Felix Neureuther hat das 28. Weltcuppodest seiner Karriere eingefahren und Kumpel Ted Ligety im letzten Riesenslalom der Saison zum Gewinn der kleinen Kugel verholfen. Den Gesamtweltcup sicherte sich Marcel Hirscher zum dritten Mal nacheinander. Weil aber Neureuther als Dritter den Österreicher um eine Hundertstelsekunde auf Rang vier verdrängte, konnte Olympiasieger Ligety mit seinem fünften Saisonsieg im Riesentorlauf den Rückstand auf den Hirscher noch aufholen.
Wie Hirscher hat der Amerikaner nach acht Riesenslaloms 560 Punkte. Er kommt aber auf mehr Siege. "Brutal. Haarscharf, dass der Ligety das gewonnen hat", sagte der Sechstplatzierte Fritz Dopfer. "Aber ich denke, er hat das verdient, weil er über die Saison der beste Riesenslalomfahrer war." Rang zwei am Samstag ging an den Franzosen Alexis Pinturault.
Neureuther war sehr zufrieden mit seiner Vorstellung. "Ich denk', dass auch mein zweiter Durchgang wirklich sehr, sehr gut war. 26 Hundertstelsekunden hinter dem Ted Ligety zu sein ist absolut keine Schande", sagte Neureuther der ARD: "Ich habe alles gegeben und bin sehr zufrieden." Für ihn war es der achte Podestplatz im Olympia-Winter.
Krönen kann er seine Saison im Slalom am Sonntag (9.00 Uhr/11.30 Uhr). Dort geht er als Führender der Disziplinwertung an den Start und kann als zweiter Deutscher nach Armin Bittner die kleine Slalom-Kugel gewinnen. "Brutaler geht's nicht", sagte Neureuther mit Blick auf die knappe Entscheidung in der Disziplinrangliste. Der 25 Jahre alte Hirscher reagierte enttäuscht auf das Herzschlagfinale. "Ted ist der Dominator schlechthin, eine Hundertstel hin oder her. Die Kugel ist nicht heute verloren worden, sondern in den Riesentorläufen davor", sagte er. Vor dem Rennen hatte er noch 50 Punkte Vorsprung. Am Sonntag muss der Weltmeister dagegen fünf Zähler aufholen, will er Neureuther noch abfangen.
Weil Aksel Lund Svindal aus Norwegen dann nicht am Start steht, ist Hirscher nach 2012 und 2013 schon jetzt auch 2014 die Nummer eins der Gesamtwertung. "Ich bin so erleichtert, es ist jeden Tag ein Drahtseilakt", meinte er. Svindal haderte mit sich nach dem Ausfall am Samstag: "Es war eine gute Saison, es hätte aber eine richtig gute werden können - mit Olympia-Medaillen und Gesamtweltcupsieg. Aber die letzten Wochen waren nicht so gut, deshalb ist das Gefühl jetzt nicht so schön."