Schwimm-EM in Eindhoven: Steffen holt Bronze, Deibler Gold

Die Schwimm-EM geht für die deutsche Mannschaft erfolgreich weiter - wenn auch nicht ganz so erfolgreich wie am ersten Tag. Doch nach dem dritten Sieg von Steffen Deibler und einigen zweiten und dritten Plätzen stehen jetzt elf Medaillen zu Buche.

Deutschland schwimmt bei der Kurzbahn-EM weiter auf der Erfolgswelle: Am Tag nach den herausragenden sechs Goldmedaillen gewann Steffen Deibler in Eindhoven auch über 100 Meter Schmetterling und holte damit bereits seinen dritten Titel. Dazu gab es am Freitag Silbermedaillen für Yannick Lebherz über 400 Meter Lagen und Brustspezialist Hendrik Feldwehr. Olympiasiegerin Britta Steffen konnte als Dritte über 100 Meter Freistil bei ihrem Kurzbahn- EM-Comeback nach drei Jahren zufrieden sein und belegte mit der 4 x 50 Meter Staffel Platz zwei.

Auf dem Sprung zu Platz drei: Britta Steffens beim 100 Meter Freistil-Finale bei der Schwimm-EM in Eindhoven. (Foto: AP)

Bereits zur Halbzeit kann der Deutsche Schwimm-Verband mit schon elf Medaillen die erfolgreichste Kurzbahn- EM seit Jahren feiern. Besonders Steffen Deibler ist nicht zu stoppen. Der 23-Jährige gewann nach den 50 Metern Freistil und der Lagen-Staffel auch die 100 Meter Schmetterling. Deibler schlug in Weltjahresbestzeit von 49,95 Sekunden an und lag damit klar vor dem Niederländer Joeri Verlinden und dem Slowenen Peter Mankoc. "Ich wollte die 49 Sekunden an der Anzeigetafel sehen. Dass mir das gelungen ist, ist so geil", sagte Deibler.

Benjamin Starke (Berlin) wurde in 50,93 Vierter und verpasste um 1/100 Sekunde Bronze. Bei ihrer ersten internationalen Meisterschaft seit 16 Monaten holte Britta Steffen die erhoffte Medaille - trotz einer verpatzten letzten Wende. "Das ist okay, mehr war nicht drin", sagte die Doppel- Weltmeisterin. Bis 75 Meter konnte Steffen gegen die Gastgeberinnen gar mithalten, dann kostete die schlechte Wende über einen Meter. Nach 52,92 Sekunden schlug die Berlinerin an.

Ranomi Kromowidjojo siegte in 51,44 vor Femke Heemskerk (beide Niederlande). Steffen und Daniela Schreiber, Fünfte im Einzelrennen über 100 Meter Freistil, holten gemeinsam mit Lisa Vitting (Essen) und Dorothea Brandt mit der Freistil-Staffel Platz zwei hinter den überragenden Niederländerinnen. Lebherz, der am Vortag überraschend die 200 Meter Rücken gewonnen hatte, verbesserte in 4:05,08 Minuten seinen deutschen Rekord (4:08,52). Der 21-Jährige musste sich nur dem Ungarn David Verraszto geschlagen geben, der nach 4:03,06 Minuten anschlug. "Optimal. Dreieinhalb Sekunden unter dem Rekord, das hätte ich nie gedacht", sagte der Sportsoldat.

Ebenfalls zur Silbermedaille schwamm der Essener Hendrik Feldwehr, der über 100 Meter Brust in 58,09 Sekunden dem Italiener Fabio Scozzoli (57,78) den Vortritt lassen musste. Trotz seiner besten Zeit seit dem Verbot der leistungsfördernden Hightech-Anzüge Ende 2009 war er nicht ganz zufrieden: "Ich habe wieder zwei Wenden verpatzt. Kurzbahn ist einfach nichts für mich."

Feldwehr unterbot ebenfalls die Norm für die WM (15. bis 19. Dezember) in Dubai. Marco Koch wurde in 59,31 Sekunden EM-Achter. Stefan Herbst schlug über 50 Meter Rücken in 23,90 Sekunden als Vierter an. Es gewann Stanislaw Donets. Der Russe stellte in 22,74 den ersten Europarekord der Kurzbahn-EM auf und verbesserte seine Bestmarke um 2/100. Lisa Vitting wurde über 50 Meter Schmetterling beim Sieg der Niederländerin Inge Dekker (25,38) in 26,39 Achte.

Jenny Mensing (Wiesbaden) belegte über 100 Meter Rücken in 59,97 ebenfalls den achten Platz, es gewann die Ukrainerin Daryna Zewina. Italiens Diva Federica Pellegrini sicherte sich den Titel über 800 Meter Freistil. Ihre 8:15,20 Minuten aus dem ersten Lauf vom Vormittag waren von den vermeintlich Zeitschnellsten im Lauf am Nachmittag nicht zu knacken. Die Russin Anastasia Chaun gewann die 200 Meter Brust.