Regionalliga:Erlösung in der Nachspielzeit

1860 wirkt gegen Buchbach über weite Strecken einfallslos. Dennoch gewinnen die Löwen nach einem spätem Tor mit 2:1 und bauen den Vorsprung auf sechs Punkte aus, weil Bayern München patzt.

Von Christoph Leischwitz

Der Abend begann mit einer guten Nachricht für die Fans des TSV 1860 München: Der ärgste Verfolger in der Regionalliga Bayern, der FC Bayern München II, hatte im Nachholspiel beim 1. FC Schweinfurt nur 1:1 gespielt, die Nachricht fiel fast zusammen mit dem Einlauf der Teams im Grünwalder Stadion. Nun hatten die Löwen an ihrem ersten Abend im Grünwalder Stadion die Chance, gegen Buchbach den Vorsprung auf sechs Punkte auszubauen. Es gelang gerade so, mit einem 2:1-Sieg dank eines Treffers in der Nachspielzeit.

Sechzig begann erwartungsgemäß dominant, die Gäste wussten sich oft nur mit Fouls zu helfen. So auch in der 15. Minute, als Buchbachs Maximilian Hain im Strafraum-Getümmel einen Sechziger fest hielt. Den überraschenden wie umstrittenen Elfmeter verwandelte Markus Ziereis sicher (16.). Der Angreifer hatte fünf Minuten später die Großchance aufs 2:0, schoss aber unbedrängt aus drei Metern weit am Tor vorbei (21.). Die Chancen für die Sechziger wurden seltener, und plötzlich lag der Ball im Löwen-Tor: Thomas Leberfinger traf mit einem strammen Freistoßschuss aus rund 25 Metern. "Da musste ich in der Halbzeit schon ein bisschen Aufbauarbeit leisten, die Spieler waren schon ein bisserl geknickt", meinte Sechzig-Trainer Daniel Bierofka später.

Seine Elf blieb aber auch nach der Pause lange ideenlos, die Partie verflachte, die erfolglosen Angriffsbemühungen der Sechziger wurden gegen Ende sogar mit vereinzelten Pfiffen bedacht. Es dauerte bis zur 94. Minute, ehe Jan Mauersberger die Fans erlöste: Der Verteidiger traf per Nachschuss aus kurzer Distanz, Buchbachs Torwart Daniel Maus hatte den Schuss von Sascha Mölders nach vorne abklatschen lassen, sprang hinterher und zwang Mauersberger zu einem spektakulären Hechtsprung. "Das war ein Willenstor", fand Bierofka anschließend - er habe immer daran geglaubt, dass die Mannschaft noch gewinnen könne. So endete der Löwen-Abend auch mit einer guten Nachricht, die 90 Minuten dazwischen allerdings bezeichnete Torschütze Ziereis als "harte Arbeit".

Am Dienstag gab der Bayerische Fußball-Verband bekannt, dass das Derby am 29. April zwischen 1860 und dem FC Bayern II in der Arena in Fröttmaning stattfinden wird. Die Chancen sind nun ein wenig gesunken, dass es in der Partie am drittletzten Spieltag auch noch um den Meistertitel gehen wird.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: