Rückschlag für Bremen:"Das war es mit der Meisterschaft"

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Durch einen späten Gegentreffer verliert der SV Werder Bremen nicht nur das Spiel gegen den VfB Stuttgart sondern auch seine Hoffnungen auf eine erfolgreiche Titelverteidigung.

Der deutsche Fußballmeister Werder Bremen hat seine Chance auf die Titelverteidigung endgültig verspielt. Die Bremer verloren am Samstag das Spitzenspiel der Bundesliga trotz einer starken Leistung 1:2 (0:0) gegen den VfB Stuttgart, der sich dank des späten Siegtreffers von Christian Tiffert (86.) als Dritter mit fünf Punkten Rückstand auf den Spitzenreiter noch Hoffnungen machen darf.

Nach der überraschenden Führung des VfB durch Silvio Meißner (48.) hatte Ivan Klasnic (52.) den Ausgleich für die Bremer erzielt, die Valerien Ismael in der Schlussphase durch die Gelb-Rote Karte (85.) verloren.

"Das war es mit der Meisterschaft", sagte Werders Stürmer Miroslav Klose. Bremen erhielt zudem einen herben Dämpfer im Kampf um einen Champions-League-Platz, Klose jedoch meinte: "Da ist noch nichts entschieden." Die Stuttgarter gewannen trotz enttäuschender Vorstellung mit ihrer Kontertaktik und liegen nun vier Punkte vor Werder. "Werder hatte mehr Chancen, insgesamt war unser Sieg ein bisschen glücklich", gab VfB-Trainer Matthias Sammer zu.

Klasnic im Mittelpunkt

Die Bremer, bei denen Frank Fahrenhorst für Petri Pasanen (Grippe) und Daniel Jensen für den kurzfristig ausgefallenen Frank Baumann (Sprunggelenksblessur) spielten, dominierten die Partie. Sie setzten die Schwaben unter Druck, störten früh und spielten schnell in die Spitze. Einen starken Eindruck machte dabei Johan Micoud, der auch bei der Balleroberung gute Szenen hatte.

In der stürmischen Anfangsphase war es außerdem Klasnic, der im Mittelpunkt stand. Zwei Mal kam der kroatische Nationalstürmer in aussichtsreiche Position, trat aber zunächst neben den Ball (8.) und vergab dann nach schönem Pass von Tim Borowski (18.) mit einer Direktabnahme knapp. Der erst später erfolgreiche Kroate fiel zudem dadurch auf, dass er häufig im Abseits stand.

Mit der umgebauten Verteidigung präsentierte sich der VfB, der auf die gesperrten Andreas Hinkel und Fernando Meira sowie den immer noch verletzten Philipp Lahm verzichten musste, zunächst wackelig. Doch mit zunehmender Spielzeit wirkte die Defensive der Gäste sicherer. Auch der neben Klasnic spielende Klose konnte sich gegen die Stuttgarter kaum in Szene setzen.

In der Offensive hatten die Gäste indes wenig zu bieten. Der VfB agierte abwartend. Nur ganz selten konnte sich Aliaksandr Hleb mit schnellen Vorstößen wirkungsvoll durchsetzen. Der seit Wochen erfolglose Nationalstürmer Kevin Kuranyi litt unter mangelnden Anspielen. So war es kein Wunder, dass der erste Stuttgarter Treffer nach einer Standardsituation fiel. Meißner drückte den Ball nach Ecke von Hleb per Kopf ins Netz und nutzte damit die erste Chance des VfB.

Werder ließ sich nicht schocken und schlug bereits vier Minuten später zurück. Der bis dahin glücklose Klasnic nutzte einen schönen Pass des ansonsten blassen und kurz danach ausgewechselten Daniel Jensen zum Ausgleich. Doch trotz Überlegenheit schaffte Werder kein zweites Tor, sondern kassierte stattdessen bei der ersten Torchance, die der VfB aus dem Spiel herausarbeitete, das 1:2.

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