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Jonah Lomu prägte Rugby wie kaum ein anderer. Der neuseeländische Forward galt als einer der komplettesten Spieler seines Sports. Seine Gegenspieler erstarrten oftmals angesichts des 1,96 Meter großen und 125 Kilo schweren Riesen. So beschrieb ihn der langjährige englische Team-Kapitän Will Carling als "den perfektesten Athlet der Rugby-Geschichte".
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Seine internationale Bekanntheit verdankt er seinen Leistungen bei der Rugby-WM 1995. Besonders das Halbfinale gegen England trug zu seinem Legendenstatus bei. In dem Spiel machte der zuvor unbekannte "Kiwi" 20 Punkte, nur so konnten die All Blacks einen 45:29-Sieg einfahren. Seine Kraft und sein Durchsetzungsvermögen waren berüchtigt, seine Sprints mit dem Ei unter dem Arm legendär. Am Ende wurde er mit seiner Mannschaft Vizeweltmeister.
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Lomu sagte über seine Leistungsbereitschaft in der Nationalmannschaft: "Sobald ich das Trikot der All Blacks überstreife, fühle ich mich wie Superman." Seine außergewöhnliche Athletik half ihm dabei, sich fast immer durchzusetzen - er legte unter anderem die 100 Meter in knapp über zehn Sekunden zurück. In seiner Jugend hielt er lange Zeit Landesrekorde im Sprint, Hürdenssprint, Diskus- und Speerwerfen - verständlich, dass er beinahe Zehnkämpfer geworden wäre.
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Am 12. Mai 1975 in Mangere bei Auckland geboren, wuchs er in ärmlichen Verhältnissen auf. Als Jugendlicher geriet er immer wieder in Probleme. Seine Eltern, die vor seiner Geburt aus Tonga nach Neuseeland eingewandert waren, schickten ihn zum Rugby. Der Sport veränderte sein Leben. Er schloss die Schule ab, machte eine Banklehre und debütierte bereits mit 19 Jahren als jüngster All Black im Nationalteam.
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Jonah Lomu liebte Rugby und Neuseeland. Nach seinen glänzenden Auftritten bei der Rugby-WM 1995 schlug er eine millionenschweres Angebot der Dallas Cowboys aus der amerikanischen Football-Profiliga NFL aus. Lomu wäre seit mehr als 20 Jahren der erste Rugbyspieler im Football gewesen. "Mein ganzes Leben habe ich davon geträumt , für die All Blacks zu spielen, und jetzt stehe ich in einem Team mit meinen Helden. Das ist doch die größte Ehre, die ein Mensch erreichen kann", begründete er seinen Verzicht.
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Ende 1995 wurde bei Lomu eine seltene Nierenerkrankung (Nephrotisches Syndrom) festgestellt. Seinem Sport blieb der Neuseeländer aber stets verbunden. Er spielte bei zahlreichen Vereinen in Wales, Neuseeland und Frankreich. 2011 hatte sein Spendeorgan nach sieben Jahren den Dienst versagt. Seine Profikarriere beendete er bereits 2003, versuchte aber immer wieder bei europäischen Teams zurückzukommen (Bild: im Trikot der Cardiff Blues 2005).
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Für die All Blacks lief er 2002 das letzte Mal auf. Er trug 63 mal das komplett schwarze Dress und erzielte 185 Punkte für sein Nationalteam. Lomu schaffte acht erfolgreiche Versuche während der Rugby-WM 1999 - das war lange ein Rekord. Die Marke egalisierte der Südafrikaner Bryan Habana 2007.
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Auch nach seinem Karriereende blieb Lomu dem Rugby verbunden und besuchte zahlreiche Weltmeisterschaften. Auch bei der Rugby-WM in England, wo die All Blacks als erste Mannschaft den dritten Titel gewannen, war der langjährige Nationalspieler vor Ort. Er zeigte, dass er den traditionellen maorischen Kriegstanz Haka immer noch beherrscht.
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Jonah Lomu hinterlässt seine Ehefrau Nadene und zwei kleine Söhne. Seine Ehefrau informierte die Öffentlichkeit über den überraschenden Tod ihres Ehemanns: "Mit großer Trauer muss ich verkünden, dass mein geliebter Ehemann Jonah Lomu gestern Nacht gestorben ist. Wie sich jeder vorstellen kann, ist diese ein schrecklicher Verlust für unsere Familie."