Real Madrid:120 Millionen für Toni Kroos?

Toni Kroos Nationalmannschaft

Toni Kroos beim Länderspiel in Hannover.

(Foto: AP)

Nationalspieler verhandelt bei Real Madrid offenbar um einen Mega-Vertrag, Argentinien bangt nach erneuter Pleite um die WM-Qualifikation, U21 schafft die makellose EM-Qualifikation.

Fußball: Toni Kroos steigt im internationalen Fußball offenbar in den Kreis der Top-Verdiener auf. Real Madrid verhandelt mit dem Mittelfeldspieler derzeit über einen neuen Vertrag, wie spanische Medien seit Tagen berichten. Trainer Zinédine Zidane will Kroos unbedingt langfristig an den Klub binden. Die Bild-Zeitung berichtet nun, Kroos soll einen Vertrag bis 2022 erhalten, der ihm jährlich 20 Millionen Euro brutto einbringt.

Bei einer Laufzeit von sechs Jahren würde der 26-Jährige 120 Millionen Euro verdienen. Der gebürtige Greifswalder kam 2014 nach Madrid und hatte noch einen Kontrakt bis 2020. Es wäre der höchst dotierte Vertrag, den ein deutscher Spieler jemals unterschrieben hat.In Madrid würde Kroos damit zu den Top-Stars wie Cristiano Ronaldo und Gareth Bale aufsteigen, die ebenfalls rund 20 Millionen Euro pro Jahr bekommen. Zidane sagte: "Es ist ein Glück, einen Spieler wie ihn zu haben."

Auch in Deutschland wäre der 74-malige Nationalspieler Rekordhalter, bislang galt Thomas Müller (Bayern München) mit einem Verdienst von bis zu 15 Millionen Euro pro Jahr als Nummer eins. Bastian Schweinsteiger soll es bei Manchester United auf 14 Millionen Euro bringen, Ilkay Gündogan bei Manchester City auf zwölf Millionen Euro.

Südamerika: Mit einem 2:0 (1:0) bei Schlusslicht Venezuela hat Brasilien zum Rückrundenauftakt der südamerikanischen WM-Qualifikation erstmals in den laufenden "Eliminatorias" die Tabellenführung übernommen. Dagegen setzte Argentinien mit einer historischen 0:1 (0:1)-Heimpleite gegen Paraguay seine Talfahrt fort.

Brasilien hat nun 21 Punkte und profitierte von der Punkteteilung des bisherigen Spitzenreiters Uruguay (20 Zähler) beim 2:2 (1:1) in Kolumbien, das als Tabellenvierter (17) das letzte Direktticket nach Russland innehat. Ecuador (17) wahrte mit einem 2:2 (0:2) in Bolivien Platz drei.

Dagegen ließ Argentinien (16) auf Rang fünf, der noch den WM-Umweg Playoffs gegen einen Ozeanienvertreter offen lässt, nicht nur Paraguay (15), sondern auch Chile (14) zu sich aufschließen. Chile siegte dank Doppeltorschütze Arturo Vidal von Bayern München mit 2:1 (1:0) gegen den Drittletzten Peru (8).

Ohne den verletzten Lionel Messi verlor Argentinien erstmals in der WM-Geschichte ein zweites Heimspiel innerhalb einer Eliminatorias. Derlis Gonzalez (18.) traf für Paraguay. Dagegen scheiterte Sergio Agüero nur 30 Sekunden nach Wiederanpfiff per Handelfmeter an Gästeschlussman Justo Villar.

Brasiliens vierten Sieg im vierten Spiel unter Trainer Tite leitete Gabriel Jesus (8.) mit seinem vierten Tor im vierten Einsatz ein. Willian erhöhte kurz nach der Pause (53.) auf 2:0. (Hier geht's zu den Ergebnissen und der Tabelle der südamerikanischen WM-Quali)

Fußball: Die deutschen U-21-Fußballer haben die EM-Qualifikation mit der Rekordserie von zehn Siegen beendet. Im abschließenden Gruppenspiel beim Tabellenzweiten Österreich gewann die Mannschaft von Trainer Stefan Kuntz am Dienstag mit 4:1 (1:0) und beendete die Runde mit der maximalen Ausbeute von 30 Punkten als Gruppenerster. Die Teilnahme an der EM in Polen vom 16. bis 30. Juni 2017 hatte sich die DFB-Auswahl bereits gesichert. In der NV-Arena in St.Pölten erzielten Maximilian Arnold (12.), Levin Öztunali (52.), Davie Selke (58.) und Janik Haberer (78./Foulelfmeter) die Treffer für die Gäste, Philipp Lienhart (86.) traf für die Gastgeber, die über die Playoffs noch zur EM kommen können.

