Leichtathletik:Bolt verzichtet bei WM auf die 200 Meter

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Usain Bolt bei seinem Lauf in Ostrau (Foto: dpa)

Usain Bolt klagt über Rückenprobleme und tritt kürzer. Bastian Schweinsteiger scheidet im US-Pokal nach Elfmeterschießen gegen einen unterklassigen Klub aus.

Leichtathletik, WM: Usain Bolt (30) hat nach seinem mäßigen Auftritt über 100 m in Ostrau erneut über Rückenbeschwerden geklagt und einen Besuch bei seinem Lieblingsarzt Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt in München angekündigt. "Ich werden meinen Doktor bald sehen und weiß, dass er jedes Problem lösen wird", sagte Bolt nach seinen 10,06 Sekunden. Sein Rücken sei "immer ein Problem", erklärte der Jamaikaner rund fünf Wochen vor Beginn der Weltmeisterschaften in London (4. bis 13. August)."Der Arzt hat gesagt, je älter ich werde, desto schlimmer wird es", sagte Bolt, der sich in der Vergangenheit immer wieder von Müller-Wohlfahrt, dem Arzt der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, behandeln ließ. Der achtmalige Olympiasieger stellte aber auch klar: "Ich habe mich nicht verletzt." Wegen seiner Zeit sei er "nicht glücklich", sagte Bolt: "Ich muss jetzt hart trainieren und mich darauf fokussieren, in Form zu kommen."Zudem kündigte Bolt an, in London auf seine Lieblingsstrecke zu verzichten: "Ich werde sicher nicht die 200 m rennen."

Fußball, USA: Bastian Schweinsteiger ist mit Chicago Fire bereits im Achtelfinale des US Open-Pokals gescheitert. Der Klub aus der nordamerikanischen Profiliga MLS unterlag dem unterklassigen FC Cincinnati im Elfmeterschießen mit 1:3 (0:0). Einziger erfolgreicher Schütze gegen Cincinnati-Torwart Mitch Hildebrandt war Schweinsteiger, MLS-Topscorer Nemanja Nikolic scheiterte ebenso wie Arturo Alvarez und Juninho.Hildebrandt hatte den Favoriten bereits in der regulären Spielzeit mit mehreren Glanzparaden zur Verzweiflung gebracht. Für Chicago war es die erste Pleite nach zehn Spielen ohne Niederlage in Folge. Cincinnati tritt momentan in der dritthöchsten Spielklasse United Soccer League (USL) an.

Betrug bei der Tour de France 1999 bis 2005
:Armstrongs gedopte Rivalen

Der Betrüger ist überführt: Lance Armstrong muss auf seine sieben Titel bei der Tour de France von 1999 bis 2005 verzichten. Zu einer Neuverteilung der Erfolge kommt es nicht - wohl aus gutem Grund: Schließlich ist keiner der einstigen Armstrong-Rivalen sauber geblieben. Ein Überblick über die Radprofis auf dem Tour-Podium an der Seite des Amerikaners - und deren Doping-Vergangenheit.

Radsport, Doping: Auf dem Rad Rivalen, in der Opferrolle nun Verbündete?Deutschlands einziger Tour-Sieger Jan Ullrich hat sich öffentlich über den Liebesentzug in seiner Heimat beklagt, Lance Armstrong sprang seinem einstigen Rivalen prompt bei. Mit derben Worten kritisierte der wohl größte Betrüger der Sportgeschichte vor allem den Tour-Veranstalter ASO, Ullrich angesichts der Starts der Frankreich-Rundfahrt in Düsseldorf links liegen zu lassen."Für Jalabert, Virenque, Hinault und viele andere wird der rote Teppich ausgerollt und Jan nicht einladen? Pfft!", polterte der siebenmalige "Nichtmehr-Toursieger" via Twitter und schloss texanisch-derb: "Fuck ASO!"

