Segeln:"Viele Gründe für einen Boykott"

Die Segler bekräftigen ihre Krtik am massiv verschmutzen Segler-Gewässer für die Sommerspiele in Rio de Janeiro.

Heiko Kröger, Deutschlands Segler des Jahres, hat sich rund fünf Monate vor Beginn der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro (5. bis 21. August) entsetzt über die Wasserqualität geäußert. "Hausmüll, Fäkalien, tote Ratten und Fische und Präservative - das ist schon sehr ekelig", sagte der 49-Jährige nach Testfahrten in der Guanabara-Bucht dem Norddeutschen Rundfunk. Kröger wird sich bei den Paralympics (7. bis 18. September) um eine Medaille bewerben. Auch Stühle, große Kisten, Äste und Baumstämme habe er gesehen, die es für das Segeln richtig gefährlich machten, ergänzte er.

"Das Risiko zu erkranken, ist relativ hoch", sagt Segler Kröger.

Kröger glaubt: "Es würde viele gute Gründe für einen Boykott geben, aber den müsste der DOSB beschließen." Er sei maßlos enttäuscht von den Weltsportverbänden und dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC), wisse aber, dass die Verbände die Spiele nie absagen würden, so der Paralympics-Sieger von Sydney 2000. Kröger habe sich vor seiner Reise nach Rio de Janeiro "gegen alles impfen lassen, was möglich ist", sagte er. Zudem habe er versucht, während des Trainings so wenig Wasser wie möglich in den Mund zu bekommen. Nach den Tests habe er alles desinfiziert. "Ich denke, dass das Risiko zu erkranken relativ hoch ist", sagte der Athlet des Kieler Yacht-Clubs: "Aber ich gehe davon aus, dass die Chance, die Wettkämpfe gesund über die Bühne zu bringen, höher ist." Die Wasserqualität in der Guanabara-Bucht hatte in den vergangenen Monaten immer wieder für Kritik gesorgt.

© SZ vom 24.02.2016 / sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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