SC Freiburg:54 Sekunden

SC Freiburg - Hamburger SV

Da geht's lang. Nils Petersen vom SC Freiburg gibt nach seinem Treffer zum 1:0 die Richtung vor.

(Foto: Patrick Seeger/dpa)

Joker Nils Petersen beschert dem SC Freiburg kurz nach seiner Einwechslung das 1:0 - und stürzt Trainer Bruno Labbadia beim HSV in große Schwierigkeiten.

Nils Petersen hat Trainer Bruno Labbadia beim Hamburger SV in große Schwierigkeiten gebracht. Mit seinem Siegtreffer in der 70. Minute beim 1:0 (0:0) des SC Freiburg am Dienstagabend verschärfte Petersen die sportliche Krise des HSV, der mit nur einem Punkt aus vier Saisonspielen fürs Erste Tabellen-16. der Fußball-Bundesliga ist und am Samstag gegen den FC Bayern den nächsten Tiefschlag befürchten muss. Dann könnte die Amtszeit von Labbadia, in der Vorsaison noch als Retter gefeiert, vielleicht schon beendet sein. "Bruno Labbadia ist unser Trainer, da muss ich ihm auch nicht jeden Tag Rückendeckung geben", sagte Vorstandschef Dietmar Beiersdorfer nach dem Spiel. Dann fügte er an: "So ein Spiel muss man erst mal sacken lassen."

Labbadias mit mehr als 30 Millionen Euro verstärktes Ensemble konnte die hohen Erwartungen bislang nicht im Ansatz erfüllen. Das 0:4 gegen Aufsteiger RB Leipzig hatte am Wochenende die Angst vor einer weiteren Spielzeit im Abstiegskampf verstärkt, zumal kein Bundesligist in diesem Kalenderjahr weniger Punkte geholt hat.

Entsprechend verunsichert präsentierten sich die Hamburger auch in Freiburg. Kurzfristig hatte Labbadia seinen Flügelstürmer Filip Kostic ersetzen müssen; der Serbe meldete sich mit Leistenproblemen ab und wurde von Luca Waldschmidt vertreten. Torjäger Pierre-Michel Lasogga, um dessen Verbannung aus dem Kader es zuletzt Wirbel gegeben hatte, nahm ebenso auf der Bank Platz wie Lewis Holtby und Offensivhoffnung Alen Halilovic. So ging der HSV vor 24 000 Zuschauern zunächst sehr vorsichtig zu Werke. Lange blieb die Partie arm an Torraumszenen. Die beste Chance der ersten Spielhälfte fiel HSV-Angreifer Bobby Wood zu, der nach einem Patzer von SC-Kapitän Nicolas Höfler in der 37. Minute den Innenpfosten traf.

Auch nach dem Seitenwechsel taten sich die Freiburg gegen die robuste Defensive der Norddeutschen schwer und kamen kaum gefährlich vor das Tor von René Adler. Nach gut einer Stunde verlangten die Fans lautstark die Einwechslung von Petersen - und wurden von Trainer Christian Streich erhört. 54 Sekunden später hielt Adler einen satten Schuss von Vincenzo Grifo nicht fest, Petersen drückte den Abpraller aus kurzer Distanz ins Tor. Von diesem Schock erholten sich die Hamburger nicht mehr. Ein echtes Aufbäumen blieb in der Schlussphase aus. Auch die eingewechselten Lasogga und Halilovic brachten keine Gefahr mehr für die Freiburger, die cool den Sieg über die Zeit brachten.

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