Sankt Petersburg:WM-Sensation verpasst: Eishockey-Team verliert gegen Kanada

Ice Hockey - 2016 IIHF World Championship Group B

Am Ende siegte der Favorit: Der Kanadier Brendan Gallagher beim Angriff auf das deutsche Tor.

(Foto: REUTERS)

Titelverteidiger Kanada geht als hoher Favorit ins Spiel. Die deutsche Nationalmannschaft lässt sich davon nicht beeindrucken und spielt couragiert - am Ende wäre mehr drin gewesen als ein 2:5.

Bei der Eishockey-WM hat Deutschland im Gruppenspiel gegen Kanada mit 2:5 (0:1, 2:1, 0:3) verloren. Trotz der Pleite dürfte die Zuversicht auf das erste WM-Viertelfinale seit fünf Jahren noch einmal gewachsen sein. Zwei Patzer von Goalie Thomas Pielmeier verhinderten die mögliche Sensation gegen den mit NHL-Stars gespickten 25-maligen Titelträger Kanada.

Vor rund 5000 Zuschauern in St. Petersburg waren DEL-Topscorer Patrick Reimer (32. Minute) und Verteidiger Sinan Akdag (38.) für Deutschland erfolgreich. Für Kanada trafen Taylor Hall (4./44.), Corey Perry (24.), Boone Jenner (47.) und Cody Ceci (54.).

An der deutschen Ausgangslage ändert sich trotz der dritten Pleite im vierten Spiel nichts. Die im Kampf um einen Viertelfinal-Platz bedeutenden Partien stehen noch an. Noch zwei Siege dürften aus den abschließenden drei Spielen zum Einzug in die K.o.-Runde genügen.

Den 0:2-Rückstand hatte Deutschland noch aufgeholt

Auch gegen Kanada wäre mehr drin gewesen. Nicht annähernd erinnerte der forsche Auftritt des deutschen Teams an die vorherigen beiden verheerenden WM-Pleiten gegen Kanada (0:10 2015 und 1:10 2008). Diesmal kämpfte sich die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) sogar nach einem 0:2 im zweiten Drittel noch einmal zurück und glich kurz vor dem Ende des Mittelabschnitts verdient aus. Vor dem Schlussdrittel lag die Sensation des erst dritten deutschen WM-Sieges gegen Kanada nach 1987 und 1996 in der Luft, doch am Ende setzte sich der Titelfavorit durch.

Durch das 5:1 gegen die Slowakei am Dienstag hatte die DEB-Auswahl auch gegen den Favoriten bereits mit deutlich größerem Selbstbewusstsein begonnen. Trotz des starken Starts führte Kanada schon nach knapp vier Minuten, weil Pielmeier im deutschen Tor beim Schuss von Edmontons Hall danebengriff. Auch beim 0:2 kurz nach dem Beginn des Mitteldrittels war Pielmeier beteiligt. Ein schwaches Zuspiel des Ingolstädters führte zu einer Strafzeit gegen Patrick Hager, während der den Kanadiern der Treffer gelang.

Deutlich mehr Chancen

Doch das starke deutsche Team ließ sich davon nicht beeindrucken, spielte gegen den 25-maligen Weltmeister weiter frech nach vorne und hatte sogar deutlich mehr Chancen als der Titelverteidiger. Pech hatte das Sturm-Team, dass die Schiedsrichter den vermeintlichen Ausgleich zum 1:1 nach 15 Minuten nach Studium der Videobilder nicht anerkannten. WM-Debütant Gerrit Fauser hatte nach Zuspiel von Tobias Rieder den Puck mit dem Schlittschuh ins Tor geschoben.

Für das beste deutsche WM-Spiel seit langem gegen einen Titelfavoriten belohnte sich die Sturm-Auswahl erst im Mittelabschnitt. Nachdem Reimer und Akdag zum verdienten Ausgleich getroffen hatten, machte Kanada erst im Schlussdrittel ernst. Bei den entscheidenden Toren war Pielmeier allerdings chancenlos.

Der nächste Gegner der deutschen Mannschaft ist am Freitag Weißrussland.

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