Sami Khedira in Turin:"Forza Juventus! Grazie"

Sami Khedira

Sami Khedira wechselte ablösefrei von Real Madrid zu Juventus Turin. Mit den Italienern will er ähnlich erfolgreich sein.

(Foto: dpa)

Der deutsche Nationalspieler überzeugt bei seiner Präsentation mit fließendem Italienisch. Britta Heidemann scheidet bei der Fecht-WM frühzeitig aus. Siegfried Schneider und Heinz Schmidt bilden beim TSV 1860 München das Übergangspräsidium.

Fußball, Sami Khedira: Der Fußball-Weltmeister hat auch bei seinem neuen Klub Juventus Turin große Ziele. "Die Philosophie des Vereins und meine ist immer das Maximum, alle Titel zu gewinnen, danach muss man streben", sagte Khedira (28) bei seiner Vorstellung in Turin am Mittwoch. Er wolle "die Mannschaft verstärken und sie mit meinen Stärken besser machen", fügte der Mittelfeldspieler an. Khedira wechselte ablösefrei von Real Madrid nach Italien, wo er bis 2019 unterschrieb. Khedira erschien im rosa Trainingsshirt und beeindruckte seine Zuhörer mit einer Eingangserklärung auf Italienisch, die er flüssig von einem mitgebrachten Zettel ablas. Er komme von einem Klub von großem Niveau und sehe auch Juventus in dieser Liga, sagte er. Es sei eine Ehre für ihn, in der Reihe großer Namen ehemaliger Juve-Spieler zu stehen wie etwa Zinedine Zidane, Michel Platini oder Jürgen Kohler. "Ich verspreche, dass ich alles geben werde, um mit diesem Klub Geschichte zu schreiben. Forza Juventus! Grazie", beschloss er seine Erklärung.

Nach einem verkorksten Jahr bei Real, in dem er sportlich keine Rolle spielte, geht es für Khedira in Turin auch darum, seiner Karriere neuen Schwung zu verleihen - auch mit Blick auf die Nationalmannschaft und die EM 2016 in Frankreich. Zum DFB-Team äußerte sich Khedira am Mittwoch jedoch nicht. Khedira hat bereits am Montag, drei Tage vor dem offiziellen Trainingsauftakt, seinen Dienst in Turin aufgenommen. "Ich fühle mich unheimlich wohl hier und bin sehr, sehr glücklich hier. Ich möchte mit Juventus wieder an die Spitze des europäischen Fußballs kommen", sagte er. Sein Trikot wird wie zu Beginn seiner Profizeit beim VfB Stuttgart die "28" zieren, "weil sie mir sehr viel Glück gebracht hat", wie Khedira meinte.

Fechten, WM: Peking-Olympiasiegerin Britta Heidemann (Leverkusen) ist in Moskau ohne Einzelmedaille geblieben. Die 32 Jahre alte Degenfechterin verlor in der Runde der letzten 32 gegen die Italienerin Bianca Del Carretto, Europameisterin von 2014, 13:14 nach sudden death und musste damit auch einen Rückschlag im Kampf um die Olympiatickets hinnehmen. Ihr erstes Gefecht hatte Heidemann knapp mit 15:14 gegen die Israelin Polina Melentiev gewonnen. Im vergangenen Jahr hatte Heidemann WM-Silber geholt. Letzte deutsche Medaillenhoffnung ist am zweiten Entscheidungstag der Titelkämpfe in Russland Alexandra Ndolo. Die Leverkusenerin gewann gegen Kelley Hurley aus den USA mit 15:8 und schaffte erstmals den Sprung ins Achtelfinale einer WM-Einzelentscheidung. Dort trifft sie auf die Estin Katrina Lehis. Ihr Gefecht in der zweiten Runde verlor Monika Sozanska. Die Leipzigerin unterlag der Südkoreanerin Choi Injeong 9:14. In der ersten Runde ausgeschieden war Ricarda Multerer mit 6:15 gegen Lehis.

2. Liga, TSV 1860: Siegfried Schneider und Heinz Schmidt bilden beim kriselnden Fußball-Zweitligisten TSV 1860 München das Übergangspräsidium. Interimspräsident Schneider und der formal noch bis 2016 gewählte Schatzmeister Schmidt hätten sich zu diesem Schritt bereiterklärt, um die Handlungsfähigkeit des Vereins zu gewährleisten, teilte der am vergangenen Sonntag neu gewählte Verwaltungsrat der "Löwen" am Mittwoch mit. Neuwahlen sind bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung im Herbst geplant. Bei ihrer jüngsten Mitgliederversammlung am Wochenende hatten die Sechziger auf die Schnelle keine Präsidiumsnachfolger für Schneider und den aus dem Amt geschiedenen Karl-Christian Bay gefunden. Vereinsanwalt Guido Kambli hatte angekündigt, dass der Verwaltungsrat "zeitnah" eine Lösung finden will. Eine neue Mitgliederversammlung solle "innerhalb von sechs bis acht Wochen" stattfinden, hieß es.

Diskuswerfen, Robert Harting: Diskuswurf-Olympiasieger Robert Harting wird womöglich erst kurz vor den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Peking (22. bis 30. August) über seinen Start entscheiden. "Wir arbeiten immer an der Grenze vom No zum Go", sagte sein Trainer Torsten Schmidt am Mittwoch. "Vielleicht entscheidet Robert erst kurz vor der WM: Es reicht oder es reicht nicht." Der dreimalige Weltmeister kämpft sich nach seinem Kreuzbandriss und der Reha im Training gerade wieder an seine Top-Form heran. Den Zeitpunkt seines Comebacks hat der 30 Jahre alte Berliner immer offen gelassen. Bei den deutschen Meisterschaften (24. bis 26. Juli) wird Robert Harting nicht starten, sein Bruder Christoph ist in Nürnberg aber dabei. "Robert geht's gut. Wir kämpfen immer weiter", berichtete Schmidt. "Momentan sind wir in Bezug auf den Zeitplan weder hinterher noch vorneweg."

Hartings verletztes Knie habe sich im Training "wunderbar entwickelt. Das dauert aber. Manchmal macht das Knie nicht ganz mit", erklärte sein Trainer, "am nächsten Tag läuft es dann wieder. Die allgemeine Physis wird besser und besser." Acht bis neun Trainingseinheiten absolviert Robert Harting derzeit. Dass der Athlet vom SCC Berlin als Titelverteidiger eine Wildcard für die WM hat, erleichtert die Situation laut Schmidt "erheblich, weil er nicht den Nominierungsdruck hat". Die Diskus-Qualifikation der Männer in Peking ist für den 27. August angesetzt.

Fußball, VfB Stuttgart: Die Wechselabsichten von Fußball-Nationalspieler Antonio Rüdiger von Bundesligist VfB Stuttgart haben einen Dämpfer erhalten. Wie der VfB am Mittwoch bekannt gab, muss sich der 22-Jährige einem arthroskopischen Eingriff unterziehen und etwa vier Wochen mit dem Training aussetzen. "Es handelt sich um einen kleinen Eingriff, der keine lange Ausfallzeit zur Folge hat. Alle Beteiligten sind sich darüber einig, dass die Gesundheit des Spielers und dessen schnelle Genesung im Vordergrund stehen", sagte VfB-Sportvorstand Robin Dutt. Abwehrspieler Rüdiger liebäugelt mit einem Abschied aus Schwaben. Neben DFB-Pokalsieger VfL Wolfsburg, der sein Interesse bereits öffentlich kundgetan hat, gelten der FC Chelsea, Atlético Madrid und Juventus Turin als mögliche Abnehmer. Der VfB fordert für Rüdiger, der noch bis 2017 an den Verein gebunden ist, eine Ablöse in Höhe von 18 Millionen Euro.

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