Wie sich komplett verausgabte Achter-Ruderer nach einem knapp sechsminütigen Rennen im Ziel fühlen, das beschreibt der Leverkusener Felix Drahotta so: "Die Lunge brennt, das Atmen tut weh, man schmeckt Blut und sieht unscharf, man kriegt nichts mehr fokussiert." Wer sich im Gefühl solcher Schmerzen als frischer Weltmeister oder Olympiasieger fühlt, kann die Qual ganz gut aushalten. Wer hingegen mit brennender Lunge und Blutgeschmack weiß, dass er soeben bloß Zweiter geworden ist, der leidet umso mehr. Drahotta hat in den vergangenen drei Jahren drei Mal so gelitten. Er ist der einzige Ruderer im aktuellen, am Donnerstag in Dortmund präsentierten Deutschland-Achter, der beim Olympiasieg 2012 in London noch nicht im Boot saß, in den drei Jahren danach aber alle drei WM-Finalrennen mitgemacht hat, die der deutsche Achter gegen Großbritannien verloren und als enttäuschter Zweiter beendet hat. "Mein Wunsch, in Rio Olympiasieger zu werden, ist folglich extrem hoch", sagt der Sportsoldat Drahotta: "Es sind meine dritten Olympischen Spiele, und man sagt ja: Aller guten Dinge sind drei."
Rudern:Bis die Lunge brennt
Der neue Deutschland-Achter hat in dieser Saison nur ein Ziel: Nach drei knappen WM-Niederlagen gegen Großbritannien wollen sich die Ruderer bei Olympia in Rio für die Demütigungen revanchieren.
Von Ulrich Hartmann, Dortmund
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