Skifahrerin Maria Höfl-Riesch:Zweite Spiele, drittes Gold

Dreifache Olympiasiegerin, Weltmeisterin, Gesamtweltcup-Siegerin: Maria Höfl-Riesch hat alles gewonnen, was der alpine Skisport zu bieten hat. Doch das reicht ihr nicht. Sie versucht sich auch als Schauspielerin und Buchautorin - jetzt beendet sie ihre Karriere.

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Alpine Skiing - Winter Olympics Day 3

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Dreifache Olympiasiegerin, Weltmeisterin, Gesamtweltcup-Siegerin: Maria Höfl-Riesch hat alles gewonnen, was der alpine Skisport zu bieten hat. Doch das reicht ihr nicht. Sie versucht sich auch als Schauspielerin und Buchautorin - jetzt beendet sie ihre Karriere.

Goldmedaille Nummer drei: Bei den Olympischen Spielen in Sotschi war Maria Höfl-Riesch gleich im ersten Wettbewerb, der Super-Kombination, die Schnellste. Es folgte Silber im Super-G und die Enttäuschung im Slalom, als sie Vierte wurde. Dennoch gehört sie nun zu den erfolgreichsten deutschen Skifahrerinnen der Geschichte des Sports.

Men's World Cup Slalom at the FIS Alpine Ski World Cup finals

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Schon vor Sotschi hatte sich Maria Höfl-Riesch auf Skiern nichts mehr zu beweisen, sie feierte bereits Erfolge en masse. Sie war Weltmeisterin, Gesamt-Weltcup-Siegerin (im Bild 2011) und zweifache Olympiasiegerin von Vancouver.

Riesch, getty

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Schon mit drei Jahren wagte sich Maria Riesch, wie sie bis zu ihrer Hochzeit hieß, auf Skier, mit 14 Jahren fuhr sie ihre ersten internationalen Rennen. Anfangs blinzelte sie noch etwas schüchtern von der Piste in die Kamera. 

Maria Riesch peilt Comeback an

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Bei Junioren-Weltmeisterschaften konnte sie neun Medaillen gewinnen, davon fünf goldene. Nach ihrem Abitur fuhr sie allmählich in die Weltspitze der Weltcup-Athleten. Im Jahr 2004 begannen jedoch die Verletzungssorgen. Einer Schulterfraktur und einem Kreuzbandriss im rechten Knie folgten ein Mittelhandbruch und schlimme Verletzungen im linken Knie.

SKI-ALPINE-WC-WOMEN-RIESCH

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Statt einer triumphierenden Riesch gab es eine niedergeschlagene Athletin zu sehen. 2005 etwa landete sie in Cortina d'Ampezzo nach einem heftigen Sturz in der Absperrung. Doch Riesch betonte immer: "Meine große Stärke ist es, nach Rückschlägen wiederzukommen." 2008 veröffentlichte sie ein eigenes Buch mit dem Titel "Abgefahren", in dem sie Ratschläge und Motivation für Sportler nach Unfällen und Rückschlägen gab.

Maria Riesch rudert auf dem Eibsee

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Maria Riesch fand Gefallen an ihrer Rolle in der Öffentlichkeit. Sie versuchte sich auch als Schauspielerin. Vor der Saison 2004/05 übernahm sie eine Gastrolle in der ARD-Daily-Soap "Marienhof", 2008 war sie in einer Folge der Telenovela "Sturm der Liebe" zu sehen.

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Nach kurzem Durchschnaufen meldete sie sich regelmäßig zurück und hatte schon das nächste Ziel im Visier. In der Saison 2006/2007 legte Riesch ein beeindruckendes Comeback hin. Mit mehreren Top-Ten-Platzierungen etablierte sie sich wieder in der Weltspitze

Women's Super Combined - Alpine FIS Ski World Championships

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Sie avancierte zur Slalom-Spezialistin und konnte bei der WM 2009 in Val d'Isere die Goldmedaille gewinnen. Außerdem stand sie schon im vorletzten Rennen als Siegerin des Slalom-Weltcups fest.

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Bei den Olympischen Spielen in Vancouver 2010 schaffte Maria Riesch Historisches: In allen alpinen Ski-Rennen kam sie unter die ersten Zehn, was zuvor noch keiner Starterin gelungen war. In der Superkombination und dem Slalom holte sie Gold. 

Sportler des Jahres - Maria Riesch

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Im Dezember 2010 bekam sie eine besondere Ehrung: Bei der Wahl zu Deutschlands "Sportlerin des Jahres" wählte die Fachjournaille Maria Riesch auf Platz eins. Ohnehin mauserte sich die Skifahrerin zu einem gern gesehenen Gast bei diversen Abendveranstaltungen. 

