Ski-WM in Schladming:Worley trotzt Mazes Kampfansage

Tessa Worley of France reacts after her second run of the women's Giant Slalom race at the World Alpine Skiing Championships in Schladming

Formidabel in Lauf eins und zwei: Tessa Worley ist Weltmeisterin im Riesenslalom.

(Foto: REUTERS)

Sie fuhr im ersten und zweiten Durchgang Bestzeit und ist verdient Weltmeisterin - Tessa Worley aus Frankreich siegt beim Riesenslalom von Schladming. Tina Maze beschert ein beherzter zweiter Lauf noch Silber. Maria Höfl-Riesch und Viktoria Rebensburg schlagen sich achtbar.

Tina Maze war nach dem ersten Durchgang des WM-Riesenslaloms in Schladming nicht nur enttäuscht, sie war stinksauer - auf sich selbst. Sie war kurz zuvor zwar auf den vierten Rang gefahren, hatte aber bereits mehr als eine Sekunde Rückstand auf die Führende Tessa Worley aus Frankreich.

Im zweiten Durchgang fuhr Maze dann voll Zorn nach unten und zeigte einen spektakulären Lauf, mit dem sie zunächst klar die Führung übernahm. Die beiden nach ihr startenden Österreicherinnen, Anna Fenninger und Kathrin Zettel, ließen sich beeindrucken. Sie verloren jeweils einen Platz und fuhren auf Rang drei und vier. Maze holte Silber hinter der souveränen Siegerin Tessa Worley aus Frankreich. Sie meisterte den Druck der Führenden scheinbar mühelos und hatte im Ziel 1,12 Sekunden Vorsprung auf die zweitplatzierte Slowenin.

Auch Maria Höfl-Riesch und Viktoria Rebensburg waren mit vollem Risiko in den zweiten Durchgang des Riesenslaloms gegangen. Was blieb ihnen auch anderes übrig mit mehr als zwei Sekunden Rückstand, die sie sich im ersten Lauf eingefangen hatten?

Bei Maria-Höfl Riesch lohnte sich der Einsatz zumindest teilweise. Sie baute ihren Vorsprung auf die zu diesem Zeitpunkt Führende Michaela Mölgg zunächst aus und rettete 0,31 Sekunden ins Ziel. Am Ende landete sie auf Rang neun und sagte: "Die Medaillenchance habe ich im ersten Durchgang schon verpasst, jetzt bin ich glücklich über den guten zweiten Lauf." Viktoria Rebensburg war deutlich anzusehen, dass ihr Körper nach einem Sturz im Training schmerzte. Nach einem Fehler im oberen Teil schleppte sie sich ins Ziel und wurde Zwölfte. "Ich habe kurz vor dem Ziel einen blöden Schlag abbekommen, und beim Abbremsen im Ziel hat's einen richtigen Stich gegeben. Da hab' ich mich nur noch hinlegen können", sagte Rebensburg.

Der zweite Durchgang bestätigte von Anfang an, was der erste bereits angedeutet hatte: Das Rennen wurde im unteren Abschnitt der Strecke, im steilen Zielhang, entschieden. Dem Teil der Strecke also, in dem sowohl Höfl-Riesch als auch Rebensburg im ersten Lauf eingebrochen waren.

Tipps von der Teamkollegin

Der dritten Deutschen - Lena Dürr trat im zweiten Durchgang nicht mehr an - Veronique Hronek war im zweiten Abschnitt ein mehr als passabler Lauf im unteren Streckenteil gelungen, und sie war es auch, die ihren noch oben stehenden Teamkolleginnen zu verstehen gab, voll auf Angriff zu fahren - sie belegte immerhin Platz 17.

Nach Höfl-Riesch und Rebensburg lieferten sich dann die besten Athletinnen des Tages einen spannenden Kampf um die Medaillen. Die gastgebenden Österreicher wurden nach Mazes Aufholjagd immerhin noch mit Bronze für Fenninger belohnt.

Wer geglaubt hatte, Tessa Worley würde im zweiten Durchgang Nervenflattern bekommen, wurde eines Besseren belehrt: Die Französin baute ihren Vorsprung nach dem Start zunächst auf 1,5 Sekunden aus. Im Steilhang fand sie dann die richtige Mischung aus Kontrolle und Aggressivität und rettete stattliche 1,12 Sekunden ins Ziel. Sie fuhr damit sowohl im ersten als auch im zweiten Lauf Bestzeit und wurde verdient Riesenslalom-Weltmeisterin von Schladming.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: