23 Bilder
Quelle: REUTERS
1 / 23
Vielleicht musste es so zu Ende gehen für Lindsey Vonn: mit Tränen. Die beste Skidfahrerin der Geschichte verabschiedete sich von ihrer aktiven Karriere im schwedischen Are bei der WM mit einer Bronzemedaille - danach zeigte sie sich bewegt. Ihr letztes Rennen, ihr letzter großer Erfolg in der Abfahrt, die vielen Verletzungen, all das nahm die Amerikanerin noch einmal reichlich mit. Jetzt ist ihre wahnsinnig erfolgreiche Karriere vorbei.
Quelle: REUTERS
2 / 23
Beim Auftaktrennen der WM im hatte Are Vonn ebenso viel Drama geliefert - man kennt sie kaum anders. Vor der Weltmeisterschaft hatte sie bekannt gegeben, dass sie aufhören würde. Vergangene Woche stürzte sie dann im Super-G und landete spektakulär in den Fangnetzen. Ihren schweren Crash überstand sie weitgehend unversehrt, nur ein kleines Veilchen habe sie abbekommen. Es war ein vorletztes Rennen, das wie ein Mikrokosmos ihrer Karriere wirkte.
Wer Vonn kennt, weiß, wie schwer es ihr fällt, den großen Skizirkus hinter sich zu lassen. Bei der Abfahrt holte sie schließlich ihre neunte Medaille bei einer WM - dabei hatte alles vor vielen Jahren begonnen.
Quelle: SZ
3 / 23
Wer eine solch gute Skifahrerin werden will, muss früh anfangen. Das tat Lindsey Caroline Kildow, so ihr Mädchenname, im zarten Alter von zwei Jahren, als sie in ihrer Heimatgemeinde Burnsville vor den Toren von Minneapolis begann, kleinere Hänge hinunterzurutschen. Gefördert von ihrem Vater, in seiner Jugend ebenfalls ein erfolgreicher Skifahrer, landete Vonn schnell im US-Jugendkader und nahm im Jahr 2000 das erste Mal an einem Weltcup-Rennen teil.
Quelle: SZ
4 / 23
Erste kleine Erfolge in der Saison 2001/2002 verhalfen ihr schließlich zur Qualifikation für die Olympischen Spiele in Salt Lake City 2002, wo sie als 18-Jährige überraschend in der Kombination auf Platz sechs fuhr.
Quelle: SZ
5 / 23
Der endgültige Durchbruch auf Weltniveau gelang ihr im Jahr 2004, als sie auf der schweren Strecke in Cortina d'Ampezzo Dritte wurde und damit erstmals im Weltcup auf dem Treppchen landete. Im Winter darauf siegte sie im kanadischen Lake Louise erstmals bei einem Weltcup-Rennen.
Quelle: SZ
6 / 23
2006 galt sie bei den Olympischen Spielen in Turin bereits als Favoritin auf den Abfahrtssieg, doch sie stürzte beim Training auf der Banchetta-Piste in San Sicario und musste mit dem Hubschrauber abtransportiert werden. Von einigen heftigen Prellungen geplagt, trat sie dennoch an und erreichte den siebten Platz im Super-G sowie Platz acht in der Abfahrt. Den Traum vom olympischen Gold musste sie verschieben.
Quelle: AP
7 / 23
2007 holte Vonn bereits zweimal WM-Silber, 2009 in Val d'Isère wurde sie erstmals Weltmeisterin im Super-G sowie in der Abfahrt. Doch es kam noch besser: 2010 sollte ihr wohl erfolgreichstes Jahr werden - neben dem Gesamtweltcup gewann Vonn bei den Olympischen Spielen in Vancouver zunächst Bronze im Super-G ...
Quelle: ddp
8 / 23
... und dann endlich ihre erste olympische Goldmedaille in der Abfahrt. Auch in der Super-Kombination lag sie nach dem Abfahrtsteil noch in Führung, schied jedoch später aus.
