Joachim Löw zu Niersbach-Rücktritt:"Ich bin sehr betroffen und traurig"

Joachim Löw

Bundestrainer Joachim Löw ist über den Rücktritt von DFB-Präsident Wolfgang Niersbach traurig.

(Foto: dpa)

Joachim Löw und Lukas Podolski reagieren nach dem Rückzug von DFB-Präsident Wolfgang Niersbach betroffen. Viele Politiker dagegen sind froh.

Bundestrainer Joachim Löw: "Ich bin sehr betroffen, überrascht und sehr traurig darüber. Unabhängig von allen juristischen Fakten, die es gibt, denke ich einfach, dass der Wolfgang ein fantastischer Mensch war und ein fantastischer Präsident für uns. Er hat den Fußball immer geliebt, er hat für den Fußball alles getan. Er war für uns jederzeit ein hervorragender Ansprechpartner und deswegen tut es mir persönlich sehr, sehr leid, dass er zurückgetreten ist."

Theo Zwanziger, Niersbachs Vorgänger als Präsident des DFB: "Das ist die Sache des DFB und von Wolfgang Niersbach. Das müssen sie selbst entscheiden."

Reinhard Rauball, kommissarischer DFB-Präsident und Liga-Präsident: "Ich bin der Auffassung, dass es wichtig ist, dass ein Mann, der mehr als zweieinhalb Jahrzehnte für dieses Haus gearbeitet hat, es verdient hat, dass man ihm Respekt zollt. Er hat diese Entscheidung nicht im Sinne eines Schuldeingeständnisses getroffen, sondern er hat eine sportpolitische Verantwortung wahrgenommen, zu Gunsten des deutschen Fußballs, zu Gunsten des DFB. Dafür gebührt ihm eine Menge und großartiger Respekt. Ich möchte mich im Namen der Liga und der 2. Bundesliga herzlich für die Zusammenarbeit bei Wolfgang Niersbach bedanken. Er ist ein großartiger Mensch, er ist jemand, mit dem wir sehr loyal und freundschaftlich Dinge geregelt und entschieden haben, die nicht immer einfach waren. Wir wünschen Wolfgang alles Gute."

Rainer Koch, kommissarischer DFB-Präsident: "Wir haben hohen Respekt vor der Entscheidung von Wolfgang Niersbach. Wir haben ihm in großer Geschlossenheit gedankt für sein engagiertes Wirken. Wir wollen deutlich machen, dass es bisher keine Anhaltspunkte dafür gibt, dass er irgendeinen persönlichen Beitrag geleistet hat im Zusammenhang mit den Vorgängen, die wir im Moment versuchen aufzuklären. Deswegen haben wir auch Wolfgang Niersbach einstimmig im Präsidium darum gebeten, seine sonstigen Funktionen im internationalen Fußball fortzusetzen."

Matthias Sammer, Sportvorstand beim FC Bayern: "Ich bin überrascht und ein wenig betroffen. Ich habe sehr viel mit Wolfgang zu tun gehabt, er ist ein guter Bekannter, ein Freund von mir."

Uwe Seeler, Ehrenspielführer der deutschen Nationalmannschaft: "Ich hätte ihn gern weiter als Präsidenten gehabt."

Paul Breitner, Weltmeister von 1974: "Ich bin nicht überrascht. Wir haben im Moment zwei Skandale laufen. Wie tief die gehen, weiß ich nicht. Wir haben das Thema DFB als Skandal, und wir haben das Thema Volkswagen als Skandal."

Lukas Podolski, aktueller Nationalspieler: "Ich kann nicht für die Mannschaft sprechen, nur für mich. Ich habe ihn als guten Präsidenten empfunden. Schade, dass er zurückgetreten ist."

Thomas Oppermann, Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion: "Der Schritt war unvermeidlich. Der DFB muss jetzt für vollständige Aufklärung sorgen. Sommermärchen bleibt Sommermärchen, aber krumme Geschäfte bleiben krumme Geschäfte."

Katrin Göring-Eckardt, Vorsitzende der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen: "Der Rücktritt von Niersbach ist ein Anfang, ersetzt aber keine Aufklärung. Wir wollen lückenlos wissen, was im Vorfeld der WM gelaufen ist."

Dietmar Bartsch, Vorsitzender der Linksfraktion im Bundestag: "Endlich."

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: