Reise des Bundespräsidenten:Gauck kommt zur Olympia-Eröffnungsfeier

Bundespräsident Gauck kündigt sich auch im Olympischen Dorf an. Kanutin Birgit Fischer kann sich vorstellen, auch mit Mitte Fünfzig bei Olympia zu starten - jedoch für einen anderen Verband. Schnellgericht verwehrt irischem Boxer die Olympia-Teilnahme, Michael Vesper reagiert auf Kritik von Fabian Hambüchen.

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Kommt zur Eröffnungsfeier: Bundespräsident Joachim Gauck.

(Foto: dpa)

Olympia, Bundespräsident: Bundespräsident Joachim Gauck gönnt sich am Freitag und Samstag Olympia im Überfluss. Nach seiner Ankunft in London steht für das deutsche Staatsoberhaupt am Nachmittag ein Empfang bei Queen Elizabeth im Buckingham Palace auf dem Programm. Danach ist ein Besuch der Eröffnungsfeier vorgesehen. Am Samstag wird Gauck am Vormittag beim Qualifikations-Wettkampf der Kunstturner erwartet. Daran schließt sich ein Mittagessen mit deutschen Athleten im Olympischen Dorf an. Einem kurzen Gastspiel im Deutschen Haus folgt eine Stippvisite bei den Schwimmern. Bei den abendlichen Finalentscheidungen im Aquatics Centre gelten sowohl Paul Biedermann über 400 m Freistil als auch die 4x100-m-Freistilstaffel der Frauen als Medaillenkandidaten.

Turnen, Fabian Hambüchen: Michael Vesper, der Chef de Mission des deutschen Olympia-Teams, hat am Eröffnungstag der Spiele von London auf die Kritik von Turnstar Fabian Hambüchen an der Akkreditierungs-Praxis reagiert. "Es gibt einen Schlüssel von einem Betreuer für zwei Athleten. Und da wir weniger sind als in Peking, nicht 440 sondern 392 Athleten, haben wir auch weniger Trainer-Akkreditierungen", sagte Vesper im Morgenmagazin des ZDF. Das Fehlen seines Vaters, der auch sein Coach ist, werde Hambüchens Leistungen nicht beeinflussen, sagte Vesper. Hambüchen hatte tags zuvor sauer reagiert, dass sein Vater in London nicht als Trainer dabei sein darf. "Es ist eine Frechheit, dass man keine zusätzliche Akkreditierung organisieren konnte. Da laufen viele im Dorf herum, die weniger wichtig sind", hatte der 24-Jährige nach dem Podiumstraining gesagt.

Kanu, Birgit Fischer: Die deutsche Rekord-Olympiasiegerin Birgit Fischer denkt nach ihrem gescheiterten Comeback für London über einen Start im Kanurennsport bei den Olympischen Sommerspielen 2016 nach. Die 50-Jährige rechnet aber damit, dass sie bei ihrer dann siebten Olympia-Teilnahme für eine andere Nation antreten müsste. "Deutschland braucht mich nicht in der Mannschaft, dies habe ich in diesem Jahr gemerkt", sagte die achtmalige Olympiasiegerin am Donnerstagabend in der ARD-Sendung Beckmann. Mit Blick auf einen möglichen Start bei den Sommerspielen in vier Jahren in Rio de Janeiro fügte sie hinzu: "Aber vielleicht nicht für Deutschland." Die Rekord-Weltmeisterin hatte wegen einer Herzmuskelentzündung nicht an den nationalen Ausscheidungsrennen teilnehmen können. Ausgangspunkt sei ein leichter Reizhusten im Trainingslager in Australien gewesen, den sie nicht beachtet habe. Fischer hatte als 18-Jährige ihre erste Goldmedaille 1980 in Moskau im Einerkajak gewonnen. Nach der WM 2005 trat sie zurück.

Boxen, Cas: Das Schnellgericht bei den Olympischen Spielen in London hat dem Iren Joseph Ward die Teilnahme an den Box-Wettkämpfen verwehrt. Die Ad-hoc-Kammer des Internationalen Sportgerichtshofs Cas lehnte das Gesuch des nicht qualifizierten Faustkämpfers auf ein Schiedsverfahren ab. Ward hatte die Qualifikationskriterien nicht erfüllt und war auch von den zuständigen Verbänden nicht nachnominiert worden. Gegen diese Entscheidung hatte der Halbschwergewichtler Protest eingelegt. Die Ad-hoc-Kammer erklärte sich im Kern nicht zuständig für Wards Einspruch. Doch auch für den Fall der Zuständigkeit wäre der Protest abgewiesen worden, teilte der Cas mit.

Leichtathletik, Doping: Die beiden Leichtathleten Dimitris Chondrokoukis (Griechenland) und Zoltan Kövago (Ungarn) nehmen wegen Doping-Verstößen nicht an den Olympischen Spielen in London teil. Chondrokoukis, Hallen-Weltmeister im Hochsprung, ist positiv auf das Steroid Stanozolol getestet worden. Dies bestätigte sein Trainer und Vater Kyriakos am Donnerstag. Diskuswerfer Zoltan Kövago, Bronzemedaillengewinner von Athen 2004, darf nicht nach London reisen, weil er wegen eines im August 2011 verweigerten Dopingtests am Donnerstagmorgen vom Internationalen Sportgerichtshof (CAS) für zwei Jahre gesperrt worden war. Kövago war mit 68,21 Metern Fünfter der aktuellen Weltrangliste und hatte bei der EM in Helsinki hinter Harting Bronze gewonnen. Kövago hatte bestritten, dass er von einem Kontrolleur besucht worden sei. Der ungarische Verband hatte ihm geglaubt und ihn nicht gesperrt. Daraufhin rief der Weltverband IAAF den CAS an.

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