Rummenigge über Ex-Bayern-Präsident:Hoeneß "hat seinen Frieden gefunden"

Uli Hoeness

Uli Hoeneß bei einem Basketballspiel des FC Bayern im vergangenen Jahr

(Foto: Rene Ruprecht/dpa)
  • Vor einem Jahr fiel das Urteil im Steuerprozess. Heute glauben Vorstand Karl-Heinz Rummenigge und Trainer Pep Guardiola, Ex-Präsident Uli Hoeneß fühle sich als Freigänger wohl beim FC Bayern.
  • Falls sich Hoeneß als Freigänger nichts zuschulden kommen lässt, könnte er Anfang März 2016 aus der Haft entlassen werden.

Uli Hoeneß hat ein Jahr nach seiner Verurteilung wegen Steuerhinterziehung "seinen Frieden gefunden" und "ein Stück seiner Würde zurückbekommen". So jedenfalls äußerte sich sein langjähriger Wegbegleiter Karl-Heinz Rummenigge in einem Gespräch mit dem Radiosender B-5-aktuell.

Zugleich ist der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern der Ansicht, dass der ehemalige Manager und Vereinspräsident sich in seiner Rolle als Mitarbeiter der Jugendabteilung des Vereins wohl fühle.

Hoeneß war am 13. März 2014 wegen der Hinterziehung von Steuern in Höhe von 28,5 Millionen Euro in München zu einer Haftstrafe von dreieinhalb Jahren verurteilt worden. Er trat die Haftstrafe am 2. Juni 2014 an, seit dem 2. Januar 2015 ist er Freigänger, muss also nur noch über Nacht in seine Zelle in Rothenfeld bei Andechs einrücken. Von dort wird er von einem Fahrer täglich die 35 Kilometer an die Säbener Straße gefahren, wo er sein altes Büro bezogen hat.

Rummenigge: Freunde haben Hoeneß schon besucht

"Ich habe den Eindruck, er fühlt sich wohl", sagte Rummenigge. Einige der "alten Kämpfer, die mit ihm die Fußball-Karriere bestritten haben, und gute Freunde" hätten Hoeneß in seinem Büro bereits besucht.

Am 1. März verfolgte Hoeneß in seiner Funktion als Assistent der Jugendabteilung ein Spiel der U19 des FC Bayern bei Mainz 05. "Es scheint alles okay zu sein", sagte Rummenigge und ergänzte, Hoeneß habe seine Würde, "glaube ich, hier jetzt zurückgekriegt".

Auch Pep Guardiola, den Hoeneß vom Wechsel nach München überzeugt hatte, bestätigte dies: "Manchmal sehen wir uns, er macht einen guten Eindruck", sagte der Coach am Freitag.

Hoeneß könnte Anfang März 2016 aus Haft entlassen werden

Falls sich Hoeneß als Freigänger nichts zuschulden kommen lässt, darf er darauf hoffen, dass die Hälfte seine Strafe zur Bewährung ausgesetzt wird. Der 63-Jährige könnte Anfang März 2016 aus der Haft entlassen werden. Was danach passiert, ist unklar.

Rummenigge hatte Anfang Januar auf die Frage, ob Hoeneß eine Rückkehr ins Präsidentenamt anstrebe, gesagt: "Diese Frage stellte ich ihm am 2. Januar. Er antwortete: Ich weiß es nicht, ich habe noch keinen klaren Plan."

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