Rugby-WM:Wales schockt Gastgeber England

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Die Waliser Übermacht rauscht heran, in der Mitte Taulupe Faletau (Numer acht).

(Foto: Glyn Kirk/AFP)

Das kleine Nachbarland setzt den Gastgeber bei der Rugby-WM unter Druck, auch Südafrika kann gewinnen. Wladimir Klitschko muss seinen nächsten Kampf verschieben. Andreas Michelmann ist neuer Handball-Präsident.

Rugby-WM: Mit beherztem Kampf hat die verletzungsgeplagte Rugby-Nationalmannschaft aus Wales dem WM-Gastgeber England einen Schock versetzt. Vor 82 000 Zuschauern in London gab das Team von Trainer Stuart Lancaster am Samstagabend das Gruppenspiel nach der Halbzeit noch aus der Hand und verlor 25:28 (16:9). Damit muss England nach der ersten Niederlage im zweiten Match um den Einzug ins Viertelfinale bangen. In der stark besetzten Gruppe A wird ein Sieg gegen den zweifachen Weltmeister Australien Pflicht sein, um noch einen der ersten beiden Plätze zu erreichen. Wales hat mit seinem zweiten Sieg dagegen gute Aussichten auf die K.o.-Runde.

"Der Sieg bedeutet sehr viel. Für mich persönlich und für die Spieler", sagte Wales-Coach Warren Gatland. Das in Großbritannien vor Beginn der WM meistdiskutierte Spiel hielt allen Erwartungen stand. England, das die vorigen beiden Prestigeduelle knapp gewinnen konnte, verteidigte seinen Vorsprung bis zur 72. Minute souverän. Doch dann gelang Gareth Davies plötzlich der erste Versuch für Wales und mit den beiden Extrapunkten war der Gleichstand zum 25:25 hergestellt. Zuvor hatte Wales drei verletzte Spieler austauschen müssen. Nur drei Minuten später folgte der siegbringende Straftritt durch Kicker Dan Biggar, der mit 23 Punkten auch Mann des Spiels wurde.

Dagegen hat sich Südafrika nach der Niederlage gegen Japan den Frust von der Seele gespielt: Der zweimalige Weltmeister bezwang im Villa Park von Birmingham Samoa mit 46:6, JP Pietersen war mit einem Hattrick der Matchwinner. Die 32:34-Niederlage der Springboks aus Südafrika gegen die Japaner vor einer Woche war die bislang wohl größte Sensation der WM-Geschichte. Entsprechend stand das Team von Trainer Heyneke Meyer unter Druck. Südafrika spielt nun am kommenden Samstag gegen Schottland. Samoa, das zum Auftakt die USA mit 25:16 bezwungen hatte, trifft am selben Tag auf Japan. Die Asiaten hatten nach der Sensation gegen Südafrika ihr zweites Spiel gegen die Schotten 10:45 verloren.

Handball: Andreas Michelmann ist der neue Präsident des Deutschen Handballbundes (DHB). Im Rahmen des außerordentlichen DHB-Bundestages am Samstag in Hannover wurde der bisherige Vizepräsident für Amateur- und Breitensport in einer geheimen Abstimmung mit 73:46 Stimmen gewählt. Michelmann war der einzige Kandidat. Michelmanns Amt als Vizepräsident für Amateur- und Breitensport übernahm Carsten Korte aus dem Handballverband Westfalen. Neuer Vizepräsident Recht als Nachfolger der aus privaten Gründen zurückgetretenen Anja Matthies wurde ihr Vorgänger Heinz Winden. Die Wahl mitten in der Legislaturperiode war nötig geworden, nachdem der im September 2013 in Düsseldorf gewählte Bernhard Bauer im März dieses Jahres von seinem Amt zurückgetreten war. Die nächsten turnusmäßigen Präsidiums-Wahlen finden im Rahmen des Bundestages 2017 statt.

Boxen, Wladimir Klitschko: Der für den 24. Oktober angesetzte Kampf von Boxweltmeister Wladimir Klitschko gegen den Briten Tyson Fury ist abgesagt worden und findet später statt. Das bestätigte die Klitschko-Management-Group am Freitag. Nach Informationen der "Bild"- Zeitung hat sich der 39 Jahre alte Ukrainer im Training einen Sehnenriss in der linken Wade zugezogen. Die WM um die Gürtel von WBO, IBF und WBA in der Düsseldorfer Esprit-Arena soll nachgeholt werden. Den Termin will der Klitschko-Stall so schnell wie möglich bekanntgeben.

Klitschko, Champion der WBA, WBO und IBF im Schwergewicht, zog sich die Verletzung am Donnerstag in seinem Trainingscamp in Going/Österreich zu. Der Ukrainer begab sich im Anschluss sofort bei Ex-Bayern-Doc Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt in Behandlung. "Er ist der beste Mann für solche Behandlungen", so Bönte. Klitschko galt für den WM-Kampf als Favorit. Der Ukrainer ist seit elf Jahren ungeschlagen und hat von seinen 67 Profi-Kämpfen 64 gewonnen. Fury ist in 24 Fights noch unbesiegt.

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