Rummenigge im SZ-Interview über Hoeneß:"Er war immer sehr beliebt, und das auch zu Recht"

Seehofer empfängt FC Bayern

Mia san mia und mia san alle befreundet: Uli Hoeneß (links), Karl-Heinz Rummenigge (Mitte) und der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer.

(Foto: dpa)

Der FC Bayern und Uli Hoeneß, diese Verbindung geht in eine neue Runde. Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge erklärt im SZ-Gespräch die Pläne des Vereins - auch bezüglich Philipp Lahm.

Von Christof Kneer

Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge geht davon aus, dass Uli Hoeneß neben der Präsidentenrolle künftig auch wieder den Vorsitz des Aufsichtsrates übernehmen wird. "Der Aufsichtsrat wählt seinen Vorsitzenden selbst, und eine Lösung mit Uli an der Spitze wäre keine Überraschung", sagt Rummenigge im Interview mit der Süddeutschen Zeitung.

Gegen mögliche Vorwürfe wegen Hoeneß' Vorstrafe verwahrt sich Rummenigge mit einem Verweis auf einen ehemaligen Lieblingsgegner von Uli Hoeneß. "Willi Lemke hat gesagt, dass Uli seine Strafe abgesessen hat und im Sinne der Resozialisierung eine zweite Chance verdient. Das ist der richtige Gedanke, genau darum geht es doch."

Eine erneute Präsidentschaft des verurteilten Steuerhinterziehers werde die nötige Zustimmung finden, sagt Rummenigge: "Uli hat nun einmal diesen Stellenwert bei den Fans und Mitgliedern, er war immer sehr beliebt, und das auch zu Recht." Und man dürfe auch "bitte nicht vergessen, dass 75 Prozent des Aktienkapitals dem FC Bayern München e. V. gehören". Laut Klubsatzung rückt der Präsident des Vereins automatisch in den Aufsichtsrat der AG auf.

Außerdem verrät Rummenigge, dass Hoeneß dem scheidenden Präsidenten Karl Hopfner angeboten habe, erster Vizepräsident unter einem Präsidenten Hoeneß zu werden. Dass Hopfner dennoch auf alle Ämter verzichtet, hält Rummenigge für "konsequent". Der Vorstandsvorsitzende geht davon aus, dass Hoeneß seine Ämter "aktiver ausüben wird als Karl Hopfner", dennoch erwartet er kein Kompetenzgerangel an der Klubspitze. "UIi und ich haben viele Jahre vertrauensvoll zusammengearbeitet und das wird auch wieder so sein, auch wenn wir früher nicht immer einer Meinung waren."

Als einen der zentralen Aufträge sieht der Klubchef auch die Organisation der mittelfristigen Zukunft. Nachfolger für Rummenigge und Hoeneß zu finden, sei "eine Aufgabe, der wir uns in nicht ferner Zukunft zu stellen haben". Eindeutig bekennt sich der Klubchef zu einer favorisierten Lösung mit dem aktuellen Kapitän Philipp Lahm. "Seine Entwicklung neben dem Rasen gefällt mir sehr gut", sagt Rummenigge, "er ist auch für mich als Vorstandschef ein sehr qualifizierter Gesprächspartner. Deshalb kann ich mir vorstellen, dass Philipp für den Verein in der Zukunft auch außerhalb des Platzes eine wichtige Rolle spielen könnte." Was die Nachfolge an der Klubspitze anbelange, könne er sich "gut vorstellen, dass Philipp in so eine Rolle hineinwächst".

Außerdem erzählt Rummenigge im Interview, wie der Klub auf den Abschied von Matthias Sammer reagiert hat, warum ein neuer Sportdirektor kommen wird und ob der Gladbacher Max Eberl dabei ein Thema ist.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: