Fecht-WM in Budapest:Heidemann holt Bronze

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Britta Heidemann (links) im Halbfinale gegen Anna Sivkova. (Foto: AFP)

Fechterin Britta Heidemann freut sich in Budapest über Bronze und ihre zehnte WM-Medaille. Wimbledonsieger Andy Murray scheidet beim Tennisturnier in Montréal bereits im Achtelfinale aus. Der VfB-Innenverteidiger Georg Niedermeier zieht sich einen Innenbandriss zu.

Fechten, WM: Peking-Olympiasiegerin Britta Heidemann hat in Budapest die Chance auf ihren zweiten WM-Titel verpasst. Die Degenspezialistin verlor im Halbfinale gegen die Russin Anna Siwkowa mit 9:15, gewann mit Bronze aber dennoch ihre zehnte WM-Medaille. Es gewann Julia Beljajewa aus Estland. Die 30-Jährige aus Leverkusen erfüllte damit auch bereits am zweiten Finaltag die Ziele des Deutschen Fechter-Bundes (DFeB) von zweimal Edelmetall. Am Mittwoch hatte Florettfechterin Carolin Golubytskyi mit Silber die erste deutsche Medaille in der ungarischen Hauptstadt Budapest geholt. Die WM läuft noch bis zum 12. August.

VfB Stuttgart, Georg Niedermeier: Der VfB Stuttgart hat den Einzug in die Playoffs der Europa League teuer bezahlt. Innenverteidiger Georg Niedermeier zog sich beim 0:0 gegen Botew Plowdiw einen Innenbandriss im linken Knie zu. "Das ist eine Hiobsbotschaft. Er wird uns auf alle Fälle die nächsten drei bis vier Wochen ausfallen", sagte VfB-Trainer Bruno Labbadia am Donnerstagabend in Aspach. Eine Kernspintomographie soll an diesem Freitag weitere Aufschlüsse über die Verletzung liefern.

Tennis, Montreal: Der britische Tennis-Olympiasieger Andy Murray ist beim ATP-Turnier im kanadischen Montreal bereits im Achtelfinale ausgeschieden. Der an Nummer zwei gesetzte Wimbledon-Sieger musste sich am Donnerstag bei der mit gut 2,8 Millionen Dollar dotierten Hartplatz-Veranstaltung überraschend dem Letten Ernests Gulbis 4:6, 3:6 geschlagen geben. Rafael Nadal löste zweieinhalb Wochen vor Beginn der US Open (26. August bis 9. September) durch ein umkämpftes 7:6 (8:6), 6:4 gegen den Polen Jerzy Janowicz sein Viertelfinal-Ticket. Der Spanier Nadal, der im März das ATP-Masters im kalifornischen Indian Wells gewonnen hatte, ist in der laufenden Saison auf Hartplatz noch ungeschlagen.

Katinka Hosszu bejubelt ihre Weltrekorde. (Foto: AFP)

Tennis, Toronto: Wimbledonsiegerin Marion Bartoli hat beim WTA-Tennisturnier in Toronto verletzt aufgeben müssen. Die Französin beendete am Donnerstag (Ortszeit) ihr Achtelfinal-Match gegen Magdalena Rybarikowa beim Stande von 6:7 (5:7), 0:1 wegen Bauchbeschwerden. Die Slowakin trifft in der Runde der letzten Acht auf Top-Favoritin Serena Williams. Die an Nummer eins gesetzte Amerikanerin besiegte Kirsten Flipkens aus Belgien 6:0, 6:3.

Schwimmen, Kurzbahn-Weltcup: Weltmeisterin Katinka Hosszu hat beim Kurzbahn-Weltcup in Eindhoven ihren dritten Weltrekord innerhalb von 24 Stunden aufgestellt. Die 24-jährige Ungarin schlug im Vorlauf über 100 m Lagen in 57,73 Sekunden an und blieb damit eine Hundertstelsekunde unter der vier Jahre alten Bestmarke der Niederländerin Hinkelien Schreuder. Tags zuvor waren Hosszu über die doppelte Lagen-Distanz im Vorlauf (2:04,39) und im Finale (2:03,20) Weltrekorde gelungen. Neben Topfavoritin Hosszu erreichte auch die Hallenserin Theresa mMichalak als Fünfte (59,61) den Endlauf über 100 m Lagen am Donnerstagabend.

