Ski alpin:Fünfter auf der Unglückspiste

Alpine Skiing - FIS Alpine Skiing World Cup - Men's Alpine skiing World Cup Super G race

Josef Ferstl in der Abfahrt von St. Caterina Valfurva, Italien.

(Foto: Alessandro Garofalo/Reuters)

Dem Deutschen Josef Ferstl gelingt die beste Platzierung seiner Karriere.

Exakt ein Jahr nach seinem Kreuzbandriss ist Josef Ferstl just auf seiner Unglückspiste von Santa Caterina zu einem erstaunlichen fünften Platz im Super-G gerast. Der Oberbayer feierte damit sein bestes Weltcup-Ergebnis und bescherte dem Deutschen Ski-Verband (DSV) eine weitere starke Platzierung in einer Speed-Disziplin. Auf Seriensieger Kjetil Jansrud aus Norwegen, der auch den dritten Super-G der Saison für sich entschied, fehlten Ferstl 1,24 Sekunden. Jansrud siegte vor Hannes Reichelt aus Österreich (+0,60) und dem Südtiroler Dominik Paris (+0,65).

"Kämpfen lohnt sich", resümierte Ferstl und berichtete von einem Magen-Darm-Infekt über Weihnachten: "Ich hatte mir überlegt, ob ich überhaupt herfahren soll. Mir ist am Ende ziemlich die Kraft ausgegangen. Ich war leer." Dreimal war Ferstl zuvor erst unter die Top Ten im Weltcup gefahren - in Abfahrten auf die Ränge neun, sieben und zehn. Zwei Tage vor seinem 28. Geburtstag gelang ihm nun auch die Qualifikation für den Super-G bei der WM in St. Moritz. Der DSV verbuchte somit zum zweiten Mal in dieser Saison einen fünften Rang, zuletzt hatte Andreas Sander in Gröden diesen Platz erreicht.

Auf der anspruchsvollen Piste "Deborah Compagnoni" war Ferstl, dessen Vater Sepp 1978 und 1979 jeweils Abfahrtssieger in Kitzbühel war, am 28. Dezember 2014 fast wie aus dem Nichts auf Rang sieben gefahren: der Durchbruch. Ein Jahr später stürzte er im Training: der Rückschlag. Und nun, wieder ein Jahr später, plötzlich das vorläufig beste Resultat der Karriere. Betonung auf vorläufig, denn: "Wir wollen jetzt noch weiter nach vorne." Die jahrelang gebeutelten deutschen Abfahrer haben Ambitionen.

Am Dienstag standen sie auch nicht im Schatten von Viktoria Rebensburg, obwohl die sich im zweiten Riesenslalom-Durchgang am Semmering bei Wien um 17 Plätze auf Rang sieben vorkämpfte. Nach verletzungsbedingt schwierigem Saisonstart war es ihr erster einstelliger Riesenslalom-Platz der Saison. Es siegte Mikaela Shiffrin (USA).

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