Der Zweikampf in diesem Rennen blieb noch aus, aber Mikaela Shiffrin zeigte immerhin, dass sich Lindsey Vonn, 31, vor ihr in Acht nehmen muss. In ihrem ersten Super-G fuhr die 20 Jahre alte Slalom- und Riesenslalomspezialistin am Sonntag mit der Startnummer 32 auf den 15. Rang (+2,29 Sekunden), ihre amerikanische Landsfrau Vonn stand da freilich schon entspannt vor der Sponsorentafel und lächelte. Nach ihren zwei Abfahrts-Triumphen zuvor gelang der Speedkönnerin in Lake Louise tatsächlich das Triple, zum historisch dritten Mal auf ihrer Lieblingsstrecke in den kanadischen Rocky Mountains. Bei 70 Weltcup-Siegen ist Vonn nun angelangt. "Ich hätte nie gedacht, dass ich so viel gewinnen kann", sagte sie. "Das war wirklich ein perfektes Wochenende für mich. Auch mit dem großen Vorsprung." 1,32 Sekunden lag sie im Super-G vor der Zweiten, Tamara Tippler aus Österreich.
Auch Shiffrin, die Weltmeisterin im Slalom und mit 296 Punkten in der Weltcupgesamtwertung knapp hinter Vonn (300), war zufrieden. "Es fühlte sich wirklich gut an", sagte sie. Wobei sie selbstkritisch blieb: "An einigen Stellen bin ich eine zu weite Linie gefahren und habe fast ein bisschen überdreht." Vor allem überraschte Shiffrin mit guten Zeiten in den Flachpassagen. "Es hat großen Spaß gemacht", schwärmte sie.
Vonn frohlockte: "Ich werde jetzt ein bisschen feiern und dann nach Europa fliegen." Am Wochenende findet das nächste Duell statt, am Samstag fahren die Frauen den Weltcup-Riesenslalom in Åre/Schweden. Weil Vonn keinen Slalom fährt, ist Shiffrin am Sonntag im Vorteil.