Ski-Langlauf in Canmore:Tscharnke holt ersten Weltcup-Sieg

Justyna Kowalczyk, Anne Kyllonen, Caspersen Falla

Ski-Langläufer Tim Tscharnke feiert im kanadischen Canmore seinen ersten Weltcup-Sieg gefeiert.

(Foto: AP)

Der Ski-Langläufer aus Thüringer feiert seinen ersten Weltcup-Sieg. Die Olympiasiegerin Meilutyte stellt über 50 Meter erneut eine Bestzeit auf. Nach dem Champions-League-Aus zieht der FC Chelsea ins Finale der Club-WM ein. Das Copa-Endspiel wird in der Halbzeit abgebrochen, weil Spieler offenbar mit Pistolen bedroht wurden.

in Kürze

Ski-Langlauf: Tim Tscharnke aus Biberau hat für den ersten deutschen Langlauf-Weltcup-Sieg in dieser Saison gesorgt. Der Thüringer setzte sich am Donnerstag im kanadischen Canmore über 15 Kilometer im klassischen Stil mit Massenstart in 41:14,8 Minuten durch. Er verwies den Norweger Sjur Röthe mit 4,8 Sekunden Vorsprung auf Platz zwei. Tobias Angerer aus Vachendorf sorgte als Dritter mit 5,8 Sekunden Rückstand für einen weiteren deutschen Podestplatz. Das völlig überraschende sehr gute Abschneiden der DSV-Athleten komplettierten Hannes Dotzler aus Sonthofen als Sechster und der Frankenhainer Jens Filbrich mit Platz 13.

Schwimmen, Kurzbahn-WM: Die Litauerin Ruta Meilutyte hat bei der Kurzbahn-WM in Istanbul ihren zweiten Kurzbahn-Europarekord aufgestellt. Die erst 15-Jährige, die bei Olympia in London Gold über 100 Meter Brust gewonnen hatte, gewann in der Sinan Erdem Arena das Finale über 50 Meter Brust in 29,44 Sekunden. Damit blieb Meilutyte nochmals sieben Hundertstelsekunden unter ihrer am Mittwoch im Halbfinale erzielten Bestmarke.

Fußball, Club-WM: Champions-League-Sieger FC Chelsea steht im Finale der Fußball-Club-Weltmeisterschaft in Japan. Der Premier-League-Club gewann am Donnerstag mit 3:1 (1:0) gegen den mexikanischen Verein CF Monterrey. Der Spanier Juan Mata traf in der 17. Minute zum 1:0 für die Blues, das 2:0 erzielte Stürmer Fernando Torres direkt nach Wiederanpfiff. Nur zwei Minuten später erhöhte der Mexikaner Darvin Chavez mit einem Eigentor auf 3:0. In der Nachspielzeit erzielte Aldo de Nigris das 1:3 für Monterrey. Im Finale treffen die Londoner am Sonntag auf den früheren Bundesliga-Profi Paolo Guerrero und sein Team Corinthians Sao Paulo aus Brasilien. Der Gewinner der südamerikanischen Copa Libertadores hatte am Mittwoch das erste Halbfinale gegen den afrikanischen Champions League-Sieger Al-Ahly aus Ägypten mit 1:0 für sich entschieden.

Fußball, Copa Sudamericana: Schwere Tumulte haben das Finale der Copa Sudamericana zwischen dem FC São Paulo und dem argentinischen Club CA Tigre überschattet. Die Partie wurde am späten Mittwochabend (Ortszeit) nach Ende der ersten Halbzeit wegen Schlägereien zwischen den Spielern auf dem Platz und in den Umkleidekabinen beim Stand von 2:0 für die Gastgeber abgebrochen. Die Polizei musste eingreifen. Ungeachtet der Proteste der Argentinier erklärte der südamerikanische Fußball-Verband (Conmebol) São Paulo zum Sieger. Für den brasilianischen Verein ist es der erste Titel im Südamerika-Cup, der der Europa League vergleichbar ist.

