Russland:Kolobkow statt Mutko

Ein ehemaliger Degenfechter wird zum neuen Sportminister des Landes ernannt. Sein umstrittener Vorgänger wird zum Vize-Premierminister befördert. Möglicherweise muss er auch seine Ämter in den Fußball-Verbänden aufgeben.

Von Johannes Aumüller, Moskau/Frankfurt

Pawel Kolobkow, 47, ist am Donnerstag zum russischen Sportminister ernannt worden. Er folgt auf Witalij Mutko, der zum Vize-Premierminister mit Zuständigkeiten für Sport, Jugend und Tourismus aufstieg. Kolobkow gewann als Degenfechter die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen 2000 und zudem sechs WM-Titel. Bisher war er stellvertretender Sportminister. Mutko war wegen seines Verhaltens während des Dopingskandals sowohl international als auch im Land in die Kritik geraten. Neben seinem Regierungsamt hat er auch verschiedene Posten im Fußball inne. Er ist Präsident des nationalen Verbandes RFS, Chef des Organisationskomitees für die WM 2018 und Mitglied im Vorstand des Weltverbandes Fifa. Wegen seiner Doppelrolle in Politik und Sport läuft eine Beschwerde bei der Ethikkommission der Fifa. Ein Verfahren resultiert daraus bisher nicht. Am Donnerstag erklärte Mutko, er wolle mit Fifa- und Uefa-Spitze besprechen, ob ein Rückzug von der RFS-Spitze notwendig sei.

© SZ vom 21.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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