Ski Alpin:Alles Miller oder was?

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Der Amerikaner Bode Miller hat mit seinem Sieg beim alpinen Weltcup-Slalom in Sestriere weiter Ski-Geschichte geschrieben, Felix Neureuther den großen Coup hingegen nur knapp verpasst.

Der 20-Jährige aus Partenkirchen stand im italienischen Wintersportort nach Rang vier im ersten Lauf kurz vor einer Überraschung, fiel aber dann nach einem schweren Fahrfehler noch auf Rang 25 zurück. "Schade, ich habe eingefädelt. Ich hätte es auch gewinnen können", sagte Neureuther mit Tränen in den Augen. Alois Vogl (Zwiesel) wurde auf der Piste für die Olympischen Winterspiele 2006 trotz starker Rückenprobleme achtbarer Zwölfter.

Mit seinem sechsten Saisonsieg sicherte sich US-Boy Miller einen weiteren Superlativ: Als zweiter Skirennfahrer nach dem für Luxemburg startenden Österreicher Marc Girardelli in der Saison 1988/89 feierte er in einem Winter Weltcupsiege in Abfahrt, Super-G, Riesenslalom und Slalom. Der 27-Jährige setzte sich unter Flutlicht in 1:39,03 Minuten vor dem Schweizer Silvan Zurbriggen (1:40,30) und Kalle Palander (Finnland/1:40,44) durch. In der Weltcup-Gesamtwertung baute Miller mit 730 Punkten seine überlegene Führung vor dem Österreicher Hermann Maier (339) weiter aus. "Das schönste sind keine neuen Rekorde, sondern einfach das Gefühl, perfekte Schwünge zu fahren", sagte Miller.

Trotz seines Missgeschicks gab sich Felix Neureuther nach der ersten Enttäuschung wieder kämpferisch. "Dann gewinne ich eben in Flachau", sagte er mit Blick auf den nächsten Weltcup-Slalom am 21. Dezember im österreichischen Wintersport-Ort. Nach einer gerade erst überstandenen Herzbeutel-Entzündung hatten seine Trainer erst im Januar mit Höchstleistungen gerechnet.

Neureuther hatte vor Wochenfrist als Sechster des Slaloms in Beaver Creek (USA) für Furore gesorgt. Nach einer erst spät diagnostizierten Herzbeutel-Entzündung hatte er von August bis Anfang Oktober komplett mit dem Training aussetzen müssen. "Dieses positive Denken, nicht umzufallen, das ist es, was ich dem Buben hoch anrechne. Das macht einen sprachlos", hatte Vater Christian Neureuther nach dem Coup von Beaver Creek erklärt. Als Sohn des zweifachen Weltcupsiegers und der Doppel-Olympiasiegerin von 1976, Rosi Mittermaier, tritt Felix Neureuther immer mehr aus dem Schatten seiner berühmten Eltern heraus.

Nach einem im Training erlittenen Bandscheiben-Vorfall konnte Alois Vogl die Flutlicht-Piste nur mit Schmerzmitteln herunterfahren. "Ich hab mich runtergemogelt", sagte er nach seinem 13. Platz im ersten Lauf. "Wenn ich zu viel Druck auf die Ski gebe, wird der Schmerz schlimmer." Der ehemalige Junioren-Weltmeister Stefan Kogler (Schliersee) verpasste als 64. des ersten Laufs klar den Finaldurchgang der besten 30 Fahrer.

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