Ronaldos Kopfball:Bewerbung auf 2,62 Meter Flughöhe

Portugal v Wales - EURO 2016 - Semi Final

2,62 Meter hoch soll Ronaldo bei seinem Kopfballtor gegen Wales gestiegen sein.

(Foto: Carl Recine/Reuters)

Keiner springt bei diesem Tor höher, keiner hat einen Luftstand wie Ronaldo. Dessen Kopfbälle sind die beste Waffe Portugals.

Von Johannes Kirchmeier

Über eine Transferoffensive des Federacao de Desportos de Inverno de Portugal, kurz FDI, ist bis zum Donnerstag noch nichts bekannt geworden. Der portugiesische Wintersportverband dürfte jedoch schon ins Grübeln gekommen sein, ob er dem berühmtesten Fußballer seines Landes nicht eine Offerte zum Sportartenwechsel vorlegen sollte: Denn mit seinem Kopfballtor beim 2:0-Sieg gegen Wales könnte sich Cristiano Ronaldo als kommender Skispringer ins Gespräch gebracht haben, zumindest hat er nun ein fünf Sekunden langes Bewerbungsvideo dafür geschaffen. Und Skispringer gibt es in Portugal ja noch keine vorzeigbaren.

Die Kernkompetenzen hat Ronaldo jedenfalls schon drauf: Nachdem er einen langen Anlauf nahm, sprang er kräftig und genau getimt mit beiden Beinen ab - seine gegelten Haarspitzen erreichten eine Flughöhe von etwa 2,53 Meter ("Sportschau") bis 2,62 Meter (Daily Mail). Am imposantesten war dabei sein Luftstand: Wie selbstverständlich und entgegen des Newtonschen Gravitationsgesetzes, verharrte der 31-Jährige einige Augenblicke in der Luft, als hätte er sich mal eben einen fliegenden Teppich aus "Tausenduneiner Nacht" unter die Stollen geschnallt. Oder in den vergangenen Tagen ein paar Übungsstunden beim ehemaligen deutschen Vorzeigekopfballer Karl-Heinz, auch bekannt als "Air" Riedle, genommen. Der war einst ja ähnlich hoch und wie selbstverständlich weit über dem Boden geschwebt, bevor er Fußball um Fußball mit seinem Kopf ins Tor beförderte. Wie eben Ronaldo: Es wirkte so, als köpfelte er den Fußball ganz nebenbei während seiner Augenblicke in der Luft ins Tor, bevor er auf den Erdboden zurückkehrte. An der Landung müsste er noch arbeiten: Ronaldo verzichtete auf den im Skisprung üblichen Telemark, was Punktabzüge von den Haltungsrichtern gäbe.

Der FDI hätte am Ende also noch viel Arbeit vor sich bei der Umschulung, die ehrlicherweise auch nicht kommen wird: Denn auch ein noch so talentierter Skispringer fliegt nicht, wenn er 80 Kilogramm wiegt. Und zweitens kriegt Ronaldo als Fußballer mit guten Flugeigenschaften halt auch viel mehr Geld als ein Skispringer, der auch kicken kann.

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