Schalke besiegt Steaua Bukarest:Mehr Arbeit als Vergnügen

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Kein schönes Spiel, aber ein Sieg: Beim 2:1 gegen Steaua Bukarest tut sich der FC Schalke 04 lange Zeit schwer, doch dann gelingt Stürmer Raúl sein erster Treffer in der Europa League. Mit dem Erfolg sichert sich der Bundesligist den Einzug in die Zwischenrunde - und versöhnt seine Fans nach der Pleite im Derby gegen Dortmund.

Der Fußballspieler Raúl González Blanco hat seiner langen Karriere beinahe alles erlebt. Und doch musste er 34 Jahre alt werden, um endlich auch in der Europa League ein Tor zu schießen. Dank eines Treffers des Spaniers gewann der FC Schalke am fünften Spieltag der Gruppenphase mit 2:1 gegen Steaua Bukarest und sicherte sich damit vorzeitig den Einzug in die nächster Runde des Wettbewerbs.

Kyriakos Papadopoulos (25.) hatte den Bundesligisten vor 55.123 Zuschauern in Führung gebracht, Raul Rusescu (33.) traf für die Rumänen. Schalke rehabilitierte sich mit dem Erfolg nicht nur für die 0:2-Pleite im Derby bei Borussia Dortmund, sondern kann nun auch behaupten in der Vorrunden-Gruppe J das beste Team zu sein. Denn Maccabi Haifa (sechs Punkte), letzter Gegner am 14. Dezember, verlor überraschend bei AEK Larnaka. Damit bleibt ein kraftraubendes Gruppenfinale erspart, Schalke hat nach dem Pokal-Achtelfinale bei Borussia Mönchengladbach (21. Dezember) 29 Pflichtspiele in den Knochen.

"Wir haben ein gutes Spiel gemacht, nach dem Gegentor gab es aber einen Bruch. Wir wollten unbedingt im nächsten Jahr international dabei sein und das ist uns gelungen", sagte der verletzt pausierende Benedikt Höwedes. Schalkes Sportdirektor Horst Heldt erklärte: "Im Großen und Ganzen können wir zufrieden sein. Wir wollten die Gruppenphase überstehen, das haben wir geschafft."

Wie erwartet reagierte Stevens personell auf das Dortmund-Spiel und änderte seine Startelf auf zwei Positionen: Für den Japaner Atsuto Uchida verteidigte Marco Höger auf der rechten Seite, der 18-jährige Julian Draxler wurde auf der linken offensiven Mittelfeldseite durch Jose Manuel Jurado ersetzt. Dazu fand sich auf der Bank ein alter Bekannter: Torhüter Timo Hildebrand stand erstmals seit seiner Verpflichtung am 21. Oktober in einem Pflichtspiel der Profis als Vertreter der Nummer Eins Lars Unnerstall im Kader.

Die Gelsenkirchener ergriffen von Beginn an die Initiative und zeigten, dass sie ihre Fans für das bittere Spiel in Dortmund entschädigen wollten. Angeführt vom beweglichen Raúl, der erneut den angeschlagenen Nationalspieler Benedikt Höwedes als Spielführer vertrat, ging es über weite Strecken der ersten Halbzeit nur in eine Richtung - Schalke drückte auf das Tor der Rumänen.

Aber Stürmer Klaas-Jan Huntelaar (5. und 31.), der sein 50. Europacup-Spiel absolvierte, und Raúl (9.) konnten gute Möglichkeiten nicht nutzen.

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Steauas Keeper Ciprian Tatarsanu entschärfte dabei die brenzligsten Situationen. 13:0 Ecken nach 30 Minuten dokumentierten die Feldüberlegenheit der Schalker, die aber nur einmal aus diesen Standardsituationen Kapital schlagen konnten. Nach einer kurzen Ecke von Alexander Baumjohann nutzte Papadopoulos eine Flanke von Jurado per Kopf zur verdienten Führung.

Erster Treffer mit 34 Jahren: Schalkes Spanier Raúl besorgte mit seinem Premierentor in der Europa League den 2:1-Sieg des Bundesligisten.  (Foto: AP)

Wenige Minuten später allerdings folgte die Ernüchterung: Die Schalker Unaufmerksamkeit im Mittelfeld nutzte Pablo Brandan zu einem Pass an die Strafraumgrenze auf Rusescu, der aus 16 Metern schick vollendete.

Nach diesem ärgerlichen Ausgleich wirkte der Pokalsieger irgendwie gehemmt: Das Spiel verflachte, auch weil Schalke jetzt nicht mehr viel nach vorne gelang. Immerhin mühten sich die Gastgeber weiter nach der Pause weiter. Huntelaar scheiterte erneut an Tatarusanu (54.), war dann aber an der erneuten Führung maßgeblich beteiligt.

Von dem unermüdlichen Einsatz des Niederländers im Strafraum profitierte Raúl, der keine Mühe hatte, aus kurzer Distanz zu vollenden. Der Torjäger erfüllte sich damit endlich den am Mittwoch geäußerten Wunsch, auch in diesem Wettbewerb zu treffen. 71 Tore hat er in der Champions League erzielt - jetzt weiß er auch, wie sich ein Treffer in der kleinen Europa League anfühlt.

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