Quelle: REUTERS
9 / 23
Viermal gewann sie bisher die Große Kristallkugel für die erfolgreichste Skifahrerin der Saison. Vonns vierter und jüngster Gesamtsieg im Ski-Weltcup nach 2008, 2009, 2010 gelingt ihr 2012.
Quelle: AP
10 / 23
Dennoch ist das Abfahrtsgold in Whistler sicherlich der wichtigste Erfolg ihrer Karriere. Im Alter von 25 Jahren hatte die Amerikanerin damit bereits fast alles gewonnen.
Quelle: dpa
11 / 23
Abseits der Piste zeigt sich die 30-Jährige von verschiedenen Seiten. So mancher Beobachter wirft ihr divenhaftes Verhalten vor - unvergessen ihr Manöver bei den Olympischen Winterspielen in Vancouver, als sie erst über starke Schienbeinschmerzen klagte und anschließend zu Gold und Bronze raste. Es sind ihre oft erlebten Poker-Spielchen vor großen Wettkämpfen, die Vonn über die Jahre ein wenig ...
Quelle: Getty Images
12 / 23
... Glaubwürdigkeit kosteten. Zuletzt überraschte sie dann mit dem Bekenntnis, dass sie seit 2002 unter Depressionen leiden würde. "Alles an meinem Leben erscheint allen anderen so perfekt, aber ich muss kämpfen wie jeder andere auch", sagte Vonn dem US-Magazin People. Ihre Beichte ging noch weiter: "Ich fühlte mich hoffnungslos, leer, wie ein Zombie. Ich konnte nicht einmal mehr heulen," sagte die sonst so fröhliche Skifahrerin. Doch nicht alle im Ski-Zirkus vertrauen Vonns Aussagen. Zuletzt äußerte sogar ihr eigener Vater Alan Kildow Zweifel an der Krankheit - ihm seien all die Jahre keine Anzeichen von Depression bei seiner Tochter aufgefallen.
Quelle: AP
13 / 23
Ihr Vater gab an, dass er selbst die Nähe zu seiner berühmten Tochter verloren hatte - sie habe den Kontakt zu ihm gemieden und sich ganz in ihre Beziehung zu ihrem Freund und späteren Ehemann Thomas gestürzt. Der sei laut Aussagen ihres Vaters mitverantwortlich für die psychischen Probleme Vonns. Er wich seiner Frau nicht von der Seite, begleitete sie zu allen Rennen und galt bis zur Trennung 2011 als ihr Berater und Karriereplaner.
Quelle: SZ
14 / 23
Spätestens seit Vancouver 2010 ist sie auch in den USA überaus populär, in Europa kennt man sie aufgrund ihrer Rivalität mit Maria Höfl-Riesch schon länger. Doch mit der Deutschen verbindet Lindsey Vonn mehr als nur die sportliche Konkurrenz.
Quelle: dpa
15 / 23
Vonn und Höfl-Riesch sind gute Freundinnen, sie kennen sich aus Juniorentagen und plaudern auch abseits der Piste gerne miteinander - da die Amerikanerin meist den kompletten Winter über in Österreich lebt, spricht sie bestens Deutsch. Nach einer kleinen freundschaftlichen Krise in der Saison 2011/12 traten sie wieder sehr harmonisch auf.
Quelle: dpa
16 / 23
Zu Beginn der Ski-Saison 2012/13 versuchte Vonn, eine Starterlaubnis für die Männer-Abfahrt in Lake Louise zu bekommen - was von vielen als Marketing-Gag betrachtet wurde. Der Weltverband lehnte ihr Gesuch ab und so konnte sie sich wieder auf den Frauen-Weltcup konzentrieren. Dort hatte sie einen schweren Start: Verletzungen und Formschwankungen kosteten sie einige Punkte, immerhin überholte sie in Lake Louise mit zwei Siegen die Schweizerin Vreni Schneider mit den zweitmeisten Weltcup-Siegen der Geschichte.