Zu den Auseinandersetzungen vor rund 70.000 Zuschauern im Morumbi-Stadion war es in der 39. Minute gekommen, nachdem Tigre-Verteidiger Lucas Orbán São Paulos Mittelfeldspieler Lucas, der das 1:0 erzielt hatte, mit dem Ellbogen ins Gesicht geschlagen hatte. Der Brasilianer verließ stark blutend das Feld. Der chilenische Schiedsrichter Enrique Osses ließ weiterspielen, was zu heftigen Protesten der Gastgeber-Mannschaft führte. Da es auch in der Kabine zu Aggressionen kam, musste die Polizei einschreiten, wie das Fernsehen berichtete. Tigre-Trainer Néstor Gorosito warf den brasilianischen Beamten vor, seine Spieler mit Waffen bedroht zu haben.

Die argentinische Mannschaft weigerte sich daraufhin, auf das Spielfeld zurückzukehren. São Paulos Kapitän, Torwart Rogerio Ceni, warf dagegen den Gästen eine rabiate Spielweise vor. Das Hinspiel in Argentinien war 0:0 ausgegangen. Die 2002 ins Leben gerufene Copa Sudamericana ist ein Turnier für Vereinsmannschaften, das in der zweiten Jahreshälfte ausgetragen wird.

Fußball, FC Barcelona: Welt- und Europameister Xavi hat seinen Vertrag beim spanischen Fußball-Spitzenklub FC Barcelona bis 2016 verlängert. "Ich bin glücklich darüber, meine Karriere hier beenden zu können", sagte der Spielmacher nach der Einigung: "Der Klub ist die Liebe meines Lebens." Auch Stürmer Cristian Tello bleibt den Katalanen bis 2016 erhalten. Der 32-jährige Xavi spielt bereits seit 15 Jahren für die Katalanen und hat noch nicht entschieden, wann seine Profikarriere enden soll. "Es wäre ein Privileg, wenn ich auch mit 36 noch hier wäre. Aber im Moment möchte ich nur die Zeit bis 2016 genießen", sagte der 119-malige spanische Nationalspieler. Xavi hat mit Barca in Spanien sechsmal den Gewinn der Meisterschaft und zweimal den Pokalsieg gefeiert. Dazu holte der Mittelfeldspieler mit dem Klub dreimal den Champions-League-Titel.

Fußball, Werder Bremen: Marc Kosicke wird bei Fußball-Bundesligist Werder Bremen nicht Nachfolger von Klaus Allofs als Sportdirektor. "Es war eine der schwersten Entscheidungen meines Lebens. Es hätte mich mit Stolz erfüllt, für Werder Bremen zu arbeiten", sagte Kosicke am Donnerstag, "aber die Komplexität meiner aktuellen beruflichen und privaten Situation steht einem schnellen Wechsel nach Bremen entgegen. Deshalb mussten wir an dieser Stelle die Gespräche beenden." Der gebürtige Bremer ist zusammen mit Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff Gründer der Berateragentur Projekt B. Unter anderem zählt Trainer Jürgen Klopp vom deutschen Meister Borussia Dortmund zu den Klienten des 41-Jährigen. In Bremen galt Kosicke als Favorit auf die Nachfolge des vor einem Monat zum Ligakonkurrenten VfL Wolfsburg gewechselten Allofs.

Schwimmen, Kurzbahn-WM: Paul Biedermann hat gleich im Auftaktrennen der Kurzbahn-Weltmeisterschaft in Istanbul die erste Medaille für die deutschen Schwimmer geholt. Der Weltrekordler schlug über 200 Meter Freistil als Zweiter an. Die Goldmedaille ging wie erwartet an Titelverteidiger Ryan Lochte. Der Amerikaner holte in 1:41,92 Minuten seine 15. Goldmedaille bei Kurzbahn-Weltmeisterschaften. Biedermann lag nur 15 Hundertstelsekunden zurück und gewann nach 1:42,07 Minuten sein 25. internationales Edelmetall. Dritter wurde Conor Dwyer aus den USA. Dimitri Colupaev aus Mainz schwamm auf Platz acht.

Fußball in Spanien, Lionel Messi: Der Torhunger von Lionel Messi ist noch nicht gestillt: Der Argentinier schoss den FC Barcelona mit einem Doppelpack zu einem 2:0 (1:0) im Achtelfinal-Hinspiel des spanischen Pokals bei Zweitligist FC Cordoba und schraubte damit seinen Weltrekord für die meisten Treffer in einem Kalenderjahr auf sagenhafte 88. Erst am Sonntag hatte der 25-Jährige die 40 Jahre alte Bestmarke des früheren Bayern-Profis Gerd Müller übertroffen, der 85-mal getroffen hatte. Messi, der seinen Rekord in den beiden Liga-Spielen gegen Atletico Madrid am Sonntag und bei Real Valladolid eine Woche später weiter verbessern kann, war in der 11. und 74. Spielminute für Barca erfolgreich, dessen Einzug ins Viertelfinale im Rückspiel Mitte Januar nur noch Formsache ist. Barcelonas Erzrivale Real Madrid muss derweil um den Einzug ins Viertelfinale der Copa del Rey bangen. Die Königlichen unterlagen im Achtelfinal-Hinspiel bei Celta de Vigo überraschend mit 1:2. Mario Bermejo (56.) und Cristian Bustos (78.) erzielten die Tore für den Tabellen-15. der Primera Division, Cristiano Ronaldo konnte drei Minuten vor dem Ende verkürzen. Mesut Özil wurde bei Real erst nach der Pause für Angel Di Maria eingewechselt, sein Nationalmannschaftskollege Sami Khedira blieb ganz draußen.

Bundesliga, Fanproteste: Die Organisatoren des Schweigeprotests gegen das neue Sicherheitskonzept im deutschen Fußball rechnen mit einer Fortsetzung der Aktion. "Ich gehe davon aus, dass ab morgen, wenn der letzte Spieltag der Hinrunde beginnt, auf jeden Fall noch einmal zwölf Minuten und zwölf Sekunden geschwiegen wird", sagte Philipp Markhardt, Sprecher von "ProFans" und der "12:12"-Kampagne am Donnerstag im ZDF-"Morgenmagazin". Die 36 Profivereine hatten am Mittwoch mit großer Mehrheit ein Maßnahmenpaket verabschiedet, mit dem sie für mehr Sicherheit in deutschen Stadien sorgen wollen. Aus Ablehnung gegen das Papier hatten die Fans an den vergangenen drei Spieltagen der Bundesligen während der Anfangsphase der Partien geschwiegen. In der Winterpause werde man sich zusammensetzen und sehen, "wie wir weiterverfahren werden", kündigte Markhardt an. Von einem möglichen Boykott eines kompletten Spieltags habe er auch gehört. "Das halte ich aber für relativ unwahrscheinlich."

Eishockey, NHL: Im Arbeitskampf der nordamerikanischen Eishockey-Liga NHL herrscht weiterhin Stillstand. Nachdem intensive Verhandlungen in der vergangenen Woche zwischen Eignern und Spielern kein Ergebnis brachten, trafen sich beide Seiten am Mittwoch (Ortszeit) in den Räumen des Staatlichen Vermittlungs- und Schlichtungs-Dienstes im Bundesstaat New Jersey. Dabei berieten sie jeweils sechseinhalb Stunden getrennt voneinander mit Mediator Scot Beckenbaugh, ohne einen Durchbruch zu erzielen. Aufgrund des Tarifstreits sind die NHL-Profis seit Mitte September ausgesperrt und alle Spiele bis zum 30. Dezember sowie das Winter Classic am 1. Januar gestrichen. Hauptstreitpunkt ist die Verteilung der Jahreseinnahmen von 3,3 Milliarden Dollar.