Jahrhundert-Doper Armstrong selbst ist im Radsport eine Persona non grata. Als er 2015 im Dunstkreis der Tour de France im Rahmen einer Charity-Aktion einige Bergpässe abfuhr, war die Empörung riesig - das Medieninteresse allerdings ebenso. In Sachen Außenwirkung ist Armstrong noch ein ganz anderes Kaliber als Ullrich. Dennoch fühlt sich der einstige deutsche Tour-Held zu Unrecht an den Pranger gestellt. "Die Deutschen schauen am liebsten zurück. Ich bin seit mehr als zehn Jahren raus, und immer noch wird bei mir über Doping geredet", sagte Ullrich in einem Bild-Interview, in dem er auch Verbandspräsident Rudolf Scharping attackierte.Er habe Fehler gemacht, er habe seine Strafe bekommen, dafür gebüßt, sagte Ullrich: "Jeder hat doch auch eine zweite Chance verdient."

Der 43-Jährige war 2006 kurz vor dem Start der Tour de France wegen seiner Verwicklung in die weitreichende Fuentes-Affäre suspendiert worden, im Februar 2007 beendete er dann seine Karriere. Zum Start der 104. Tour de France in Düsseldorf am Samstag wird Ullrich, der inzwischen auf Mallorca lebt, nicht erscheinen. Stattdessen tritt er am Rande der zweiten Etappe in Korschenbroich auf. Der Veranstalter ASO hatte Ullrich nicht zum Grand Départ eingeladen, auch die Stadt Düsseldorf verzichtete. Kritisiert wird an Ullrich vor allem die von ihm selbst bis heute nur unzureichend aufgearbeitete Vergangenheit. An dieser Einstellung wird sich offenbar auch nichts ändern: "Ich rede nicht mehr über Doping. Ich schaue nach vorne."

Radsport, Doping: Der US-Radrennstall Trek-Segafredo um den deutschen Klassiker-Spezialisten John Degenkolb (Gera) wird kurz vor dem Start der 104. Tour de France am Samstag in Düsseldorf von einem positiven Dopingtest erschüttert. Beim portugiesischen Radprofi André Cardoso (32) wurde am 18. Juni das Blutdopingmittel Epo nachgewiesen. Er wurde umgehend suspendiert, wie der Rennstall am Dienstag vermeldete. Cardoso gehörte ursprünglich zum neunköpfigen Tour-Aufgebot des Teams um den zweimaligen Tour-de-France-Sieger Alberto Contador (Spanien) und Degenkolb. Für ihn wird nun der 40 Jahre alte Baske Haimar Zubeldia seine 16. Tour bestreiten. "Wir haben für unsere Fahrer und Begleiter die höchsten ethischen Standards und werden nach Erhalt weiterer Details handeln", heißt es in der Mitteilung des Teams.

DFB-Verteidiger Niklas Süle
:Ein, zwei Burritos zu viel

Niklas Süle überzeugt beim Confed Cup unter den vier DFB-Innenverteidigern am meisten. Seine lockere Lebensart allerdings wird beim FC Bayern auf die Probe gestellt werden.

Von Philipp Selldorf

Tennis, Wimbledon: Den deutschen Tennisprofis drohen in Wimbledon schwere Auftaktlose. Nur die Weltranglisten-Erste Angelique Kerber und die Zverev-Brüder Alexander und Mischa sind beim dritten Grand-Slam-Turnier der Saison gesetzt. Die 28 Jahre alte Vorjahresfinalistin aus Kiel führt entsprechend des WTA-Rankings die am Mittwoch veröffentlichte Setzliste vor der Rumänin Simona Halep und der Tschechin Karolina Pliskova an. Die schwangere Titelverteidigerin Serena Williams aus den USA ist in diesem Jahr bei dem Rasen-Klassiker in London nicht am Start. Das Turnier in Wimbledon beginnt am kommenden Montag. Der Hamburger Alexander Zverev wurde an Rang zehn eingestuft, zwei Plätze besser als seine Weltranglistenposition. Mischa Zverev wird an Platz 28 geführt. Top-gesetzt ist Vorjahressieger Andy Murray, gefolgt von Novak Djokovic, Roger Federer und Rafael Nadal.Bei den Herren werden in Wimbledon - abgesehen vom ATP-Ranking - auch Ergebnisse bei Rasenturnieren der jüngeren Vergangenheit in die Einstufung einbezogen. Daher rückte Alexander Zverev als Ranglisten-Zwölfter an Position zehn vor. Der siebenmalige Wimbledon-Champion Federer ist Fünfter und an drei gesetzt.

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