Quelle: AFP
17 / 23
Am 5. Februar 2013 bei der Weltmeisterschaft in Schladming kam der Schock beim ersten Rennen, dem Super-G der Frauen: Vonn stürzte nach Zwischenbestzeit und blieb mit verdrehten Knie schreiend vor Schmerzen auf der Piste liegen. Eine komplexe Knieverletzung sorgte dafür, dass Vonn erst im Oktober 2014 wieder vollständig genesen war.
Quelle: REUTERS
18 / 23
Nach fast einjähriger Pause wegen eines Kreuzbandrisses kehrte Vonn 2014 in den Skisport zurück. Ihre Verletztung hatte sie um die Teilnahme an den Olymischen Winterspielen in Sotschi 2014 gebracht. Immer häufiger war Golfprofi Tiger Woods an den Skispisten zu sehen, Vonns zwischenzeitlicher Lebensgefährte.
Quelle: Getty Images
19 / 23
Ihr Comeback war bemerkenswert. Mit dem 63. Weltcup-Sieg ihrer Karriere wurde sie die erfolgreichste Rennläuferin und überholte die bisherige Rekordhalterin Annemarie Moser-Pröll (62 Siege) aus Österreich. Die seinerzeit 30-Jährige feierte den Sieg am 19. Januar im Super G von Cortina d'Ampezzo mit Champagner.
Quelle: dpa
20 / 23
Nach ihren beiden Erfolgen in Garmisch-Parktenkirchen in den letzten Rennen vor Olympia steht sie mittlerweile bei 81. Weltcup-Siegen - nur noch fünf fehlen ihr zum Rekord von Ingemark Stenmark, den sie unbedingt überbieten möchte.
Quelle: dpa
21 / 23
Bei einer Pressekonferenz zu Beginn der Spiele von Pyeongchang weinte Vonn um ihren kürzlich verstorbenen Großvater. Sie kündigte an, eine Medaille für ihn gewinnen zu wollen. Im Super-G wurde sie Sechste, in der Abfahrt gab es immerhin Bronze.
Quelle: AP
22 / 23
Mit ihren 33 Jahren hat Lindsey Vonn bereits alles erlebt. Gold bei Olympia, Gesamtweltcupsiege oder WM-Titel. Dennoch ist die US-Amerikanerin noch immer so hungrig auf Siege, als stünde sie erst am Anfang ihrer Karriere. Nachdem sie die Spiele in Sotchi verletzungsbedingt verpasst hat, wollte sie in Pyeongchang nun unbedingt eine Medaille gewinnen, am liebsten Gold. Doch daraus wurde nichts - obwohl sie all ihre Kräfte auf Gold in der Abfahrt gesetzt hatte, gewann dort die Italienerin Sofia Goggia.
Quelle: AP
23 / 23
Schon länger hatte Vonn mit dem Gedanken gespielt, ihre erfolgreiche Karriere zu beenden, doch der Wille, weitere Rekorde zu brechen, war zu groß. Vonns Ziel war es, die Bestmarke des Schweden Ingemar Stenmark einzustellen: 86 Weltcupsiege fuhr dieser ein, Vonn bislang 82. Doch der Körper der 34-Jährigen spielt nicht mehr mit. Die ganze Saison 2018/2019 über verfolgte sie das Verletzungspech. Nachdem sie sich im November im Training verletzt hatte, stieg sie erst zum Jahreswechsel in Cortina d'Ampezzo in den Weltcup ein, verletzte sich dort allerdings im Training erneut am Knie. Trotz Schmerzen fuhr sie in den beiden Abfahrten auf ihrer Lieblingsstrecke in Italien unter die Top 15, im Super G schied sie aus. Wenig später verkündete Vonn enttäuscht auf Social Media ihr Karriereende nach der WM.