Ski-WM in Bormio:Gemeinsam stark und unschlagbar

Mit Gold bei der Premiere des Team-Wettbewerbs bescherten sich die bis dahin erfolglosen deutschen Ski-Rennläufer einen versöhnlichen Abschluss bei den alpinen Weltmeisterschaften.

Das Sextett des Deutschen Skiverbandes (DSV) überrumpelte an einem historischen Tag die höher gewettete Konkurrenz und gewann das erste "Länderspiel im Schnee" mit der Platzziffer 26 vor Top-Favorit Österreich (29) und Frankreich (38).

Ski-WM in Bormio, AP

"Das ist der Hammer": Deutschlands Team hat den Mannschaftswettbewerb bei der Ski-WM gewonnen.

(Foto: Foto: AP)

"Das ist der totale Wahnsinn, wir freuen uns alle total, Gold ist der Hammer", sagte Hilde Gerg, die ihre letzte WM doch noch mit einer Medaille verlassen konnte.

Zusammen mit den anderen fünf neuen Mannschafts-Weltmeistern Martina und Andreas Ertl, Florian Eckert (alle Lenggries), Monika Bergmann-Schmuderer (Zwiesel) und Felix Neureuther (Partenkirchen) tollte sie wie ein kleines Kind durch den Zielraum. "Ich habe der Hilde gesagt, wir gewinnen Gold, aber dass es klappt, hätte ich nie gedacht", sagte Martina Ertl verdutzt.

Schon nach dem siebten von insgesamt acht Durchgängen, von denen jeweils vier im Super-G und im Slalom ausgetragen wurden, war klar: Deutschland ist Weltmeister. Monika Bergmann-Schmuderer hatte mit Platz 1 in ihrem Slalom-Lauf das DSV-Team uneinholbar in Führung gebracht, nachdem zuvor Felix Neureuther ebenfalls alle Gegner in seinem Durchgang bezwungen hatte.

"Das ist schon eine Genugtuung, dass wir mit Metall nach Hause gehen", sagte Damen-Cheftrainer Wolfgang Maier, mahnte angesichts der erneuten Nullnummer in den Einzelwettbewerben aber auch: "Es gibt viel Anlass zur Kritik."

Doch erstmal wurde noch ausgelassen gefeiert. Bereits nach den vier Läufen im Super-G hatte das DSV-Team auf dem ersten Rang gelegen, punktgleich (12) mit Österreich, vor Kanada (16), den USA (20) und Frankreich (20).

"Am Abend vorher haben wir uns zusammengesetzt und gesagt: jeder für jeden", erzählte Hilde Gerg. Und mit Ausnahme von Andreas Ertl (Lenggries), der im letzten der vier Super-G-Läufee nur Rang 7 erreichte, schlug sich das Team dann auch glänzend.

Hilde Gerg belegte gleich zum Auftakt Rang 2 hinter Nadia Fanchini (Italien), Florian Eckert musste sich als Zweiter des ersten Laufs der Männer nur US-Superstar Bode Miller geschlagen geben, Martina Ertl (Lenggries) gewann ihren Lauf.

Fanchini fuhr im Super-G die Bestzeit bei den Frauen (1:07,72 Minuten). Die Italienerin kam auf dem für Frauen und Männer identischen Kurs aber dennoch nicht an die schlechteste Zeit eines Mannes heran, die ausgerechnet Andreas Ertl erreichte (1:06,92).

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