- Nach der Champions League gewinnt Real auch den europäischen Supercup.
- Toni Kroos feiert ein starkes Debüt bei den Madrilenen.
- Real-Trainer Carlo Ancelotti holt seinen dritten Titel als Königlicher.
Kroos überzeugt gleich
30 Tage nach dem WM-Triumph von Rio hat Nationalspieler Toni Kroos bei seinem Einstand für Real Madrid den nächsten Titel erobert. Der Champions-League-Sieger bezwang am Dienstag in Cardiff im Finale um den Uefa-Supercup den Europa-League-Gewinner FC Sevilla mit 2:0 (1:0) und trat damit die Nachfolge von Kroos' ehemaligem Klub Bayern München an. Weltfußballer Cristiano Ronaldo (30./49. Minute) erzielte vor 27 000 Zuschauern beide Treffer für die Königlichen, die die Trophäe zum zweiten Mal nach 2002 in ihren Besitz brachten. Zum zweiten Tor leistete der überaus überzeugende Kroos die Vorarbeit.
Während der frühere Münchner neben Größen wie Ronaldo, WM-Torschützenkönig James Rodriguez aus Kolumbien oder dem gebürtigen Waliser Gareth Bale in der Startelf stand, war für Sami Khedira nicht einmal Platz im Kader von Real. Der Ex-Stuttgarter gilt als Kandidat für einen Wechsel noch in diesem Sommer, obwohl sein Vertrag erst 2015 endet. Eine Verlängerung soll an zu hohen Gehaltsvorstellungen des 27 Jahre alten Mittelfeldspielers gescheitert sein - kommentieren wollte man Khediras Absenz bei Real nicht.
Mehr als 100 Millionen scheinen sich zu lohnen
Das im Sommer für mehr als 100 Millionen Euro verstärkte Ensemble von Trainer Carlo Ancelotti gab im vierten Supercup-Finale zweier Teams aus einem Land klar den Ton an. Neuzugang Kroos deutete an, welche Rolle er im Mittelfeld der Königlichen spielen kann. Er wurde immer wieder als Anspielstation gesucht und überzeugte zudem als Ballverteiler. Für ein hartes Einsteigen im Mittelfeld gegen Grzegorz Krychowiak sah der 24-Jährige nach der Pause allerdings auch Gelb.
In vorderster Linie rochierten Ronaldo, James und Bale ständig und sorgten damit immer wieder für Verwirrung in Sevillas Abwehr. Allein die Paraden seines Torhüters Beto hielten den Gewinner der Europa League vor der Pause im Spiel. In der 18. Minute meisterte der portugiesische Schlussmann einen Schuss von Bale, wenig später hatte er nach einer tollen Einzelleistung seines Landsmann Ronaldo erneut die richtige Ecke geahnt (26.). Als Wirbelwind Ronaldo von seinem Offensiv-Partner Bale nach einer halben Stunde Spielzeit prächtig bedient wurde, war aber auch Beto machtlos.
Sevilla diesmal chancenlos
Vor acht Jahren hatte der FC Sevilla im Supercup für eine Überraschung gesorgt und das Dauersieger-Team des FC Barcelona mit Lionel Messi, Ronaldinho oder Samuel Eto'o mit 3:0 abgefertigt. Von einer solchen Überraschung waren die Andalusier diesmal weit entfernt. Noch die beste Gelegenheit vereitelte Real-Torhüter Iker Casillas, als er in der 34. Minute einen Schuss von Daniel Carrico aus kurzer Distanz entschärfte.
Vier Minuten nach Wiederbeginn war die Partie vorzeitig entschieden: Kroos leitete den Ball im Mittelfeld weiter auf Karim Benzema, dessen Zuspiel Cristiano Ronaldo aus der Drehung zum 2:0 verwertete. Für "CR7" war es im zwölften Spiel gegen Sevilla bereits das 18. Tor. Gegen James verhinderte der glänzend reagierende Beto in der 67. Minute einen weiteren Gegentreffer.