Robert Lewandowski über den BVB:"Dass sie mich behalten, ist nicht fair"

Robert Lewandowski

Trainiert weiter, kritisiert aber auch weiter: Robert Lewandowski 

(Foto: dpa)

Robert Lewandowski kritisiert erneut die BVB-Führung. Edmund Stoiber stärkt Uli Hoeneß in der Steueraffäre den Rücken. Das Formel-1-Rennen in Indien für die nächste Saison ist gestrichen.

Borussia Dortmund, Robert Lewandowski: Der Stürmer hat erneut Kritik an den Offiziellen von Borussia Dortmund geübt und drängt offenbar weiter auf seinen sofortigen Wechsel zu Bayern München. "Ich gebe immer alles, aber dass sie mich behalten, ist nicht fair", sagte der Pole der Zeitung Fakt aus seiner Heimat und drohte sogar indirekt: "Das Supercup-Spiel gegen Bayern war nur der Anfang der Saison. Ich weiß nicht, ob die Situation auf Dauer spurlos an mir vorbeigeht. Es sitzt im Unterbewusstsein und es wird eine Zeit kommen, wo ich mit schlechter Stimmung zum Spiel kommen werde." Zudem sagte der Torjäger, er fühle sich beim BVB unterbezahlt.

Auch Lewandowskis Berater Maik Barthel kündigte via Sport Bild an: "Es ist richtig, dass wir noch Gesprächsbedarf mit den BVB-Verantwortlichen haben." BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke betrachtet das Verhalten des polnischen Nationalstürmers weiter gelassen. "Wir haben ja momentan ein bisschen ein spezielles Verhältnis. Es ist klar, dass er enttäuscht ist und das an meiner Person festmacht. Aber ich muss eben meine Entscheidungen im Sinne von Borussia Dortmund treffen", sagte Watzke Sport1, erklärte aber auch: "Ich habe mich sehr gefreut, dass er so klar gesagt hat, dass er sich komplett bei uns reinhängt. Robert ist ein total anständiger Junge." Auf die Frage, ob beide Seiten noch miteinander sprechen, sagte Watzke: "Wir sprechen schon miteinander. Aber es ist weniger als sonst, früher haben wir öfter miteinander gesprochen."

Tennis, ATP-Tour: Daniel Brands ist beim Turnier in Kitzbühel im Achtelfinale ausgeschieden. Der 26 Jahre alte Tennisprofi unterlag am Mittwoch dem Niederländer Robin Haase klar in zwei Sätzen mit 4:6, 1:6. Der Weltranglisten-68. Haase hatte die mit 467.800 Euro dotierte Sandplatzturnier in den vergangenen beiden Jahren gewonnen. Nachdem Davis-Cup-Spieler Philipp Kohlschreiber bereits am Vortag gescheitert war, geht das Turnier nun ohne deutsche Vertreter weiter. Der Deggendorfer Brands hatte in der Vorwoche mit einem Sieg über den früheren Weltranglisten-Ersten Roger Federer in Gstaad überrascht und am Dienstag den Argentinier Carlos Berlocq besiegt.

Fußball, Homosexualität: Liga-Präsident Reinhard Rauball sieht die Zeit für ein Coming-out eines homosexuellen Fußballers noch nicht gekommen. "Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich einem Spieler noch nicht guten Gewissens zu einem öffentlichen Coming-out raten", sagte Rauball in der Sport Bild: "Einem Spieler zu diesem Schritt zu raten - so weit ist der Fußball nicht. Hier gibt es noch eine Menge zu tun. Das ist beschämend, aber meine hundertprozentige Überzeugung allen Sonntagsreden zum Trotz." Rauball erinnerte an Jason Collins, der sich als bisher einziger Basketballer aus der NBA geoutet hatte. "Seitdem hat er keinen Verein mehr gefunden. Das sagt alles", erklärte der 66 Jahre alte Jurist: "Wenn ich einem 25-jährigen Fußball-Profi dazu raten würde, besteht genauso die Gefahr, dass dessen Karriere zu Ende ist. Weil es zwar kein Problem der Spieler untereinander ist oder zwischen den Vereinsoffiziellen und dem Spieler. Aber dass der Spieler bei Auswärtsspielen von den gegnerischen Fans die Akzeptanz bekommt, die er verdient, kann ich ihm nicht garantieren."

