Rugby:Elf verbotene Substanzen in einer Dopingprobe

Davide Vasta ist hart im Nehmen: Der italienische Rugby-Spieler verblüfft mit seinem Anabolika-Cocktail die Kontrolleure.

Von Saskia Aleythe und Maurizio Di Costanzo

Wenn Davide Vasta etwas macht, dann gründlich. Der 25-Jährige ist Rugby-Spieler, damit ohnehin schon hart im Nehmen. Auch in Sachen Doping gibt sich Vasta nicht mit Anfänger-Nahrungsergänzungsmitteln ab, er fährt gleich das volle Programm. Vasta wurde positiv getestet und zwar ziemlich deutlich: Auf elf verbotene Substanzen.

Das berichtet das italienische Blatt Gazetta dello Sport und benennt sogleich die Tragweite: Es sei ein Rekord in der Welt der Leistungssteigerung. Die bisherige Höchstzahl gefundener Substanzen lag nämlich bei sieben. Für Doping-Laien klingt beides nach Herzinfarkt, tatsächlich muss Vasta wohl froh sein, noch am Leben zu sein.

"Ein Cocktail aus Pharmazeutika, wie sie im Test bei Davide Vasta festgestellt wurden, kann eine Reihe von Nebenwirkungen auslösen, die von Unfruchtbarkeit über Psychosen bis Herzinfarkt reichen", zitiert die Zeitung Roberta Pacifici, eine Forscherin, die auf Drogenabhängigkeit spezialisiert ist.

Davide Vasta spielt beim sizilianischen Viertliga-Team Amatori Catania, dass er gedopt hat, bestreitet er nicht. Im vergangenen Sommer habe er mehrere Monate kein Rugby gespielt und sei in die Welt des Bodybuildings eingetaucht, wollte dort einen Wettbewerb gewinnen. Folglich schluckte er jede Menge Anabolika, die das Brustwachstum fördern sollten. Danach setzte er seine Karriere als Rugby-Spieler fort. Nun, mehr als ein Jahr später, folgte die Kontrolle der italienischen Anti-Doping-Agentur, die Vasta überführte.

"Ich wusste nicht, dass die Mittel so lange in meinem Körper bleiben würden", sagt er. Tatsächlich sind einige Arten von Anabolika relativ lange nachweisbar. Dass Vasta auch nach seiner Exkursion als Bodybuilder weiter gedopt hat, kann allerdings nicht ausgeschlossen werden.

Für seinen Verein und seine Fans tue es ihm sehr leid. "Ich habe einen gravierenden Fehler gemacht", sagt Vasta, "und ich bereue es. Ich wusste nicht, was ich tat." Auch sein Verein meldete sich zu Wort, und beteuert, nichts von Doping gewusst zu haben. Dennoch werde er seinen Spieler unterstützen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: