Sieg in Stuttgart:Augsburg marschiert Richtung Europa-League

VfB Stuttgart - FC Augsburg

Daniel Baier freut sich über den Treffer zum 0:2.

(Foto: dpa)

Das internationale Geschäft in Sicht: Mit einem deutlichen Sieg in Stuttgart mischt sich der FC Augsburg in den Kampf um die vorderen Plätze ein. Für den VfB wird die Lage immer bedrohlicher.

Die Krise beim VfB Stuttgart spitzt sich zu. Die Schwaben kassierten am Sonntag beim 1:4 (0:2) gegen den FC Augsburg ihre fünfte Niederlage in Serie und schweben damit in der Fußball-Bundesliga in immer größerer Abstiegsgefahr. Vor 40 200 Zuschauern machten Arkadiusz Milik (35. Minute), zweimal André Hahn (43./56.) und Tobias Werner (64.) den Dreier der Augsburger perfekt. Der FCA ist nun seit acht Spielen ungeschlagen und rückt immer näher an die Europa-League-Plätze heran.

Für den durch eine Rote Karte gegen Kapitän Vedad Ibisevic (53.) geschwächten VfB konnte Konstantin Rausch (62.) nur noch den Ehrentreffer markieren. Die Stuttgarter traten mutig und entschlossen auf - wie so oft in den erfolglosen vergangenen Wochen. Vor allem Moritz Leitner initiierte Ballstafetten und Angriffe der Schwaben. Gleich dreimal sorgte Mohammed Abdellaoue (2./6./12.) zu Beginn für Gefahr im Augsburger Strafraum - doch vergebens. Der FC ließ die unter Druck stehenden Gastgeber kommen und konzentrierte sich aufs Kontern.

VfB-Trainer Thomas Schneider hatte vor dem Spiel durchgegriffen. Für Georg Niedermeier und Martin Harnik war kein Platz im Aufgebot. "Ich kann auch die Tabelle lesen", hatte der Kumpel von Markus Weinzierl vor der so wichtigen Partie gesagt. "Ein Ergebnisdruck ist da." Und der Druck wurde noch größer. Nach einem abgefälschten Schuss leitete Werner den Ball im Sechzehner an Milik weiter, der Rausch abgeschüttelt hatte. Der Pole musste nur noch einschieben, es war sein zweites Saisontor.

Der VfB taumelte, der Rückstand wirkte wie ein Schock. Nur noch die Augsburger waren im Vorwärtsgang. Und da setzte es zum Unmut der Stuttgarter Fans den nächsten Tiefschlag. Halil Altintop verlängerte einen Abschlag, Hahn blieb vor Keeper Sven Ulreich cool. "Aufwachen", skandierten die VfB-Anhänger. Vor allem die indisponierte Deckung der Hausherren durfte sich angesprochen fühlen.

Für Schneiders Vorgänger Bruno Labbadia war nach der Niederlage im Hinspiel Schluss gewesen. Dem 41-Jährigen dürfte eine vorzeitige Ablösung vorerst erspart bleiben. Denn auch nach dem Wechsel war seiner Mannschaft Wille und Leidenschaft nicht abzusprechen. VfB-Kapitän Ibisevic musste nach einer Tätlichkeit gegen Jan-Ingwer Callsen-Bracker vorzeitig vom Platz. "Er wird eine Strafe bekommen", kündigte Schneider an: "Man muss erwarten, dass er sich unter Kontrolle hat."

Und für den Meister von 2007 wurde es noch bitterer: Hahn markierte nur drei Minuten nach der Roten Karte das 3:0 für die Gäste. Rausch konnte zwar für den VfB verkürzen, doch Tobias Werner erhöhte postwendend. "Die Leistung war absolut indiskutabel", fasste Schneider das Spiel seiner Mannschaft zusammen. "Ich bin sehr, sehr enttäuscht und muss das erst einmal sacken lassen."

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