SC Freiburg:Blickrichtung Europa

SC Freiburg - Bayer Leverkusen

Hat das Nachsehen: Leverkusens Torwart Bernd Leno schaut dem Schuss von Stürmer Nils Petersen hinterher, der zum 1:0 für Freiburg im Winkel einschlägt.

(Foto: Patrick Seeger/dpa)

Die Mannschaft von Trainer Christian Streich darf nach dem 2:1 gegen Bayer vom internationalen Wettbewerb träumen.

Aufsteiger SC Freiburg hat Bayer Leverkusen mit einem späten Tor in den Abstiegskampf gestürzt und hält selbst Kurs aus das internationale Geschäft. Die Freiburger gewannen am 30. Spieltag mit 2:1 (1:0) gegen die schwache Werkself, die den Ernst der Lage angesichts ihrer Leistung möglicherweise noch gar nicht erkannt hat: "Das ist einfach eine verfluchte Saison", stellte Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler fest, "jetzt müssen wir noch mindestens drei Punkte einfahren, um die Distanz nach unten zu halten." Trainer Tayfun Korkut klagte angesichts des Freiburger Siegtreffers in der 88. Minute: "Es war wieder ein Spiel, das wir kurz vor Schluss herschenken. Wir müssen einiges besprechen und die Köpfe hochbekommen." Durch den neuerlichen Heimsieg sind die Freiburger auf den sechsten Platz geklettert, Europacup-Dauergast Leverkusen dagegen hat nur noch vier Punkte Vorsprung auf den Abstiegs-Relegationsrang. Drei Minuten nach seiner Einwechslung erzielte Pascal Stenzel das 2:1 (88.). Nils Petersen hatte den SC in Führung geschossen (11.), Kevin Volland traf per Foulelfmeter (60.) für Bayer. Vor 24 000 Zuschauern im ausverkauften Schwarzwaldstadion, darunter auch Bundestrainer Joachim Löw, passierte zu Beginn nicht viel.

Das änderte sich schlagartig, als Petersen den Ball nach Vorarbeit von Kapitän Mike Frantz im Torwinkel der Leverkusener platzierte. Das neunte Saisontor des 28-Jährigen war äußerst sehenswert. Danach drängten die Gastgeber, die ohne Marc Torrejon, Vincenzo Grifo, und Maxilian Philipp auskommen mussten, auf den zweiten Treffer - aber Petersen scheiterte diesmal an Bayer-Torwart Bernd Leno (15.).

Die Leverkusener offenbarten in der Defensive Schwächen, auch in der Offensive ging nicht allzu viel. Mitte der ersten Hälfte überließen die Freiburger den Leverkusenern die Spielkontrolle und lauerten auf Konter. Die Gäste konnten mit der hohen Ballbesitzquote allerdings so gut wie nichts anfangen, ihr Auftritt in der ersten Hälfte war schwach: "Wir haben die erste Halbzeit komplett verschlafen und keinen Zweikampf gewonnen", haderte Volland. Nach dem Seitenwechsel drängten die Gäste den SC dann doch in die Defensive. Volland, zuvor von Ignjovski gefoult, nutzte einen Elfmeter zum Ausgleich - es war erst der dritte Strafstoß (von acht), den Leverkusen in dieser Saison verwandelte. Fünf Minuten später traf Volland dann nur den Außenpfosten. Freiburgs Leih-Stürmer Florian Niederlechner, der laut Trainer Christian Streich im Sommer mittels Kaufoption vom FSV Mainz fest verpflichtet werden soll ("der Flo wird bei uns bleiben"), vergab kurz darauf die große Gelegenheit zur erneuten Führung (67.). Das zweite Freiburger Tor durch Stenzel war unterm Strich dann aber hochverdient. "Wir wollen die Spiele gewinnen und gut Fußball spielen", bilanzierte Coach Streich, "wir wollen nicht von Europa reden, wir wollen einfach gut kicken. Wir wollen den Konjunktiv weglassen, es ist, wie es ist."

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