist mir gut gelungen. Ich hoffe, die Form hält an." Am Donnerstag war Höfl-Riesch bereits Zweite im Super-G von Cortina. Dort findet am Samstag erneut eine Abfahrt - die letzte vor den Winterspielen in Russland (7. bis 23. Februar) - und am Sonntag ein weiterer Super-G statt.

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