Ski alpin:Gut strahlt, Vonn patzt

Audi FIS Alpine Ski World Cup - Women's Downhill

Kind, Kalb und bald Kugel? Die Schweizerin Lara Gut ist nach einem erfolgreichen Wochenende nah an die Spitze der Gesamtwertung gerückt.

(Foto: Michel Cottin/Getty Images)

Die Schweizerin Lara Gut hat einen Tag nach der Super-Kombination die Weltcup-Abfahrt in Val d'Isère gewonnen. Lindsey Vonn scheidet aus, und Gut rückt auf zwei Punkte im Gesamtweltcup heran.

Die Sonne schien, die Bedingungen hätten kaum besser sein können - und Lindsey Vonn war wieder mal verdammt schnell unterwegs. Der nächste Sieg, der nächste Rekord, das schien nur noch eine Frage von Sekunden zu sein. Da ging plötzlich ein Aufschrei durch den Zielraum am Ende der Piste "OK" im französischen Val d'Isere. Vonn wurde an einer Kante ausgehoben, verlor die Balance, vermied mit großer Mühe einen kapitalen Sturz - und fuhr am nächsten Tor vorbei.

Vonn, in den vergangenen Jahren geplagt von Verletzungen am rechten Knie, verschwand sofort von der Strecke, um das wohl verdrehte linke Knie untersuchen zu lassen. Verfehlt hat sie vorerst eine weitere Bestmarke im Weltcup: Den Rekord von 36 Abfahrtssiegen, gehalten von der Österreicherin Annemarie Moser-Pröll. Vonn bleibt einstweilen bei 35 Siegen in der alpinen Königsdisziplin. Während Viktoria Rebensburg (Kreuth) als 14. erneut hinter ihren Erwartungen zurückblieb, sicherte sich Lara Gut nur einen Tag nach ihrem 14. Weltcupsieg auch ihren 15. Am Freitag hatte die Schweizerin die Super-Kombination gewonnen, eine Hundertstel lag sie dabei vor Vonn. Das hat auch Auswirkungen auf den Gesamtweltcup: Im Kampf um die große Kristallkugel ist Gut zunächst auf zwei Punkte an die führende Vonn (480 Punkte) herangerückt.

Gut, in der alpinen Königsdisziplin Olympia-Dritte in Sotschi und WM-Dritte im vergangenen Februar, lag bei ihrem fünften Sieg in einer Weltcup-Abfahrt 0,16 Sekunden vor Teamkollegin Fabienne Suter sowie 0,41 Sekunden vor Larissa Yurkiw aus Kanada. "Val d'Isere macht immer Spaß", sagte Gut, deren Stern bei der WM 2009 im französischen Wintersportort emporgestiegen war. Vom Sieg war sie aber überrascht: "Ich hatte eigentlich das Gefühl, dass ich zu hart am Ski gestanden bin." Rebensburg sucht einstweilen auch in der Abfahrt und im Super-G weiter nach ihrer Form. Ihre besten Platzierungen bleiben einstweilen die sechsten Plätze beim Riesenslalom zum Saisonauftakt im österreichischen Sölden und beim Super-G vor zwei Wochen im kanadischen Lake Louise. Patrizia Dorsch (Schellenberg) belegte Rang 40, Michaela Wenig (Lenggries) und Ann Katrin Magg (Überlingen) schieden aus.

sid

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