Skispringen:Gestürzter Morgenstern will bei Tournee starten

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Thomas Morgenstern (l) nach seinem Sturz. (Foto: dpa)

Trotz seines schweren Sturzes plant Skispringer Thomas Morgenstern für die Vierschanzentournee. Der FC Valencia entlässt seinen Trainer. Sportler des Jahres Robert Harting kritisiert Bundespräsident Joachim Gauck.

Skispringen: Skispringer Thomas Morgenstern will bei der am 28. Dezember in Oberstdorf beginnenden Vierschanzentournee wieder am Start sein. Das sagte der 27-Jährige am Montag in einem Interview der Nachrichtenagentur APA. Der Österreicher war am Sonntag beim Springen in Titisee-Neustadt schwer gestürzt und hatte sich neben zahlreichen Prellungen und Blutergüssen auch den kleinen Finger der linken Hand gebrochen. Die Fraktur soll am Dienstag operiert werden. Am Samstag hatte er das Springen in Titisee gewonnen. "Das ist für mich wie ein zweiter Sieg. Dass nicht mehr passiert ist, grenzt an ein Wunder. Ich empfinde extreme Dankbarkeit", sagte Morgenstern.

Bei der Landung habe sich die Bindung des linken Ski geöffnet, was durch die einwirkenden enormen Kräfte schon öfter bei anderen Athleten vorgekommen sei. "Wir werden daran arbeiten, um das in Zukunft zu verhindern", bemerkte Morgenstern. Bei seinem für Oberstdorf geplanten Comeback möchte er die Erinnerungen an den Sturz verarbeitet haben. "Ich probiere mt Tricks, mir das gute Gefühl zu behalten. Es war ein Sturz, der halt passiert ist, aber ich möchte das gute Gefühl vom Sieg am Vortag abspeichern. Das habe ich vor Augen, wenn ich wieder auf die Schanze steige", erklärte der Weltmeister und Olympiasieger.

Fußball in Spanien: Der spanische Fußball-Erstligist FC Valencia hat seinen Trainer Miroslav Djukic mit sofortiger Wirkung entlassen. Dies gab Vereinspräsident Amadeo Salvo am Montag bekannt. Der zweimalige Champions-League-Finalist war am Sonntag bei seiner 0:3-Niederlage bei Atlético Madrid ohne Chance gewesen und rangiert in der Primera División nur auf dem 9. Platz. Der Serbe Djukic hatte sein Amt erst zu Saisonbeginn angetreten. Er ist in dieser Saison nach José Mendilíbar bei CA Osasuna und Pepe Mel bei Betis Sevilla der dritte Trainer in der spanischen Liga, der seinen Posten vorzeitig räumen musste. Der Nachfolger stand zunächst nicht fest. Bis auf weiteres soll Nico Estévez, der Coach der B-Elf, das Training leiten.

Fußball in England: Der dreimalige englische Fußball-Meister Manchester City muss im Titelkampf der Premier League vorerst auf Top-Stürmer Sergio Agüero verzichten. Der 25-jährige Argentinier hatte sich beim 6:3-Erfolg am Samstag gegen den FC Arsenal eine Wadenverletzung zugezogen. "Ich denke er wird mindestens einen Monat fehlen", sagte City-Teammanager Manuel Pellegrini am Montag. Agüero hatte mit zwölf Toren in den vergangenen elf Liga-Spielen großen Anteil daran, dass Manchester als Tabellenvierter nur noch drei Punkte hinter Spitzenreiter Arsenal liegt. Allein bis Neujahr muss City noch vier Spiele in der Premier League bestreiten.

Olympia, Sportler des Jahres: Robert Harting hat nach seiner Wiederwahl zu Deutschlands "Sportler des Jahres" Bundespräsident Joachim Gauck für dessen Verzicht auf die Olympiareise nach Sotschi kritisiert. Der Diskus-Olympiasieger meinte bei der Pressekonferenz in Baden-Baden mit Blick auf die Winterspiele 2014 (7. bis 23. Februar): "Wenn Bundeskanzlerin Angela Merkel die Fußball-Nationalmannschaft im Trainingslager besucht, hat das eine starke Symbolik. Es heißt für die Bevölkerung: Das ist ein wichtiges Ereignis. Und wenn Joachim Gauck nicht kommt, ist das auch ein Zeichen." Das sei "das falsche Signal".

Auch Christina Obergföll, die Sportlerin des Jahres, kritisierte Gauck: "Ich finde den Verzicht des Bundespräsidenten auf die Sotschi-Reise sehr schade. Wenn er schon keine politischen Gründe dafür anführt, wirkt das auf mich so, als würde er unserem Sport die willkommene Unterstützung versagen."

Gauck hatte vor einer Woche erklärt, er werde die Winterspiele nicht besuchen, dies aber nicht offiziell begründet. Russland steht derzeit unter anderem wegen seines Anti-Homosexuellen-Gesetzes und der andauernden Unterdrückung der Opposition international in der Kritik. Bei den Sommerspielen und den Paralympics 2012 in London war Gauck vor Ort gewesen. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hatte darauf verwiesen, dass ein Besuch des Bundespräsidenten in Sotschi nicht vorgesehen gewesen sei. Stattdessen plane Gauck eine Willkommensfeier für die Deutsche Olympiamannschaft in München. Der DOSB habe Gauck eingeladen, "die deutsche Olympiamannschaft bei dieser Gelegenheit zu empfangen und zu begrüßen." Dies empfinde die Mannschaft als Zeichen der Anerkennung und des Ansporns."

Unterdessen kündigte Sebastian Vettel dem Diskuswerfer Harting einen härteren Kampf bei der Wahl zum "Sportler des Jahres" an. Wie schon im vergangenen Jahr musste sich der viermalige Forme-1-Weltmeister mit Platz zwei hinter Harting begnügen. "Vielleicht muss ich anfangen, meinen Anzug zu zerreißen", sagte der 26-Jährige augenzwinkernd in seiner Video-Botschaft und spielte damit auf Hartings Triumph-Pose an.

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