Handball, Nationalmannschaft: Aus gesundheitlichen Gründen verzichten die Handball-Nationalspieler Holger Glandorf und Lars Kaufmann von der SG Flensburg-Handewitt auf eine Teilnahme an der Weltmeisterschaft im Januar in Spanien. Auf ärztliches Anraten entschloss sich Glandorf zu diesem Schritt. "Ausschlaggebend ist nicht allein die langwierige Verletzung Holgers aus diesem Jahr gewesen, es sind vielmehr sportmedizinisch-internistische Gründe als Folgeerscheinung der schweren Viruserkrankung", sagte SG-Mannschaftsarzt Torsten Ahnsel. "Diese Entscheidung habe ich schweren Herzens getroffen. Ich brauche aber unbedingt den Januar, um gemeinsam mit den SG-Ärzten meine körperlichen Probleme in den Griff zu bekommen", erklärte der 155-fache Nationalspieler Glandorf. Er stünde der Nationalmannschaft danach wieder zur Verfügung, "wenn es mir gelingt, wieder vollständig gesund zu werden. Momentan geht es leider nicht". Glandorf und Kaufmann teilten ihre Absage bereits Bundestrainer Martin Heuberger telefonisch mit. Kaufmann verzichtet nach seiner Knieoperation auf eine WM-Teilnahme. Der 131fache Nationalspieler befindet sich derzeit noch in der Rehabilitation.

Basketball, Eurocup: Mit einem Last-Minute-Sieg gegen KK Zagreb und dank Schützenhilfe von St. Petersburg hat sich ratiopharm Ulm für die Zwischenrunde im Basketball-Eurocup qualifiziert. Der deutsche Vizemeister drehte am Mittwochabend in Kroatien einen 24-Punkte-Rückstand am Ende zu einem 86:81 (48:37)-Auswärtssieg und steht dank des zeitgleichen Erfolgs von Spartak St. Petersburg gegen die Cholet Baskets in der Runde der besten 16 Mannschaften. Erfolgreichster Werfer bei den Schwaben war der Amerikaner Steven Esterkamp mit 15 Punkten.

Die Baskets Würzburg nutzten dagegen ihre Chance auf das Weiterkommen nicht. Gegen Banvit BK Bandirma aus der Türkei erwischten die Unterfranken einen gebrauchten Tag und verloren mit 62:81 (26:45) und so den zweiten Tabellenplatz, der zur Teilnahme an der zweiten Gruppenphase berechtigt. Mit großen Kampf und einer weiteren Niederlage verabschiedeten sich die Artland Dragons aus dem Eurocup. Gegen den russischen Vertreter Triumph Ljuberzy unterlagen die Quakenbrücker 94:95 (35:38/83:83) nach Verlängerung und mussten damit die fünfte Niederlage im sechsten Spiel einstecken. Die Dragons waren bereits vor der Begegnung ausgeschieden.

Volleyball, Champions League: Nach der zweiten Niederlage in der Champions League müssen die Berlin Volleys noch um den Einzug in das Achtelfinale bangen. Nach dem Überraschungs-Heimsieg gegen das russische Spitzenteam Lokomotive Nowosibirsk unterlag der deutsche Meister am Mittwoch bei Jihostroj Ceske Budweis mit 1:3 (25:21, 17:25, 23:25, 23:25). Die Berliner schlossen die Gruppe B mit vier Siegen und zwei Niederlagen ab und kommen auf 11 Punkte. Die Achtelfinal-Playoffs der Königsklasse erreichen neben den Gruppenersten nur die fünf besten Zweitplatzierten. Erst die letzten Partien in den anderen Gruppen entscheiden. Den Gruppensieg hat sich Nowosibirsk gesichert.

Die Volleyballer von Generali Haching haben den Einzug in die Champions-League-Playoffs verpasst. Der deutsche Vizemeister verlor am Mittwochabend in einem umkämpften Spiel zu Hause gegen die Slowenen von ACH Ljubljana mit 1:3 (28:30, 20:25, 25:17, 26:28) und wurde damit in seiner Gruppe nur Dritter. Die Oberbayern werden damit auf europäischer Bühne weiter im CEV-Pokal spielen. Selbst bei einem deutlichen Sieg hätten die Hachinger auf einen Patzer der Konkurrenz hoffen müssen. Nur die Gruppenersten und die besten Zweiten der sieben Vierergruppen qualifizieren sich für die Playoffs.

