Gras und Lisicki, das ist wie Pommes und Ketchup, Oktoberfest und Dirndl, Waldorf und Statler. Gras und Sabine Lisicki gehören zusammen, das ist eines der erstaunlichsten Naturgesetze. Kaum wechselt die 25-Jährige aus Troisdorf auf Rasen, blüht sie sportlich auf. Sie war ja auch diesmal nicht mit der besten Form nach Birmingham gereist, zum WTA-Turnier. Dann, Runde zwei, Belinda Bencic ist ihre Gegnerin, die junge Schweizerin. 6:1, 7:6 (4) gewinnt Lisicki - und schlägt dabei 27 Asse. Rekord im Frauentennis. Schon wieder einer von Lisicki.
Mit 211 Km/h hält sie seit 2014 ja auch die Geschwindigkeits-Bestleistung beim Aufschlag. Mit ihrer schnörkellosen Bewegung kann sie enorme Energie entfalten. Bis zuletzt führte die Weltranglisten-Erste Serena Williams (USA) in der Kategorie der meisten Servicepunkte ohne Gegenwehr, 2012 gelangen ihr mal 24 Asse. "Es ist schön, eine weitere Bestmarke aufgestellt zu haben", sagte Lisicki nun, "natürlich ist der Aufschlag auf Gras eine gute Waffe." Das weiß man seit 2013, als sie im Wimbledon-Finale stand, "Bum-Bum-Bine" taufte sie die Presse. Am Donnerstag bezwang sie dann auch Magdalena Rybarikowa 7:6 (7), 6:4, rückte ins Viertelfinale vor. Diesmal mithilfe von acht Assen.