Doping, Türkei: Wenige Monate nach dem Skandal um Olympiasiegerin Asli Cakir Alptekin und Europameisterin Nevin Yanit sind erneut neun türkische Leichtathleten des Dopings überführt und für zwei Jahre gesperrt worden. Das gab der Weltverband IAAF am Mittwoch bekannt. Allein sechs Athleten wurden im Mai bei den türkischen Studenten-Meisterschaften in Bursa positiv auf die verbotene Substanz Stanozolol getestet. Drei von ihnen wurde auch die Einnahme des Anabolikums Oral-Turinabol nachgewiesen, das früher das am häufigsten verwendete Dopingmittel in der DDR war. Alle neun Athleten sind international nahezu unbekannt. Lediglich 400-Meter-Läufer Ali Ekber Kayas konnte sich 2012 für die Hallen-Weltmeisterschaften in Istanbul qualifizieren. Zwei der überführten Athleten sind erst 17 beziehungsweise 18 Jahre alt.

Uli Hoeneß, Steueraffäre: Der Bayern-Präsident will sich zur Anklageerhebung der Staatsanwaltschaft gegen ihn wegen Steuerhinterziehung nicht äußern. "Ich sage nichts dazu, weil es dazu nichts mehr zu sagen gibt. Es steht alles in der Pressemitteilung des Oberlandesgerichts", sagte der 61-Jährige der Bild-Zeitung. Bereits zuvor hatte der Rekordmeister in Person von Mediendirektor Markus Hörwick eine Stellungnahme ebenso verweigert wie Bayerns Teilaktionär adidas. Vorerst weitere Rückendeckung erhielt Hoeneß von Aufsichtsratsmitglied Edmund Stoiber.

"Es bleibt weiter abzuwarten, zu welchem Ergebnis die gerichtliche Klärung dieses Steuerfalls und dieser Selbstanzeige kommt", sagte der ehemalige bayerische Ministerpräsident dem Münchner Merkur. Der 71-Jährige verwies zudem auf die "besondere Struktur" der nicht an der Börse notierten FC Bayern München Aktiengesellschaft - und auf den Beschluss des Aufsichtsrats vom 6. Mai, mit dem das Gremium ein Rücktrittsangebot von Hoeneß einstimmig ablehnt hatte. "Bei allen Erwägungen ist auch zu berücksichtigen, dass die FC Bayern München AG zu über 80 Prozent dem Verein und damit den Mitgliedern gehört. Die haben Uli Hoeneß in den Aufsichtsrat entsandt. Ihre Sprechchöre in London, Berlin und München waren nicht zu überhören", sagte Stoiber.

Fußball, Niederlande: Für Paul Verhaegh vom Fußball-Bundesligisten FC Augsburg beginnt die neue Saison optimal. Der niederländische Abwehrspieler erhielt von Bondscoach Louis van Gaal überraschend eine vorläufige Einladung zum Länderspiel der "Oranje" am 14. August in Faro gegen Gastgeber Portugal. Der 29-Jährige darf sich damit unverhofft Chancen ausrechnen, noch auf den Zug zur WM-Endrunde 2014 in Brasilien aufzuspringen. Das endgültige Aufgebot nominiert van Gaal in der kommenden Woche. Neben Verhaegh gehören aus der Bundesliga auch Bayern Münchens Chmapions-League-Held Arjen Robben, der frühere Torschützenkönig Klaas-Jan Huntelaar (Schalke 04) und Rafael van der Vaart (Hamburger SV) dem 26-köpfigen Aufgebot des Vize-Weltmeisters an. Unerwartet verzichtete van Gaal wegen Formschwäche auf Kapitän Wesley Sneijder (Galatasaray Istanbul).

Frauen-EM, Beste Spielerin: Elfmeterheldin Nadine Angerer ist bei der Fußball-Europameisterschaft in Schweden als Spielerin des Turniers ausgezeichnet worden. Das teilte die Europäische Fußball-Union Uefa mit. Angerer hatte mit zwei gehaltenen Elfmetern im Finale gegen Norwegen (1:0) großen Anteil am achten EM-Triumph von Deutschland. Im gesamten Turnierverlauf kassierte die 34-Jährige nur einen Gegentreffer. Angerer gehört auch zu sechs deutschen Spielerinnen, die ins 23-köpfige All-Star-Team gewählt wurden. Außerdem wurden Saskia Bartusiak, Annike Krahn, Lena Goessling, Dzsenifer Marozsan und Celia Okoyino da Mbabi nominiert.

