Skiflug-WM in Planica:Georg Späth greift nach Gold

Schon im Skisprung-Weltcup war Georg Späth der beste Deutsche. Jetzt hat er seine Klasse auch beim Skifliegen demonstriert. Der Oberstdorfer flog 203,5 und 225 Meter weit und liegt nach dem ersten Tag der Skiflug-WM im slowenischen Planica in Führung.

Späth erhielt für seine beiden Flüge die Note 423,2. Damit hat er vor dem zweiten Flugtag 14,5 Punkte Vorsprung auf den zweitplatzierten Finnen Tami Kiuru. Platz drei belegt der finnische Gesamtweltcup-Spitzenreiter Janne Ahonen mit 404,0 Punkten.

Skiflug-WM in Planica: Georg Späth bei seinem Flug auf Platz eins

Georg Späth bei seinem Flug auf Platz eins

(Foto: Foto: AP)

Der Führende freute sich: "Das ist ein ganz tolles Gefühl. Der zweite Flug war nahezu perfekt. Nachdem ich den Absprung toll getroffen habe, hatte ich nur einen Gedanken: Jetzt musst du dich voll reinhängen und alles riskieren", erzählte der 1,87 m lange Allgäuer. "Morgen werde ich versuchen, es genau so wie heute zu machen und um den Sieg kämpfen."

Samstags-Fliegen könnte wegen Wind ausfallen

Ganz egal was rauskommt - mit dem heutigen Tagessieg und dem neuen Hausrekord von 225 Metern habe ich mir schon ein vorfristiges Geschenk zum 23. Geburtstag am Dienstag gemacht", bemerkte Späth. Glückwünsche zum Titel wehrte er aber noch ab: "Es ist erst Halbzeit."

Allerdings könnte der Tagessieg bereits den WM-Titel bedeuten, wenn der Wettergott so mit spielt, wie es die Meteorologen vorhersagen. Am Samstag soll so starker Wind blasen, dass nicht geflogen werden kann. Dann würde das Ergebnis vom Freitag der WM-Endstand sein. Eine Verschiebung auf Sonntag wird es nicht geben, denn zum WM-Abschluss soll erstmals ein Team-Titel im Skifliegen vergeben werden.

Steiert: Im ersten Durchgang zu wenig Anlauf

Martin Schmitt, der sich als 33. nicht für den zweiten Durchgang und somit auch nicht für Samstag qualifizierte, sieht nicht nur deshalb in Späth bereits den neuen Weltmeister. "Seine Ausgangsposition ist so perfekt, dass er eigentlich gar nicht mehr verlieren kann", meinte der zweimalige Weltcup-Gesamtsieger aus Furtwangen.

Bundestrainer Wolfgang Steiert freute sich über die Leistung seines neuen Überfliegers. "Georg hat es bereits im ersten Durchgang bei den schwierigen Bedingungen überragend gemacht. Sein zweiter Flug war nahezu perfekt", sagte er. Nach dem ersten Durchgang hatte Steiert die Jury noch hart kritisiert: "Das war einfach zu wenig Anlauf. Da hat die Jury kein Fingerspitzengefühl bewiesen".

Hannawald: So macht es keinen Spaß

Während Späth sich wie immer etwas verhalten freute und sein Zimmerkollege Michael Uhrmann (Rastbüchl/13.) lautstark feierte, schlich Titelverteidiger Sven Hannawald enttäuscht von der Schanze.

"Ich drehe mich weiter im Kreis. Der Knopf geht einfach nicht auf. So macht es keinen Spaß", grummelte der Schwarzwälder. Allerdings versuche er jetzt, die Ruhe zu bewahren. "Mal sehen, was morgen wird. Wenn ich durchdrehe, kann ich mich ja gleich in eine Nervenheilanstalt einliefern lassen und auch die kommende Saison schon abhaken", schimpfte er.

Stand nach dem 1. Tag: 1. Georg Späth (Oberstdorf) 423,2 Pkt. (203,5/225,0 m); 2. Tami Kiuru (Finnland) 408,7 (197,5/218,5); 3. Janne Ahonen (Finnland) 404,0 (190,0/225,0); ...13. Michael Uhrmann (Rastbüchl) 374,6 (178,5/214,5); 17. Sven Hannawald (Hinterzarten) 353,7 (176,0/197,5); 28. Maximilian Mechler (Isny) 297,3 (148,5/188,0); 33. Martin Schmitt (Furtwangen) 119,0 Pkt. (147,5 m)

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