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Von Carsten Eberts, Osnabrück

In starker Verfassung präsentierte sich auch der Hamburger Steffen Deibler auf seiner Paradestrecke 100 m Schmetterling. Einen Tag nach seinem Triumph über die halbe Distanz dominierte der WM-Vierte erneut die Konkurrenz und blieb bei seinem Vorlaufsieg in 49,70 Sekunden nur knapp über seinem deutschen Rekord (49,23). Über 100 m Brust qualifizierten sich in Hendrik Feldwehr (Essen/58,66), Vize-Weltmeister Marco Koch (Darmstadt/58,74) und Eric Steinhagen (Essen/59,12) drei DSV-Schwimmer für den Endlauf. Auch der Hamburger Markus Deibler über 200 m Lagen (4./1:55,50), die Essenerin Dorothea Brandt über 50 m Brust (3./30,57) und Michalak über 200 m Schmetterling (7./2:11,88) buchten das Final-Ticket.

Doping, Erik Zabel: Dopingsünder Erik Zabel arbeitet nach seinem umfassenden Geständnis an seiner Rehabilitation. Wie der frühere Radprofi und Sprintstar über seine Anwälte mitteilen ließ, hat sich Zabel am vergangenen Montag zu einem zweieinhalb Stunden dauernden Gespräch mit der Nationalen Anti Doping Agentur (NADA) getroffen. Dabei erklärte der 43-Jährige "seinen Wunsch, sich künftig für eine noch bessere Dopingpräventation im Radsport einzusetzen". Die NADA begrüßte Zabels Bereitschaft zur Zusammenarbeit, in den kommenden Wochen sind weitere Treffen beabsichtigt. Deutschlands einziger Tour-de-France Sieger Jan Ullrich sträubt sich dagegen weiter gegen einen Kurswechsel in Sachen Vergangenheitsbewältigung. Wie die NADA mitteilte, habe man den direkten Kontakt zu Ullrich über dessen Management gesucht. "Ullrich selbst hat nun ein Gespräch mit der NADA abgelehnt. Wir bedauern dies, sind aber jederzeit zu einem Gespräch bereit, sollte er sich doch noch dazu entschließen", hieß es in einem Statement. Ullrich stand ebenso wie Zabel auf einer vom französischen Senat veröffentlichten Liste von Fahrern der Tour 1998 mit positiven Nachtests auf Epo-Doping.

Kickers Offenbach, Durchsuchung: Die Geschäftsstelle von Fußball-Regionalligist Kickers Offenbach ist am Donnerstag von Beamten der Staatsanwaltschaft durchsucht worden. Geprüft wurden "alle Geschäftsjahre seit dem Jahr 2010, die den Betrieb der Profi-Fußballabteilung betreffen", erklärte der hessische Klub am Mittag in einer Pressemitteilung. Nach Informationen der Offenbach Post durchsuchten die teilweise bewaffneten Beamten sogar das vor dem Stadion geparkte Auto sowie die Privatwohnung von Geschäftsführer David Fischer. Auch die Wohnungen der ehemaligen Geschäftsführer Thomas Kalt und Jörg Hambückers standen im Blickpunkt. Dabei wurden Unterlagen und Laptops sichergestellt.

Auslöser des Einsatzes war die Selbstanzeige des langjährigen Vizepräsidenten Thomas Kalt. Der bis Juni 2012 amtierende Geschäftsführer des Regionalligisten wollte damit seine Unschuld an der drastischen Schuldenerhöhung (von 4,7 Millionen auf 9,1 Millionen Euro) der Offenbacher beweisen. Die Offenbacher Fußball Club Kickers 1901 GmbH sei "selbstverständlich an einer lückenlosen Aufklärung der Vorwürfe interessiert", hieß es in der Pressemitteilung weiter. Nach dem Lizenzentzug und dem bitteren Zwangsabstieg in die Regionalliga Südwest geht es beim OFC schon seit Monaten drunter und drüber.

