Simon Geschke im Interview:"Wir haben uns einen Ventilator besorgt"

Giant-Alpecin rider Simon Geschke of Germany climbs the Allos pass to win the17th stage of the Tour de France cycling race

Mit Bart unterwegs: Simon Geschke.

(Foto: REUTERS)

Er kennt die "Tour der Qualen": Simon Geschke spricht in der SZ über Hotels ohne Klimaanlage, gestohlene Radschuhe - und seinen überraschenden Etappenerfolg.

Von Johannes Aumüller

Hitze, Kälte, Anstiege, Abfahrten. Die Frankreich-Rundfahrt trägt den Beinamen "Tour der Qualen". Für Simon Geschke, 29, Rennfahrer aus Berlin, haben sich alle Mühen und Beharrlichkeit bei seiner dritten Teilnahme an der Tour de France ausgezahlt: Auf der ersten schweren Alpenetappe am Mittwoch bewies er sein Näschen und erfüllte sich den Traum eines Etappensieges. Zuvor hatte er es immer wieder in Ausreißergruppen versucht. Voller Schmerzen erreichte er das Ziel in Pra Loup in 1 620 Metern Höhe. Sein größter Erfolg. Die Tränen flossen.

"Eine Tour-Etappe zu gewinnen, ist natürlich ein Riesentraum", sagt Geschke im Interview mit der Süddeutschen Zeitung (Freitagsausgabe): "Und dann gelingt es bei so einer schweren Etappe, bei der ich eigentlich keine Chance habe. Das war einfach ein perfekter Tag."

Dabei sind die Berge, zumal Bergankünfte, eigentlich nicht sein Terrain - Geschke liegen die Flachetappen mit der Möglichkeit der Flucht nach Vorne mehr als das Taktieren in der Steile. Diesmal packte er die Brechstange aus. Doch bevor es mit dem Erfolg in den Alpen klappte, musste Geschke in den Pyrenäen noch Ungewöhnliches erleben. In Pau waren seine Rennschuhe einfach weg und sind bis heute nicht mehr aufgetaucht: "Ich habe mich schon gefragt, was jemand mit solchen stinkenden Teilen will." Ihm selbst blieb bloß der Ärger mit den Ersatzschuhen.

Geschke fährt seit 2009 für das deutsche Team Giant-Alpecin. In den drei Wochen auf der Tour müssen er und seine Team allerlei Beschwernis und Plage überstehen. Denn nicht alle Teams der logieren in Sterne-Hotels, nicht alle Fahrer haben Gelegenheit, die Landschaft und das Meer zu genießen. "Am vergangenen Wochenende hatten wir zweimal nacheinander keine Klimaanlage, es war nachts über 30 Grad warm. Da haben wir uns erst einmal einen Ventilator und nasse Handtücher organisieren müssen, damit es einigermaßen passt", sagte Geschke.

Im Interview mit der Süddeutschen Zeitung berichtet der Rennfahrer auch, in welchem Fall er seinen Bart wieder abrasieren würde und nimmt Stellung zu manch gewagter Streckenführung während der Tour.

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