Schwimm-WM in Barcelona:Deibler schwinden im Endspurt die Kräfte

Swimming - 15th FINA World Championships: Day Fourteen

Steffen Deibler: Acht Hundertstel fehlen zur Medaille (Archivbild)

(Foto: Getty Images)

Steffen Deibler liegt über 100 Meter Schmetterling lange auf Medaillenkurs, wird dann aber Vierter. Dorothea Brandt schafft es als Halbfinal-Siebte ins Finale über 50 Meter Freistil. Missy Franklin gewinnt ihr nächstes Gold, Ruta Meilutyte stellt ihren zweiten Weltrekord auf.

Der Olympiavierte Steffen Deibler (Hamburg) ist in Barcelona an der anvisierten WM-Medaille um acht Hundertstel vorbeigeschwommen. Der als Mitfavorit ins Rennen gestartete 26-Jährige schwamm auf seiner Paradestrecke 100 m Schmetterling in 51,54 Sekunden auf den vierten Platz. Den WM-Titel sicherte sich der Südafrikaner Chad Le Clos (51,06) vor dem Ungarn Laszlo Cseh und dem Polen Konrad Czerniak.

Dass Deiblers bei der DM im April aufgestellte Weltjahresbesteit (51,19) auch keinen Bestand mehr hat, machte die Enttäuschung für den Hamburger nur noch größer. Der Kurzbahn-Weltrekordler, der am Montag über 50 m Schmetterling WM-Sechster geworden war, galt im Vorfeld der WM als größte deutsche Medaillenhoffnung.

Dorothea Brandt hat derweil das Finale über 50 m Freistil erreicht. Die 29-Jährige aus Essen qualifizierte sich als Vorlauf-Siebte in 24,85 Sekunden für den Endlauf zum WM-Abschluss am Sonntag. Dort geht die australische Halbfinalgewinnerin Cate Campbell (24,19), die schon über die doppelte Distanz triumphiert hatte, als Top-Favoritin an den Start. Die Hallenserin Daniela Schreiber war bereits im Vorlauf in indiskutablen 26,24 Sekunden als 37. ausgeschieden.

Vierfach-Olympiasiegerin Missy Franklin konnte in Barcelona ihre fünfte Goldmedaille feiern. Die 18-Jährige aus den USA schlug über 200 m Rücken nach 2:04,76 Minuten als Erste an. Silber ging an die Australierin Belinda Hocking, sie war 1,9 Sekunden langsamer als Franklin. Dritte wurde die Kanadierin Hilary Caldwell.

Zuvor hatte Franklin bereits über 200 m Freistil, 100 m Rücken sowie in den beiden Freistilstaffeln triumphiert. Am Donnerstag führte Franklin die 4x200-m-Freistilstaffel der USA als Schluss-Schwimmerin zu Gold in 7:45,14 Minuten vor Australien und Frankreich. Damit überbot die Kalifornierin bereits ihre Ausbeute von 2011: In Shanghai hatte sie sich bei ihrem WM-Debüt zur Dreifach-Weltmeisterin gekürt.

Binnen acht Stunden ist der zweite Weltrekord über 50 Meter Brust der Frauen gefallen. Nach den 29,78 Sekunden der Russin Julija Jefimowa im Vorlauf steigerte Litauens Schwimmstar Ruta Meilutyte deren Bestmarke im Halbfinale am Abend sogar noch um drei Zehntelsekunden.

Die Amerikanerin Katie Ledecky hat ihren vierten Sieg bei der Schwimm-WM in Barcelona geholt und dabei ihren zweiten Weltrekord dieser Titelkämpfe aufgestellt. Die viermalige Olympiasiegerin gewann am Samstag über 800 Meter Freistil in 8:13,86 Minuten. Damit war sie schneller als die Britin Rebecca Adlington bei ihrem Olympiasieg 2008 in Peking (8:14,10). Silber ging an die Dänen Lotte Friis, Bronze an Lauren Boyle aus Neuseeland. Zuvor hatte die 16-jährige Ledecky Gold über 400 Meter und mit Weltrekord über 1500 Meter Freistil sowie mit der Staffel über 4 x 200 Meter gewonnen. Sie ist die zweite Frau nach der Fränkin Hannah Stockbauer vor zehn Jahren, die die drei langen Freistil-Strecken bei einer WM gewinnt. Sarah Köhler und Isabelle Härle hatten das Finale erwartungsgemäß verpasst.

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