Skispringen:Sturm im Schwarzwald

Heftige Windböen haben am Sonntag das Jubiläum des Japaners Noriaki Kasai verschoben. Auch die Podest-Hoffnungen der Deutschen um Weltmeister Severin Freund erfüllen sich beim heimischen Weltcup nicht.

Heftige Windböen von bis zu zwölf Meter pro Sekunde haben das Jubiläum von Skispringer Noriaki Kasai verschoben und die Podest-Hoffnungen der Deutschen um Weltmeister Severin Freund zunichte gemacht. Der Sturm im Schwarzwald führte am Sonntag zur Absage des Springens in Titisee-Neustadt, so dass der 43 Jahre alte Japaner weiter auf seinen 500. Weltcupstart warten muss. Am kommenden Wochenende bieten sich Kasai beim Skifliegen in Planica die letzten zwei Möglichkeiten in diesem Winter, die bisher unerreichte Marke zu knacken. Viele Fans waren mit Glückwunsch-Plakaten gekommen, um Kasai für seinen Rekord zu feiern. Doch nachdem schon die Qualifikation abgesagt werden musste, entschied die Jury nach einstündiger Verschiebung, den Wettkampf nicht durchzuführen. "Es wäre zu riskant gewesen", sagte Renndirektor Walter Hofer vom internationalen Skiverband (Fis).

Wie Kasai zog auch Severin Freund enttäuscht davon, nachdem er am Samstag beim ersten Weltcupsieg des Norwegers Johann Andre Forfang als Fünfter den erhofften Podestplatz verpasst hatte. "Ich wäre gerne gesprungen, aber einen unfairen Wettbewerb brauchen wir natürlich nicht", kommentierte der Bayer die Absage. Am Vortag war Freund bei ständig wechselnden Windbedingungen weit von der Wiederholung seines Vorjahressieges entfernt. Nach Sprüngen auf 128,5 und 130 Meter lag der 27-Jährige 38,6 Punkte hinter dem Sieger. Forfang setzte sich mit 144 und 143 Metern vor Weltcup-Gesamtsieger Peter Prevc aus Slowenien und Kenneth Gangnes/Norwegen durch. "In Anbetracht meiner derzeitigen Trainingsleistungen war es aber ein ganz guter Wettkampf", stellte er fest. "Er schleppt sich ein wenig durch die Saison, weil sein Gesamtzustand nicht mehr der frischeste ist", assistierte Bundestrainer Werner Schuster. "Im Moment ist sein Niveau eher zwischen Drei und Acht, deshalb muss man mit Platz fünf zufrieden sein." Immerhin festigte Freund in der Gesamtwertung den zweiten Platz hinter Prevc. Der Bayer reist mit 151 Punkten Vorsprung vor Gangnes zum Saisonfinale nach Planica.

Einen gelungenen Auftritt zeigte Andreas Wank, der unweit der Hochfirstschanze wohnt. Mit 134 und 127 Metern landete der Team-Olympiasieger auf Rang zehn. "Damit bin ich zufrieden. Der erste Sprung war nicht ganz optimal, der zweite umso besser. Aber da fehlte mir das Windglück", erklärte Wank.

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