Handball, DHB-Pokal: Zitterpartie für die Rhein-Neckar Löwen: Der Spitzenreiter der Handball-Bundesliga hat mit viel Mühe das Viertelfinale des DHB-Pokals erreicht. Die Löwen bezwangen in eigener Halle den SC Magdeburg erst nach Verlängerung mit 34:33 (27:27, 14:15) und vermieden damit das erneute Aus in der Runde der letzten 16. Der HSV Hamburg musste beim 30:29 (14:13) bei Zweitligist TV Emsdetten ebenfalls Schwerstarbeit verrichten Weitaus weniger Mühe hatten der THW Kiel und die SG Flensburg-Handewitt bei Auswärtssiegen über Zweitligisten. Champions-League-Sieger Kiel zeigte sich von der Sensationspleite gegen MT Melsungen in der Liga gut erholt und setzte sich 36:25 (19:10) beim VfL Bad Schwartau durch. Flensburg gewann ebenso souverän 35:19 (16:10) bei der HSG Nordhorn. Die Melsunger, die am Sonntag Kiel die erste Bundesliga-Niederlage seit Mai 2011 beigebracht hatten, zogen durch ein 27:23 (12:10) gegen HBW Balingen-Weilstetten in die Runde der letzten Acht ein. Im Viertelfinale stehen zudem der TSV Hannover-Burgdorf (34:17 gegen die SG BBM Bietigheim), Zweitligist THSV Eisenach (24:15 gegen den HC Erlangen) sowie GWD Minden, das bereits am Dienstag den TuS N-Lübbecke 27:26 (11:12) geschlagen hatte.

Fußball, TV: Fußballfans dürfen auch weiterhin auf die Übertragung von Großereignissen wie der Welt- und Europameisterschaft im Free-TV hoffen. Ein Gutachter des obersten EU-Gerichts wies am Mittwoch den Einspruch der Fifa und Uefa gegen ein Urteil früherer Instanz als unbegründet zurück. Die beiden Fußballverbände wollen Bezahlsendern die Exklusivrechte an Fernsehübertragungen solcher Großevents übertragen dürfen und damit ihre Einnahmen steigern. Dass einzelne EU-Staaten ihnen dies untersagen können, wenn sie die entsprechenden Spiele für gesellschaftlich wichtig erachten, hält der Generalanwalt des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) grundsätzlich für zulässig.

Guerrero schießt Corinthians ins WM-Finale

Den Versuch der Fifa und Uefa, das Recht auf freie Übertragungen von Sportereignissen in Europa zu beschränken, hatte im Februar 2011 schon das EU-Gericht erster Instanz abgeschmettert. Bei der Neuverhandlung vor dem Gerichtshof in Luxemburg (Rechtssachen C-201/11 P, C-204/11 P und C-205/11 P) hielt der Generalanwalt nun abermals fest: "Wenn diese Wettkämpfe von den Mitgliedstaaten als Ereignisse von erheblicher gesellschaftlicher Bedeutung eingestuft werden, ... können diese deren Übertragung in einer frei zugänglichen Fernsehsendung verlangen." In den meisten Fällen folgen die Urteile des EuGH der Argumentation des Generalanwalts.

Premier League, Rassismus: In der englischen Premier League sollen einem Bericht der BBC zufolge in Zukunft ausländische Fußball-Profis in Anti-Rassismus-Seminaren geschult werden. Die Kurse seien Teil eines Maßnahmen-Pakets, mit dem die gestiegene Zahl rassistischer Angriffe im englischen Fußball bekämpft werden soll. Ein weiterer Vorschlag ist, dass die Vereine in allen Verträgen mit Trainern und Spielern verpflichtend einen Anti-Diskriminierungs-Paragraphen verankern. Beide Vorschläge sind nach Angaben der BBC Bestandteil eines 93 Punkte umfassenden Katalogs, den der englische Fußball Premierminister David Cameron vorgelegt hat. Er hatte Anfang des Jahres Maßnahmen gegen Rassismus im Fußball gefordert. Der englische Fußball ist in der Vergangenheit immer wieder wegen rassistischen Angriffen in die Schlagzeilen geraten. Auslöser für Camerons Forderung war ein Vorfall im Dezember vergangenen Jahres. Liverpools Stürmer Luis Suárez soll Manchester Uniteds Patrice Evra in einem Liga-Spiel auf Spanisch übelst beleidigt haben.

