Qualifying:Sieg Nummer 64 ist nahe

Qualifying: Bitte lächeln: Lewis Hamilton freut sich über seine Pole Position in Spanien.

Bitte lächeln: Lewis Hamilton freut sich über seine Pole Position in Spanien.

(Foto: Pierre-Philippe Marcou/AFP)

Lewis Hamilton startet von der Pole Position, Sebastian Vettel erst eine Reihe dahinter. In Barcelona hat der Brite damit einen entscheidenden Vorteil.

Von Anna Dreher, Barcelona

Als er über die Ziellinie gefahren war, schaute Sebastian Vettel nach oben, wie so oft in diesem Moment. Er war zufrieden mit seiner Arbeit, hatte sich bis zum Schluss gut gefühlt. Aber was er dann auf der Anzeigetafel sah, gefiel ihm nicht: Sein Name bewegte sich einfach nicht bis ganz nach oben. Und da war er nicht mehr ganz so zufrieden mit seiner Arbeit, denn der Beste, das war an diesem Tag wieder mal ein anderer: Lewis Hamilton.

Beim Großen Preis von Spanien hat Vettel am Samstag in der Qualifikation die wichtige Pole Position für das Rennen am Sonntag (15.10 Uhr / RTL) verpasst. Der viermalige Formel-1-Weltmeister aus Heppenheim wurde in seinem Ferrari Dritter hinter den beiden Mercedes-Piloten Hamilton und Valtteri Bottas. "Es ist sehr eng an der Spitze, Kleinigkeiten können den Unterschied ausmachen", sagte Vettel. "Aber Platz drei ist auch kein schlechter Rang. Es wird ein interessantes Rennen."

Sollte nichts Außergewöhnliches passieren, kann Hamilton jedoch eine gewisse Vorfreude auf seinen möglichen 64. Grand-Prix-Sieg haben: Auf der 4,655 Kilometer langen Strecke kam der Sieger in 27 Jahren nur drei Mal nicht aus der ersten Startreihe. Michael Schumacher, Fernando Alonso und vor zwei Jahren Max Verstappen war das gelungen. Verstappen profitierte bei seinem ersten Sieg von einem Unfall der Mercedes-Teamkollegen Hamilton und Nico Rosberg.

Ferrari hat seinen Vorsprung eingebüßt

In diesem Jahr hatte Mercedes schon im Freien Training bei allen drei Einheiten Bestzeiten eingefahren. Die anderen Teams konnten einfach nicht mithalten. Titelträger Hamilton, der die Fahrerwertung vor dem fünften Saisonrennen mit vier Punkten Vorsprung auf Vettel anführt, hatte da bereits vermutet, Ferrari halte sich noch zurück. Nach den ersten Runden schien der Brite mit seiner Einschätzung richtig zu liegen: Vettel führte die Ergebnisliste der Qualifikation vor Verstappen (Red Bull Racing) an. Dahinter reihten sich Kimi Räikkönen (Ferrari), Daniel Ricciardo (Red Bull Racing) und die beiden Mercedes ein.

Als Erster war Vettel an diesem Nachmittag auf dem Circuit de Catalunya unter der Grenze von 1:17 Minuten geblieben, dann aber kam Hamilton mit einer neuen Bestmarke von 1:16,173 Minuten auf die 74. Pole seiner Karriere - Vettel fehlten am Ende 0,132 Sekunden. "Die Pole habe ich gebraucht", sagte Hamilton, der lediglich beim Saisonstart in Australien ganz vorne gestanden hatte. In den drei Rennen danach war stets Vettel von Startposition eins gestartet. Den Rückstand auf Ferrari scheint Mercedes inzwischen aber aufgeholt zu haben.

Der zweite Deutsche im Fahrerfeld war von dieser Region weit entfernt: Nico Hülkenberg parkte seinen Renault nach dem ersten Zeitabschnitt und Platz 16 wieder in der Garage. "Es gibt ein Problem mit dem Benzindruck. Wir hatten gedacht, wir hätten es behoben, aber die Probleme sind schlimmer geworden", sagte er. "Jetzt müssen wir das Beste daraus machen." Auch für Kevin Magnussen (Haas) und die beiden Williams-Fahrer Lance Stroll und Sergey Sirotkin war die Qualifikation früh und auf den hinteren Plätzen beendet. Brendon Hartley konnte gar nicht erst versuchen, die Etablierten herauszufordern: Er hatte seinen Wagen von Toro Rosso drei Stunden zuvor im Freien Training dermaßen demoliert, dass dieser bei der Bergung sogar auseinanderbrach. Beim Rennen aber wird er an den Start gehen - und vermutlich Lewis Hamilton beim Jubeln zusehen.

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