U21, Kader: Horst Hrubesch hat für sein Comeback als U21-Trainer des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) erwartungsgemäß zahlreiche Debütanten nominiert - sich bei den "Doppel-Staatsbürgern" John Brooks und Hakan Calhanoglu aber offenbar einen Korb abgeholt. Die beiden Talente fehlen jedenfalls im Aufgebot für die Partie am 13. August gegen Frankreich in Freiburg, obwohl Hrubesch sie nach Medieninformationen nominieren wollte. Trotzdem ist der Ex-Nationalspieler optimistisch. "Wir sind absolut konkurrenzfähig. Ich bin überzeugt, dass die Jungs gleich im ersten Spiel Gas geben werden. Wir verfolgen hohe Ziele, wollen uns für die EM und die Olympischen Spiele qualifizieren", sagte Hrubesch: "Unsere Aufgabe ist es nun, sofort die Spieler einzuschwören und mit der Mannschaft in kurzer Zeit Automatismen zu entwickeln."

Der Herthaner Brooks, der bereits U20-Spiele für die USA und für Deutschland absolviert hat, war auch von Jürgen Klinsmann für das A-Länderspiel der USA am 14. August gegen Bosnien-Herzegowina eingeladen worden und entschied sich offenbar für das Angebot des früheren Bundestrainers. Auch der gebürtige Mannheimer Calhanoglu (Hamburger SV) soll nach kicker-Informationen eine Einladung von Hrubesch erhalten haben, der 19-Jährige hat aber bisher ohnehin nur Junioren-Spiele für die Türkei bestritten. Festgespielt sind beide bei ihren Nationalteams noch nicht.

Fecht-WM: Peking-Olympiasiegerin Britta Heidemann (Leverkusen) ist souverän in die zweite Runde der WM in Budapest eingezogen. Die Degenfechterin gewann ihr Auftaktduell gegen die Chilenin Caterin Bravo Aranguiz 15:9. Ebenfalls weiter ist die Leipzigerin Monika Sozanska durch ein 15:8 gegen Dayana Martinez (Venezuela). Überraschend ausgeschieden ist dagegen die zweimalige Europameisterin Imke Duplitzer (Halle/Saale). Die 38-Jährige unterlag in der ersten Runde der Weltranglisten-149. Isabel di Tella (Argentinien) 13:15. Die Tauberbischofsheimerin Beate Christmann verlor ihr Auftaktgefecht gegen die Südkoreanerin Choi Eun Sook 10:15. Am Mittwoch hatte Florettfechterin Carolin Golubytskyi mit Silber die erste deutsche Medaille der Titelkämpfe in der ungarischen Hauptstadt geholt. Als Ziel hat der Deutsche Fechter-Bund (DFeB) zweimal Edelmetall ausgegeben. Die WM läuft noch bis zum 12. August.

Doping: Marathon-Weltrekordlerin Paula Radcliffe aus Großbritannien fordert, ganze Länder von Weltmeisterschaften auszuschließen, sobald diese Dopingpraktiken unterstützen oder dulden. Zudem befürwortete die 39-Jährige, an Minderjährigen ausgeübte Dopingpraktiken juristisch wie körperlichen oder sexuellen Missbrauch zu bewerten und die Schuldigen ins Gefängnis zu bringen. "Alles, was wir tun können, um die abschreckende Wirkung zu erhöhen, ist gut", schrieb Radcliffe in einem Beitrag für die Times: "Wo auch immer es Hinweise gibt, dass Doping instrumentalisiert wird, oder auch nur ein Auge gegenüber Dopingpraktiken zugedrückt wird, sollten diese Länder mit einer WM-Sperre von ein oder zwei Jahren belegt werden."

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