Ski alpin:Shiffrin fällt ganze Saison aus

Mikaela Shiffrin

Prominenter Ausfall: Für Mikaela Shiffrin ist der Weltcup-Winter schon vorbei, den die 20-Jährige so dominant begann.

(Foto: Hans Klaus Techt/epa/dpa)

Die bislang wieder überragende Slalom-Olympiasiegerin aus den USA fehlt verletzt in diesem Weltcup-Winter.

Wenn die US-Skirennfahrerin Mikaela Shiffrin an die kommenden Wochen denkt, wird ihr ganz mulmig. Dann möchte sie am liebsten ihr Herz "für eine Weile ganz ausschalten". Der Innenbandriss und die Knochenprellung im rechten Knie, die sie sich bei einem Sturz in Are/Schweden zugezogen hatte, bedeuten für die Slalom-Olympiasiegerin wohl doch das Aus für diese Saison, die sie so unglaublich dominant begonnen hatte. "Ich bin hoffnungsvoll", sagte Shiffrin der Denver Post in Colorado: "Ich werde wieder Skifahren können am Ende der Saison, vielleicht auch wieder im vollen Umfang trainieren. Aber noch vor dem Ende des Weltcups wieder im Wettkampf zu starten, das ist unwahrscheinlich."

Shiffrin schwant, was auf sie zukommt: "Es werden wirklich schlechte Tage kommen, an denen ich nur weinen möchte. Dann werden Tage kommen, an denen ich glaube, dass ich wieder Skilaufen kann." Und dann kommen die vielen Wenns: "Wenn ich mehr gute Tage hätte als schlechte, wenn die Reha gut verlaufen würde, wenn ich wieder auf den Skiern stehen kann, ohne müde zu werden, . . .", ja dann, so Shiffrin, dann wäre es vielleicht nicht mehr so schlimm. Tags zuvor hatte die 20-Jährige nach der Diagnose auf ihrer Facebook-Seite noch Entwarnung gegeben und von "guten Nachrichten" berichtet. Die Hoffnung trog. Einen Tag später folgte die Kehrtwende. "Ich möchte nicht nur aus Prinzip wieder Rennen fahren, nur um Rennen zu fahren. Wenn ich an den Start gehe, möchte ich auch in der Lage sein zu gewinnen. Wenn ich schon am Ende der Saison wieder starten würde, würde ich wohl nicht bei hundert Prozent sein", sagte Shiffrin, die zumindest eine positive Nachricht erhalten hatte: Eine Operation ist nicht notwendig.

Für den alpinen Weltcup der Frauen bedeutet der Ausfall von Shiffrin einen weiteren herben Verlust, der Zirkus verliert nach Tina Maze (Pause) und Anna Fenninger (Knie) die nächste namhafte Sportlerin. Damit steht nun alleinig noch Lindsey Vonn im Rampenlicht. Während die Amerikanerin die Speed-Disziplinen beherrscht und neuerdings auch wieder im Riesenslalom siegfähig ist, war Shiffrin unangefochten im Slalom. In den ersten beiden Rennen der Saison in Aspen war sie der Konkurrenz enteilt. Im ersten Wettkampf lag sie 3,07 Sekunden vor der Zweitplatzierten. Überlegener hatte zuvor noch nie eine Frau einen Weltcup-Slalom gewonnen. Im zweiten Torlauf gewann sie mit einem Vorsprung von 2,65 Sekunden. Nun gehört ihre ganze Konzentration der Genesung. Dabei dürfte Shiffrin die Tatsache trösten, dass sie für einen Winter ohne Olympia und WM ausfällt.

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