Qualifying:Schumacher schon nahe

Lesezeit: 2 min

Lewis Hamilton startet zum 66. Mal von der Pole Position. Sein WM-Konkurrent Sebastian Vettel hechelt dagegen mit einem alten Motor hinterher.

Kurz vor dem Ende des Qualifyings am Samstagnachmittag in Baku setzte Lewis Hamilton zur Traumrunde an, überflügelte Teamkollege Valtteri Bottas und stellte sich auf Startplatz eins, zum insgesamt schon 66. Mal in seiner Karriere. "Das war eine der aufregendsten Runden, die ich dieses Jahr hatte. Das war Alles oder Nichts", sagte Hamilton.

Er fuhr in jedem Durchgang mit Abstand die schnellsten Runden. "Ich bin richtig aufgepumpt, so muss eine Qualifikation laufen", schwärmte der 32-Jährige. Nach seiner starken Leistung hinterlässt er vor dem Großen Preis von Aserbaidschan ein Ergebnis, das sich auch entscheidend für den Weltmeisterschafts-Zweikampf herausstellen kann:

Denn der deutsche Konkurrent Sebastian Vettel hatte keine Chance, mitzuhalten. Mit einem alten Ferrari-Motor kam der Formel-1-Spitzenreiter am Samstag in Baku nicht über Startplatz vier für den Großen Preis von Aserbaidschan hinaus. "Das war nicht ideal", murrte Vettel nach dem bitteren Rückschlag im Titelduell mit Hamilton. Vor der Qualifikation musste in seinem Dienstwagen wegen eines Hydraulikproblems der Motor getauscht werden, mit dem alten Triebwerk fehlten Vettel entscheidende Pferdestärken.

Nur Schumacher startete noch zweimal öfter von der Pole als Hamilton

Vor dem Hessen starten am Sonntag auch Valtteri Bottas im zweiten Mercedes und sein Teamkollege Kimi Räikkönen als Dritter. Am Ende deklassierte Hamilton Bottas und den Rest des Feldes mit sattem Vorsprung und hat nun eine Pole Position mehr als sein Idol Ayrton Senna. Nur Rekordweltmeister Michael Schumacher startete in seiner Laufbahn zweimal öfter von ganz vorn. Diese Bestmarke könnte Hamilton noch vor der Sommerpause übertreffen. "So etwas wie diese Runde heute von Lewis habe ich noch nicht gesehen. Was er hier gemacht hat, kann sonst keiner. Er ist fantastisch", sagte Mercedes-Teamaufseher Niki Lauda.

Dabei hatte es nach dem Training am Freitag, als Hamilton nur Zehnter war, erneut nach einem harten Wochenende in Baku für den dreimaligen Champion ausgesehen. Im Vorjahr war Hamilton am Kaspischen Meer nach einem Crash und technischen Problemen nur Fünfter geworden. "Wir haben eine Menge Änderungen über Nacht vorgenommen", sagte Hamilton. Die zahlten sich aus. "Es wird ein langes, hartes Rennen, aber ich bin jetzt in der besten Ausgangsposition", sagte der Brite, der schon zum fünften Mal in diesem Jahr auf Startplatz eins fuhr.

Davon war sein Titelrivale Vettel weit entfernt. Schon das Training am Mittag hatte der 29-Jährige wegen des Defekts vorzeitig abbrechen müssen. "Ich glaube, mehr als Platz drei wäre sowieso nicht drin gewesen", befand Vettel. Nach dem jüngsten Pech in Kanada, als er trotz eines Startunfalls immerhin noch Platz vier im Rennen rettete, erwartet ihn der nächste schwierige Sonntag. Zwölf Punkte Vorsprung hat Vettel in der Gesamtwertung vor dem achten Saisonlauf am Sonntag (15.00 Uhr/RTL und Sky) auf Hamilton. Gewinnt der wie jüngst in Montréal auch in Aserbaidschan, muss Vettel mindestens Dritter werden, um die WM-Führung zu behaupten.

© SZ vom 25.06.2017 / sz, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: