Radsport:Radprofi Scarponi stirbt bei Trainingsunfall

Radsport: Radprofi Michele Scarponi, hier beim Giro d'Italia 2014, starb bei einem Trainingsunfall.

Radprofi Michele Scarponi, hier beim Giro d'Italia 2014, starb bei einem Trainingsunfall.

(Foto: AFP)

Der ehemalige Sieger des Giro d'Italia prallte mit einem Lkw zusammen. Er sollte sein Team Astana bei der diesjährigen Italienrundfahrt anführen.

Der italienische Radprofi Michele Scarponi ist am Samstagmorgen bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Der Sieger des Giro d'Italia 2011 prallte während einer Trainingsfahrt in seiner Heimatstadt Filottrano frontal mit einem Lkw zusammen. Er starb noch vor der Ankunft im Krankenhaus. Das bestätigte Renato Di Rocco, Präsident des italienischen Radsportverbandes FCI.

Scarponi wurde 37 Jahre alt. Er fuhr zuletzt für das kasachische Team Astana und hätte die Mannschaft beim diesjährigen Giro d'Italia anführen sollen, nachdem Kapitän Fabio Aru wegen einer Verletzung abgesagt hatte. "Es ist eine Tragödie für den italienischen Radsport, zu groß, um sie in Worte zu fassen", schrieb das Team Astana in einer Pressemitteilung. "Wir haben einen großen Champion und einen besonderen Mann verloren, der immer gelacht hat." Er hinterlässt seine Ehefrau und zwei Kinder.

Schweigeminute bei allen Radsportrennen in Italien

Dem 57 Jahre alten Lkw-Fahrer wird fahrlässige Tötung vorgeworfen. Der Mann erklärte, er habe Scarponi übersehen. Sein Fahrzeug wurde konfisziert. An diesem Wochenende soll in Gedenken an Scarponi bei allen Radsportrennen in Italien eine Schweigeminute abgehalten werden.

Scarponi hatte die Italien-Rundfahrt 2011 gewonnen, nachdem Alberto Contador wegen Dopings gesperrt wurde. Zudem erreichte er drei vierte Plätze. Der Giro-Sieg war der größte Erfolg seiner Karriere. 2007 wurde Scarponi wegen seiner Verwicklung in die Doping-Affäre um den Arzt Eufemiano Fuentes gesperrt, 2011 wurde er wegen Kontakten zum Doping-Arzt Michele Ferrari zeitweilig suspendiert. In der vergangenen Woche gewann er im österreichischen Innsbruck die erste Etappe der Tour of the Alps, die Rundfahrt beendete er am Tag vor seinem Tod als Gesamtvierter.

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