Randale in Darmstadt:450 Festnahmen

SV Darmstadt 98 - Eintracht Frankfurt

Während Frankfurts Torschütze Makoto Hasebe nach dem Spiel zu den Fans zuwingt, marschiert die Polizei auf.

(Foto: Arne Dedert/dpa)

Trotz des Stadionverbots für die Frankfurter Fans, vom DFB wegen des Platzsturms aus den Hinspiel verhängt, kommt es zu Auseinandersetzungen zwischen Anhängern beider Teams in den Fanblöcken und im Darmstädter Zentrum.

Die Polizei hat im Rahmen des brisanten Hessenderbys zwischen Darmstadt und Eintracht Frankfurt (1:2) bis zum frühen Samstagabend 450 Personen vorläufig festgenommen. Das gab das zuständige Polizeipräsidium Südhessen bekannt. "Viele gewaltbereite Personengruppen" seien im Verlauf des Tages in der Stadt gestellt worden, "vereinzelt kam es zu Ausschreitungen, dem Zünden von Pyrotechnik, Pöbeleien, Beleidigungen und Sachbeschädigungen", hieß es in der Polizei-Mitteilung.

Nach dem Spiel entwickelte sich im Bereich des Luisenplatzes eine Schlägerei zwischen rivalisierenden Fans, "große Ausschreitungen" hätten aber erfolgreich unterbunden werden können, hieß es weiter.

Schon im Stadion war es zu Eskalationen gekommen. Obwohl die Eintracht-Fans nach dem Platzsturm vom Hinspiel ein Stadionverbot durch das DFB-Spüortgericht erteilt bekommen hatten, waren doch etliche ins Stadion gelangt - und stürmten dort ausgerechnet den Familienblock. Laut "Bild" hatten sie sich durch den Wald rund ums Böllenfalltor ins Stadion geschlichen, Frankfurts Vorstandsmitglied Axel Hellmann sagte der Zeitung: "Ich wünschte, die hätten es nicht getan."

Im Vorfeld der Partie hatte es hitzige Diskussionen über ein von der Stadt Darmstadt verhängtes Innenstadtverbot für Eintracht-Fans gegeben. Trotz der Aufhebung durch das Verwaltungsgericht hielt die Stadt bis Samstagmorgen an ihrem Anliegen fest. Erst wenige Stunden vor dem Anpfiff um 15.30 Uhr zog die Stadt das geplante Aufenthaltsverbot zurück.

"Wir alle wollen ein friedliches Derby. Ich wünsche mir, dass es auf öffentlichen Plätzen keine Probleme gibt", hatte Eintracht-Boss Hellmann noch am Freitag gesagt und gleichzeitig die Stadt Darmstadt kritisiert. "Solche Alleingänge der Stadt können für den Fußball nicht stilbildend sein. Wir wollten versuchen, im Vorfeld deeskalierend zu wirken. Dadurch ist die Situation jetzt nicht einfacher geworden", sagte Hellmann.

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