Eine Überraschung für das Team gab es bereits vor der Partie: Der langjährige U21-Coach Horst Hrubesch, der die Mannschaft durch den ersten Teil der Qualifikationsrunde geführt hat, begrüßte seine ehemalige Truppe und war als Ehrengast im letzten Pflichtspiel des Jahres dabei.

Doping: Die russische Hammerwerferin Tatjana Lyssenko hat aufgrund eines positiven Dopingtests ihre Olympia-Goldmedaille von den Sommerspielen 2012 in London aberkannt bekommen. Wie das Internationale Olympische Komittee (IOC) am Dienstag mitteilte, wurden bei einem Nachtest ihrer Proben Spuren des Anabolikums Turinabol festgestellt. Ex-Weltmeisterin Betty Heidler (Frankfurt), vor vier Jahren ursprünglich Dritte hinter Lyssenko und Weltrekordlerin Anita Wlodarczyk (Polen), rückt damit auf den Silber-Rang nach vorne.

Lyssenko, die seit ihrer Heirat den Nachnamen Beloborodowa trägt, war bereits von 2007 bis 2009 wegen Dopings gesperrt. Als Wiederholungstäterin droht der 33-Jährigen nun eine lebenslange Sperre. Auch Nachtests von Lyssenkos Proben der WM 2005 sollen zudem positiv gewesen sein. Zuletzt hatten bereits die Russinnen Anna Tschitscherowa ihre Hochsprung-Bronzemedaille sowie Maria Abakumowa ihr Speerwurf-Silber von den Olympischen Spielen in Peking 2008 zurückgeben müssen. Beide waren bei Nachtests ebenfalls positiv auf Turinabol getestet worden. Das Steroid, bereits in den 1960er Jahren in Jena entwickelt, war wichtiger Bestandteil des DDR-Staatsdopings in den 70er und 80er Jahren.

FC Bayern: Carlo Ancelotti hat die Spieler des FC Bayern nach dem kleinen Leistungsrückgang in den vergangenen Spielen erneut in Schutz genommen. Zugleich aber mahnte er, die Mannschaft müsse nach der Länderspielpause wieder zu ihrer Stärke aus den ersten Spielen in dieser Saison zurückfinden. "Der Rückgang ist auf die große Belastung zum Saisonstart zurückzuführen. Wir konnten nicht auf alle Spieler zurückgreifen und haben dafür in den letzten zwei Matches einen Preis bezahlt", sagte Ancelotti der italienischen Sporttageszeitung Gazzetta dello Sport. "Ich bin nicht besorgt", ergänzte er, "doch wir müssen auf den Neustart achten." Nach acht Siegen in den ersten acht Pflichtspielen der Saison hatten die Münchner das zweite Gruppenspiel in der Champions League mit 0:1 bei Atletico Madrid verloren. Anschließend erreichten sie im Bundesliga-Heimspiel gegen den 1. FC Köln lediglich ein 1:1.

Olympia: Das nationale olympische Komitee Italiens CONI hat die Bewerbung Roms um die Sommerspiele 2024 offiziell zurückgezogen. Das gab CONI-Präsident Giovanni Malago am Dienstag bekannt. Damit sind Los Angeles, Paris und Budapest die letzten drei verbliebenen Bewerber. Die Kandidatur Hamburgs war Ende 2015 am Votum der Bürger gescheitert. Die Entscheidung über den Ausrichter fällt im kommenden Jahr in Lima. Am 21. September hatte die Stadt Rom erklärt, die Bewerbung nicht zu unterstützen. Damit galt das Scheitern der italienischen Kandidatur als so gut wie sicher.

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