Jermaine Jones, Sperre: Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat am Mittwoch Mittelfeldspieler Jermaine Jones vom Bundesligisten Schalke 04 wegen rohen Spiels für vier Spiele gesperrt. Der 31-Jährige war am vergangenen Samstag beim 1:3 der Schalker in Stuttgart des Feldes verwiesen worden. Jones hatte seinen Gegenspieler Traoré mit einer unkontrollierten Grätsche in der Nähe der Außenlinie zu Boden befördert. Im Einzelrichter-Verfahren wurde die Aktion als rohes Spiel gegen den Gegner gewertet. Das hohe Strafmaß liegt in der Tatsache begründet, dass Jones als Wiederholungstäter gilt und bereits seine fünfte Rote Karte kassierte. Verein und Spieler können gegen das Urteil noch in Berufung gehen.

Fußball, Klub-WM: Dank des früheren Bundesliga-Profis Paolo Guerrero stehen die Corinthians Sao Paulo aus Brasilien im Finale der Fußball-Klub-Weltmeisterschaft in Japan. Der Gewinner der südamerikanischen Copa Libertadores gewann am Mittwoch das Halbfinale gegen den afrikanischen Champions-League-Sieger Al-Ahly aus Ägypten mit 1:0 (1:0). Der peruanische Stürmer erzielte das entscheidende Tor per Kopf in der 30. Minute. Im Finale der Club-WM könnten die Corinthians am Sonntag auf den Champions-League-Sieger FC Chelsea treffen, der am Donnerstag im zweiten Halbfinale gegen den mexikanischen Club CF Monterrey spielt. Chelsea ist mit dem Rückenwind von neun Toren in den beiden vergangenen Partien nach Japan gereist, nachdem der Start unter dem neuen Coach Rafael Benítez zunächst holprig verlaufen war.

Die Londoner hatten jüngst als erster Titelverteidiger das Achtelfinale der Champions League verpasst. Für den Spanier, der die Team-WM 2010 mit Inter Mailand gewonnen hat, ist die Japan-Reise keine lästige Pflicht-Aufgabe. "Ich will das Turnier gewinnen", betonte er. "Ich werde das bestmögliche Team aufstellen." Mittelfeldspieler Frank Lampard könnte im Halbfinale nach seiner Verletzung sein Comeback feiern. In den vergangenen fünf Jahren hat jeweils ein europäischer Verein den Titel gewonnen. Monterrey hatte sich im Viertelfinale mit 3:1 gegen den südkoreanischen Vertreter Ulsan Hyundai FC durchgesetzt. Die Asiaten verloren am Sonntag das Spiel um den fünften Platz gegen den japanischen Club Sanfrecce Hiroshima mit 2:3 (1:1).

Fußball, League Cup: Die deutschen Fußball-Nationalspieler Per Mertesacker und Lukas Podolski haben sich mit dem FC Arsenal im Viertelfinale des englischen Liga-Pokals bis auf die Knochen blamiert. Beim Viertligisten Bradford City schieden die Gunners durch ein 3:4 (1:1, 0:1) nach Elfmeterschießen aus. Im zweiten Spiel des Abends siegte Aston Villa 4:1 (1:1) bei Norwich City. In den weiteren Viertefinal-Duellen stehen sich am Mittwoch (20.45 Uhr) Swansea City mit dem deutschen Keeper Gerhard Tremmel und der FC Middlesbrough sowie am 19. Dezember (20.45 Uhr) Leeds United und der FC Chelsea gegenüber.

FC Bayern, Mario Gomez: Für einen weiteren Titel mit dem FC Bayern akzeptiert Torjäger Mario Gomez sogar seine ungeliebte Joker-Rolle. Er habe das große Ziel, nach 2010 erneut Meister mit den Münchnern zu werden. "Diesem Ziel werde ich alles unterordnen. Wenn ich am Saisonende noch zehn Joker-Einsätze mehr habe - und wir Meister sind - dann bin ich auch glücklich", sagte der 27-Jährige in einem Interview der Bild. Knapp dreieinhalb Monate nach seiner Operation am rechten Sprunggelenk hat der Nationalspieler in seinen vier Bundesliga-Einsätzen dieser Saison bereits zwei Joker-Tore erzielt. Während seiner Verletzungspause habe er gemerkt, wie viel ihm der Fußball gebe. "Ich spüre so eine Gier, unbedingt auf den Platz zu wollen. Der Trainer hatte bisher immer ein sehr gutes Händchen mit mir. Ich vertraue ihm total", erklärte Gomez und gab zu, seine Einstellung geändert zu haben: "Früher habe ich versucht, in 15 Minuten die Welt einzureißen, war nicht frei im Kopf. Jetzt bin ich völlig frei von jeglicher Erwartungshaltung." Glückwünsche zum Titel lehnte er trotz der elf Punkte Vorsprung auf den Zweiten Leverkusen ab. "Genauso wie wir es geschafft haben, einen so großen Vorsprung zu erspielen, genauso kann man diesen auch wieder verspielen", meinte Gomez und forderte eine konzentrierte Rückrunde. "Aber dann können wir uns nur selber stoppen."

Basketball, NBA: Die New York Knicks haben sich im Kampf um die Vorherrschaft im "Big Apple" zurückgemeldet. Rund zwei Wochen nach der Niederlage im ersten NBA-Duell mit den Brooklyn Nets gewann der zweimalige Champion beim Wiedersehen 100:97. Carmelo Anthony kam in der neuen Arena der aus New Jersey abgewanderten Nets auf 45 Punkte. Die Knicks, die bei der Premiere in Brooklyn mit 89:96 nach Verlängerung den Kürzeren gezogen hatten, führen in der Eastern Conference mit 16 Siegen und fünf Niederlagen weiter vor Meister Miami Heat (14:5). Brooklyn (11:9) ist Sechster. In Los Angeles sind derzeit die Clippers klare Nummer eins. Das Team um Olympiasieger Chris Paul feierte in Chicago beim 94:89 über die Bulls den siebten Sieg in Serie und ist im Westen mit einer Bilanz von 15:6 Vierter.

Dagegen verlieren die L.A. Lakers (9:13) immer mehr den Anschluss an die Play-off-Plätze. Nach dem 94:100 bei den Cleveland Cavaliers ist der 16-malige Champion Zwölfter. Auch 45 Punkte von Kobe Bryant konnten nicht verhindern, dass die Lakers ihre dritte Niederlage in Serie kassierten. Spielmacher Kyrie Irving meldete sich nach dreiwöchiger Verletzungspause zurück und verbuchte 28 Zähler für die Cavs. "Wir haben einen sehr uninspirierten Basketball gespielt, offensiv und defensiv. Wir spielen zu langsam und tun uns schwer. Es ist mein Job, das in Ordnung zu bringen. Und das werde ich tun", sagte Mike D'Antoni. Am Donnerstag tritt der Trainer mit den Lakers bei seinem Ex-Klub an, den New York Knicks.

Boxen, Manny Pacquiao: Der am vergangenen Wochenende zu Boden gegangene philippinische Boxer Manny Pacquiao hat Gerüchte um ein mögliches Karriereende energisch bestritten. "Macht euch keine Sorgen, ich werde wieder aufstehen", sagte der frühere WBO-Weltmeister im Weltergewicht, der in seiner Heimat ein Volksheld ist. In der Nacht zum Sonntag hatte Pacquiao in Las Vegas eine herbe K.o.-Niederlage gegen seinen mexikanischen Dauerrivalen Juan Manuel Marquez kassiert. Es war die zweite Pleite in Folge, nachdem er im Juni durch ein äußerst umstrittenes Urteil seinen Gürtel an Timothy Bradley verloren hatte. Der 33-jährige Pacquiao, der auch eine politische Karriere anstrebt, gewann in seiner 18-jährigen Karriere 54 Kämpfe. Fünfmal musste er den Ring als Verlierer verlassen. Eigentlich hatte Pacquiao gehofft, nach dem Fight gegen Marquez wieder um die Boxkrone zu kämpfen. Ein Duell mit Floyd Mayweather Junior scheint jetzt allerdings eher unrealistisch.

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