Sieg gegen Hertha:Schalke jetzt die Nummer eins im Pott

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Besiegelte mit dem zweiten Schalker-Treffer die vierte Berliner Niederlage in Serie: Klass-Jan Huntelaar (r.) - hier gefeiert von Teamkollege Leon Goretzka. (Foto: Bongarts/Getty Images)

Der FC Schalke 04 hat im Kampf um den Platz hinter Meister Bayern vorgelegt. Das Team von Trainer Jens Keller besiegt mühelos Hertha BSC Berlin und verdrängt den Erzrivalen Dortmund vorerst von Rang zwei.

Der FC Schalke 04 macht im Kampf um Platz zwei weiter Druck auf den Erzrivalen Borussia Dortmund. Ohne elf verletzte oder gesperrte Stammspieler kamen die Königsblauen gegen Hertha BSC Berlin zu einem 2:0-Sieg (1:0) und kletterten in der Tabelle zumindest für eine Nacht auf den zweiten Rang hinter Meister FC Bayern München.

Die Berliner, bei denen der wohl zum BVB wechselnde Torjäger Adrian Ramos enttäuschte, belegen nach der vierten Pleite in Serie nur den neunten Tabellenplatz.

Schalke-Trainer Jens Keller genoss den Moment. "Mich freut es wahnsinnig für diese Mannschaft. Es ist sehr beeindruckend, wie sie trotz der vielen Ausfälle funktioniert. Unglaublich, auf der Bank saßen nur Amateur- und A-Jugend-Spieler", sagte er. Den Kampf um den zweiten Platz wollte der Coach aber nicht verbal befeuern. "Was wir schon geleistet haben, ist unglaublich. Wenn wir Platz drei schaffen, haben wir eine Riesensaison gespielt." Mittelfeldspieler Max Meyer hingegen sagte: "Man will immer vor Dortmund sein, besonders wenn man bei Schalke spielt."

Herthas Trainer Jos Luhukay musste hingegen erkennen: "Wir ziehen in den Details den Kürzeren. Das müssen wir ändern." Einzige frohe Kunde für die Berliner: Alexander Baumjohann feierte nach Kreuzbandriss und sieben Monaten Zwangspause sein Comeback für eine gute halbe Stunde.

Obasi trifft und bereitet vor

Matchwinner für die Schalker war Chinedu Obasi. Der Nigerianer erzielte zunächst das Führungstor (16.) und bereitete dann das entscheidende 2:0 durch Klaas-Jan Huntelaar nur 30 Sekunden nach Wiederbeginn vor.

Für den lange verletzten niederländischen Torjäger war es bereits der elfte Treffer im 13. Spiel und das insgesamt 90. Pflichtspieltor für Schalke. Obasi, der ebenfalls lange hatte pausieren müssen, verbuchte in einem Spiel halb so viele Scorerpunkte wie in fast vier Jahren zuvor.

S04-Coach Keller musste eine komplette Mannschaft ersetzen: Elfter Ausfall war Mittelfeldstar Kevin-Prince Boateng, der in Dortmund die fünfte Gelbe Karte kassiert hatte. Für den gebürtigen Berliner rückte Obasi ins Team.

Luhukay stellt um

Hertha-Coach Jos Luhukay krempelte sein Team nach dem 1:3 gegen März-Meister Bayern München um. Sieben Umstellungen nahm der Niederländer vor. Weil Stammtorwart Thomas Kraft bei der Geburt seines ersten Kindes weilte, kam der erst im Winter verpflichtete Norweger Rune Jarstein zu seinem Bundesliga-Debüt.

Der 29-Jährige begann nervös und zeigte bereits nach 40 Sekunden eine erste Unsicherheit, als er einen Weitschuss von Julian Draxler etwas unglücklich mit den Fäusten abwehrte. Glück hatte er dagegen, als Kaan Ayhan einen Freistoß ans Lattenkreuz setzte (9.).

Eine Einzelaktion bescherte den Königsblauen das 1:0. Obasi hatte den Ball eigentlich schon verloren, setzte sich aber dennoch gegen die zögernden Nico Schulz und Lewan Kobiashvili durch und spielte auch noch Jarstein aus.

Danach verstärkten die Gäste ihre Offensivbemühungen, für Schalke ergaben sich Räume zum Kontern. Allerdings fehlte auf beiden Seiten die Präzision beim finalen Pass. Die besten Chancen hatte Änis Ben-Hatira, der zweimal knapp das Tor verfehlte (37. und 43.).

Seine zweite gute Chance ließ Huntelaar allerdings liegen (60. ). Einem Kopfballtor des Berliners Sebastian Langkamp (80.) verweigerte Schiedsrichter Günter Perl (Pullach) aus zunächst unersichtlichem Grund die Anerkennung.

Beste Schalker waren Obasi, der auch gut nach hinten arbeitete, und Roman Neustädter. Bei den Berlinern war Ben-Hatira der auffälligste Akteur.

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