SKI-WORLD-WOMEN--SLALOM

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Es folgte die Weltmeisterschaft in ihrem Heimatort Garmisch-Partenkirchen. Maria Riesch sollte der große Star der Veranstaltung werden. Doch nach Bronze im Super-G erkrankte sie an einer Grippe, Riesch konnte kaum trainieren und war arg geschwächt. Sie musste Enttäuschungen erklären wie Platz vier im Slalom.

Women's Downhill - Alpine FIS Ski World Championships

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In der Abfahrt reichte es immerhin zu Platz drei, zum zweiten Mal Bronze. Das versöhnte Maria Riesch mit dieser, ihrer WM. 

Audi FIS World Cup - Women's Slalom

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Einen besonders heißen Kampf um den Gesamtweltcup lieferte sich Riesch 2011 mit ihrer - damals noch - guten Freundin und Konkurrentin Lindsey Vonn. Dank Riesch ging die große Kristallkugel der Gesamtweltcup-Siegerin erstmals seit 13 Jahren wieder nach Deutschland. Viktoria Rebensburg gewann die kleine Kugel für die beste Rennfahrerin im Riesenslalom. "Das ist das Größte überhaupt", sagte Riesch nach ihrem Triumph. "In der öffentlichen Wahrnehmung mögen der Weltmeister-Titel und die Olympiasiege wichtiger sein, aber sportlich gibt es nichts, was diesen Stellenwert hat."

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Profitiert hatte Riesch von einer Absage des letzten Rennens, bei dem Lindsey Vonn (re.) noch an ihr hätte vorbeiziehen können. Die Amerikanerin war über das ausgefallene Weltcup-Finale not amused. "Ich bin tief enttäuscht und sehr traurig. Ich hätte einfach gerne noch eine Chance bekommen", ließ sie über einen Sprecher ausrichten. Zu einem Gespräch sei sie nicht fähig, hieß es: "Sie würde wohl weinen müssen", sagte der Sprecher des US-Skiverbandes. Weil die Amerikanerin ihr sogar die Gratulation verweigerte, lag für die Partenkirchnerin die zuvor enge Freundschaft zur Abfahrts-Olympiasiegerin auf Eis. 

JAHRESRÜCKBLICK 2011 - Hochzeit Riesch

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Im April 2011 heiratete Maria Riesch ihren Manager Marcus Höfl - nun heißt sie Maria Höfl-Riesch. Seit den Olympischen Spielen 2010 waren die beiden als Paar aufgetreten und hatten eine öffentliche Beziehung geführt. Die Hochzeit fand in Garmisch und zwei Tage später in Going am Wilden Kaiser statt, die Presse war willkommen und erschien gern. 

Im deutschen Ski-Team rumorte es zunehmend ob der vielen öffentlichen Auftritte von Maria Höfl-Riesch. Zog sie zu viel Aufmerksamkeit auf sich? Forderte sie Sonderrechte? Entwickelte sie Parallelstrukturen? 

Buchpräsentation mit Maria Höfl-Riesch

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Die Kritik auch in den Medien nervte Maria Höfl-Riesch, im September 2012 stellte sie ihre Autobiografie vor: "Geradeaus. Höhen und Tiefen meines Lebens".

Maria Hoefl-Riesch of Germany skis during the women's super combined Slalom race at the World Alpine Skiing Championships in Schladming

Quelle: REUTERS

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Für Lindsey Vonn war die WM in Schladming bereits im ersten Rennen beendet - sie stürzte und zog sich einen Kreuzbandriss im rechten Knie zu. Für Höfl-Riesch kam der große Triumph auch erst bei der Super-Kombination: In der Abfahrt platzierte sie sich auf Rang vier, konnte im Slalom aber noch aufholen. Das Ergebnis: Gold für Höfl-Riesch. "Das ist ein richtiger Befreiungsschlag", sagte die Siegerin später in die Mikrofone.

Audi FIS World Cup - Women's Super G

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In Sotschi standen die zweiten Olympischen Spiele für Höfl-Riesch an. Die Saison verlief gut. Sie gewann den Abfahrts-Weltcup. Den Gesamt-Weltcup musste sie am Ende der Österreicherin Anna Fenninger überlassen, denn beim Weltcup-Finale in Lenzerheide ...

Alpine Skiing World Cup finals in Lenzerheide

Quelle: dpa

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... stürzte sie schwer in der Abfahrt und musste mit dem Hubschrauber abtransportiert werden. "Der Sturz nach meinem Fahrfehler wäre eigentlich gar nicht so schlimm gewesen, aber im Fangzaun hat es mir die Arme und Beine auseinander gerissen", sagte sie. Es war das letzte Bild der aktiven Skifahrerin Maria Höfl-Riesch - Mitte März beendete sie mit 29 Jahren ihre erfolgreiche Karriere.

© SZ.de/ska/bavo
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