Champions-League-Qualifikation: Die Chancen auf ein Wiedersehen von Fußball-Bundesligist Schalke 04 mit seinem früheren Chefcoach Huub Stevens oder Ex-Juniorentrainer Michael Skibbe in den Play-offs zur Champions League sind gesunken. Stevens unterlag als Coach des griechischen Erstligisten PAOK Saloniki in einem der Hinrundenspiele der fünf Drittrunden-Duelle, deren Sieger als Schalke Play-off-Gegner infrage kommen, das Heimspiel gegen Metalist Charkiw 0:2 (0:1). Skibbe verlor mit dem Schweizer Rekordmeister Grasshopper Zürich beim französischen Ex-Champion Olympique Lyon 0:1 (0:0). Auf ein Duell mit Schalke hoffen dürfen auch Russlands früherer UEFA-Pokal-Sieger Zenit St. Petersburg (1:0 beim dänischen Vertreter FC Nordsjaelland) und der niederländische Renommierklub PSV Eindhoven (2:0 gegen den belgischen Nachbarn Zuite Waregem).

Am Mittwoch treffen der FC Salzburg und Fenerbahce Istanbul als letzte zwei Kandidaten aufeinander. Die Rückspiele finden in der kommenden Woche (6./7. August) statt. Termin für die Auslosung der Play-off-Spiele ist der 9. August (Freitag). Schalkes Gegner für die Play-offs um einen Platz in der Gruppenphase wird in fünf der insgesamt 15 Begegnungen der dritten Ausscheidungsrunde ermittelt. Aufgrund des Modus spielen nicht direkt qualifizierte Meister Gruppenphasen-Starter ebenso separat aus wie nicht automatisch teilnehmende "Verfolger" aus Ligen mit Champions-League-Startrechten für die Plätze zwei bis maximal vier. Als gesetzte Mannschaft kann Schalke somit lediglich auf einen der fünf Sieger des sogenannten Liga-Weges treffen.

Formel 1, Rennstrecken: Formel-1-Vermarkter Bernie Ecclestone hat nach der Wiederaufnahme des Großen Preises von Österreich in den WM-Kalender 2014 das ungeliebte Rennen in Indien für die nächste Saison gestrichen. Wegen Terminschwierigkeiten habe man in Gesprächen mit den indischen Veranstaltern "entschieden, dass es das Beste ist, 2014 nicht zu fahren", wird Ecclestone in den indischen Medien zitiert. 2015 sollen Weltmeister Sebastian Vettel und Co. dann aber nach Indien zurückkehren. In diesem Jahr umfasst die Weltmeisterschaft 19 Grand Prix, für 2014 sind neben Österreich auch Rennen vor den Toren New Yorks (USA) und in Sotschi (Russland) geplant. Trotzdem will Ecclestone den Kalender nicht auf über 20 Grand Prix aufblähen, weshalb noch mindestens ein Rennen gestrichen werden muss. Dabei soll es sich womöglich um das defizitäre Rennen in Südkorea handeln. Der Grand Prix von Deutschland auf dem Hockenheimring soll nicht gefährdet sein.

Leichtathletik-WM: Die zweifache Hochsprung-Weltmeisterin Blanka Vlasic verzichtet trotz ihres erfolgreichen Comebacks in diesem Jahr auf einen Start bei der Leichtathletik-WM in Moskau. "Die Schmerzen in meinem Fuß wurden wieder stärker nach dem Diamond-League- Meeting in Monaco. Jetzt in Moskau zu springen, könnte ein zu großes Risiko sein. Und dieses Risiko möchte ich nicht eingehen", schrieb die 29 Jahre alte Kroatin auf ihrer Internetseite. Vlasic hatte erst Ende Mai nach einer langwierigen Fußverletzung ihren ersten Wettkampf nach fast zwei Jahren Pause bestritten und prompt einen Sieg beim Diamond-League-Meeting in New York gefeiert. Im badischen Bühl übersprang sie nur vier Wochen später wieder die Höhe von 2,00 Metern. "Ich bin glücklich darüber, dass ich nach so langer Pause schon wieder sieben Wettkämpfe hatte. Aber jetzt muss ich erst wieder gesund werden und komplett regenerieren", meinte die Weltmeisterin von 2007 in Osaka und 2009 in Berlin.

Auch die Siebenkampf-Olympiasiegerin Jessica Ennis-Hill hat ihren Start bei den Weltmeisterschaften abgesagt. Die 26 Jahre alte Britin leidet an einer hartnäckigen Achillessehnen-Verletzung, wegen der sie bereits große Teile der laufenden Saison verpasst hat. Bereits am Samstag hatte Ennis-Hill nach ihrem Start über 100 m Hürden beim Diamond-League-Meeting in London einen WM-Verzicht angedeutet. Neben Ennis-Hill wird auch die Olympiazweite Lilli Schwarzkopf (LG Rhein-Wied) bei den Titelkämpfen in Russlands Hauptstadt fehlen. Die 29-Jährige hatte sich im vergangenen September einen Achillessehnenriss zugezogen

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