Serie zu 50 Jahren Bundesliga:Wir danken Sie, Mijnheer Lippens

Simon Willi 'Ente' Lippens

Simon Willi "Ente" Lippens war eine Marke für sich: Für die Sportredaktion der SZ ist er der schillerndste Holländer der Bundesliga-Historie. 

(Foto: imago sportfotodienst)

Wer die Bundesliga nach den schillderndsten Holländern durchforstet, entdeckt aberwitzige Episoden von Charmeuren, Kiffern und Strumpfhosenträgern. Die Nummer eins der SZ-Redaktion ist der unvergessene Scherzkeks Willi "Ente" Lippens. Auch in München fanden einige Gastarbeiter aus dem Nachbarland ihr Glück. Stimmen auch Sie ab!

11 mal 11 - die Serie zu 50 Jahren Bundesliga

Wer sich an ihn erinnert, denkt zwangweise an den berühmtesten Wiege-Watschelgang der Bundesliga: Ente Lippens. Der Spaßvogel, der Paradiesvogel, das verrückte Huhn - komisch, dass im Deutschen ausgerechnet die Vögel für die lustige Abteilung zuständig sind. Lippens hat der Spitzname nie gestört. "Andere haben Titel gesammelt", sagt er: "Weltmeister. Europameister. Deutscher Meister. Aber Ente Lippens kennen alle."

Eigentlich heißt der Mann ja Willi mit Vornamen, aber seit seiner aktiven Zeit in den 60er und 70er Jahren hat sich die Sache mit dem Spitznamen längst verselbstständigt. Lippens glänzte in Essen als Torjäger, auch in Dortmund war er höchst erfolgreich. Eigentlich kommt Willi Lippens vom Niederrhein, aus Kleve. Aus dem Grenzgebiet zwischen Holland und Deutschland. Der Vater Holländer, die Mutter Deutsche, der kleine Wilhelm wurde 1945 als Holländer geboren und blieb ein Grenzgänger, sein ganzes Berufsleben lang - was wäre die die Bundesliga ohne ihn gewesen, diesen hoch unterhaltsamen Witzbold, der einst für einen wunderbaren Spruch berühmt wurde?

"Ich danke Sie", das hatte Lippens einst schlagfertig einem Schiedsrichter entgegnet, der ihn grammatikalisch etwas unsicher ermahnt hatte: "Lippens, ich verwarne Ihnen." Der stutzte kurz und dann kam's auch schon, und war schneller raus, als er's bremsen konnte: Ich danke Sie. Es folgte der Platzverweis, natürlich. Holländer sorgten 50 Jahren Bundesliga oft für gute Laune. Und für Tore. Egal, ob Lippens, Youri Mulder oder Roy Makaay - kaum eine Mannschaft kommt mittlerweile ohne Gastarbeiter aus dem deutschen Nachbarland aus. Wer sich auf die Suche nach dem holländischen Erbe der Liga macht, entdeckt großartige Typen und aberwitzige Geschichten von Charmeuren, Kiffern und Strumpfhosenträgern.

Hier finden Sie die Top elf der schillerndsten Holländer, bei der Sie selbst mit abstimmen können:

Die SZ begleitet das Saisonfinale der 50. Bundesliga-Saison in einem Jubiläums-Projekt. In Folge 1 der Serie "11 mal 11" wurde das kurioseste Tor gekürt. Folge 2 beschäftigte sich mit "Wilden Tieren" - Platz 1: Als der Schalker Friedel Rausch 1969 von einem Dortmunder Hund gebissen wurde. Folge 3 suchte "Vergessene Brasilianer" (Platz 1: Bernardo, FC Bayern), Folge 4 die "Lieblingsfeinde von Uli Hoeneß" - Spitzenreiter: Christoph Daum. Folge 5 die "Hitparade der Bundesliga" erwies den schrägsten musikalischen Ergüssen der Liga eine Hommage (Platz 1: Jean-Marie Pfaff, FC Bayern), ehe es im sechsten Teil um die "härtesten Verteidiger" ging (Platz eins: Karl-Heinz Förster, VfB Stuttgart).

Abgerundet wird das Angebot am Saisonende durch ein Bundesliga-Buch (Titel: "15:30"), das die amüsantesten, schönsten und tragischsten Momente aus einem halben Jahrhundert Bundesliga-Fußball präsentiert.

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